Dem Blockhaus den richtigen Anstrich zu verpassen und es damit gegen Verwitterung zu schützen und trotzdem eine individuelle Note über die Farbe zu realisieren endet oft im Geschlechterkonflikt 🙂 Wir haben für unser Blockhaus nach längerer Anlaufphase ein logisches Vorgehen für uns definieren können, um alle mit dem streichen verbundenen Punkte zu beantworten.
Soll überhaupt gestrichen werden?
Die erste Frage ist zwingend ob überhaupt ein Anstrich des Blockhauses erfolgen soll. Harte Holzarten wie Kiefer und Lärche können sich über die Jahre selber versiegeln. Dies geschieht über den Bläuepilz, der im Holz steckt und mit der Zeit austritt. Dieser Schimmelpilz lässt das Holz ergrauen – es wirkt teils leicht silbrig. Der Pilz versiegelt die Oberfläche und hat eigentlich keine Nachteile. Natürlich ergraute Häuser stehen über Jahrhunderte in den Alpen oder Skandinavien, sind aber seltener in wärmeren Regionen zu finden. Der Grund liegt darin, dass der Schimmelpilz bei übermäßiger Wärme und Rissen im Holz dies tendenziell weiter fördert und somit die Blockbalken über die Jahrzehnte morsch werden. Wer sein Blockhaus nicht ergrauen lassen möchte, der sollte die Blockbohlen unmittelbar imprägnieren und danach streichen.
Der Erstanstrich des Blockhauses
Entscheidet man sich für den Anstrich, so muss zunächst ein Bläueschutz, d.h. eine Imprägnierung auf das Holz aufgebracht werden. Wir haben dies unmittelbar nach dem Aufbau des Hauses gemacht, als das Baugerüst noch stand. Zu beachten ist, dass die meisten Lasuren und Imprägnierungen erst ab einen Temperatur von über 10 Grad Celsius optimal in den Blockbalken eindringen können. Somit ist ein Anstrich im Winter oft schwer möglich. Da auch wir im tiefsten Winter teils bei minus 10 Grad imprägnieren mussten, haben wir eine spezielle Imprägnierung gewählt, die dann auch bis zu 8 Monate hält. Die Imprägnierung wird gestrichen, d.h. wir haben die beste Erfahrung gemacht mit einem Pinsel dessen Breite der Höhe des Blockbalkens entspricht und einem der ca. 5 cm breit ist und dann quer optimal in die Blockbalkenübergänge passt und mit dem wir auch ideal die Abdeckungen und Fensterverkleidungen an unserem Blockhaus streichen konnten.
Ist die Imprägnierung aufgebracht, so geht es an die Lasur, die man normalerweise einen Tag nach der Imprägnierung aufbringen kann. Wir haben hier einen Zeitversatz von 5 Monaten gehabt und daher vorher nochmals imprägniert. Die Lasur haben wir zweimal aufgebracht und beim zweiten Anstrich mit einem Mattöl versehen, um einen Glanzeffekt des Blockhauses zu verhindern. Bei der Auswahl der Farbe hat man ein sehr breites Spektrum an Möglichkeiten – es lassen sich ja auch immer wieder farbliche Akzente setzen durch unterschiedliche Farben.
Der Auffrischungsanstrich und die Kosten
Die erste Auffrischung sollte man nach 4 Jahren vornehmen. Primär an der Wetterseite und der Südseite des Blockhauses treten die ersten Merkmale von ungeschütztem Holz auf – hier sollte man also zunächst nachschauen. Die Intervalle für weitere Auffrischungsaktionen am Holzhaus werden mit den Jahren immer länger, wobei man kalkulieren sollte, dass alle 8 Jahre ein erneuter Anstrich erforderlich ist.
Eine Imprägnierung ist allerdings nicht mehr erforderlich. Es wird also nur die Lasur – zumeist zweimal – aufgebracht. Dies geschieht einfach auf die bestehende Holzlasur, so dass kein Voranstrich oder ein abschleifen erforderlich ist. Solange man beim selben Farbton oder einem dunkleren bleibt gilt dies – möchte man eine hellere Holzfarbe haben, so muss abgeschliffen werden und dann auch wieder imprägniert werden. Insofern: lieber anfangs eine helle Farbe nehmen und später immer etwas dunkler werden.
Für den Anstrich wird meistens ein Gerüst erforderlich. Dessen Kosten gehen über die Kosten der Materialien hinaus. Das reine Material liegt – je nach Anbieter – für ein durchschnittliches 150 qm Blockhaus bei rund 350 bis 600 Euro. Die Kosten für ein Gerüst variieren stark. Wenn man komplett das gesamte Blockhaus einrüsten lässt, sind es schnell über 1.000 Euro – wenn ein verschiebbares Gerüst reicht, kommt man auch mit einer Leihgebühr von 150 Euro hin. Streichen kann man selber, wenn man nicht eine ausgeprägte Höhenangst hat und damit „Gerüstunfähig“ ist.
Sonstige Tipps zu Leimholz
Zwischen Leimholzbalken und dem Massivholzbalken gibt es noch einen Unterschied, der für die Wetterbeständigkeit und Haltbarkeit wichtig ist. Der Leimholzbalken hat ca. alle 3 cm eine Leimschicht. Somit kann nicht oft abgeschliffen werden um eine hellere Farbe aufzubringen. Auch muss hier üblicherweise dichter und öfter auf dem Leimholz gestrichen werden, da die Leimschichten geschützt werden müssen. Ein erster Riss im Balken und Wasser, dass in die Leimschichte eindringt, sorgt öfter für eine schnellere Verwitterung des Balkens von innen. Der Bläuepilz sorgt auch für eine schnelle Verwitterung der Leimholzbalken. Leimholzbalken sind also nicht über die Jahrhunderte so beständig wie Massivholz. Daher erfolgt das Blockhaus bauen in Skandinavien und den Alpen zumeist mit Massivholzbalken, die auch besser ergrauen können und sich somit selber imprägnieren.
Holzschutz an der sichtbaren Fußschwelle
Wer kann Tipps geben?
Da die Fußschwelle mind. 35cm über dem Gelände liegen muss, ist diese sichtbar und natürlich vor Nässe zu schützen. Das hat unsere Hausbaufirma nicht getan…Bauherrenleistung
Wenn Bitumen, dann sollte sozusagen noch ein Sichtschutz sein???
Wer hat Erfahrung?
Es geht darum, dass man pro Liter einer Holzfarbe bzw. Lasur mal weniger und mal mehr Fläche streichen kann. Der Preis sollte also nicht pro Liter ausgerechnet werden, sondern auf die zu streichende Fläche. Teils kannst Du das selbe Haus mit 20 Liter einer Lasur streichen, teils werden 70 Liter benötigt.
Hallo Olaf,
was meinst du mit „Preis auf die Ergiebigkeit umlegen und nicht auf die Liter im Gebinde“? Kannst du das bitte genauer erklären?
Danke dir!
Abschleifen von Lasur ist üblicherweise sehr mühsam und vor allem auch in den Ritzen zwischen den Blockbohlen nur schwer sauber zu realisieren. Zumeist wird die alte Lasur mit einem Sandstrahler entfernt. Dies geht auch recht schnell und daher kostengünstig. Eine Ölfarbe oder eine hellere Lasur kann dann entsprechend neu gestrichen werden. Es empfiehlt sich allerdings dann auch die entsprechende Imprägnieren neu vorher aufzutragen. Dies sind meistens Lasuren.
Hallo!
Unser Holzhaus ist von den früheren Besitzern mit Lasur gestrichen worden, die an manchen Stellen auch schon abblättert und schäbig aussieht. Mein Mann hätte eigentlich gerne Ölfarbe auf dem Haus. Kann man die alte Lasur anschleifen und dann mit Ölfarbe überstreichen? Oder müsste man die Lasur komplett herunterschleifen (geht das überhaupt vernünftig)? Welche Vorteile bietet die Ölfarbe gegenüber der Lasur? Meinetwegen könnten wir auch mit Lasur überstreichen, aber wir sind uns da gerade nicht einig.
Danke, wenn jemand meine Fragen beantworten kann.
Gruß Myriam
Diese Frage kann man nicht präzise beantworten, da dies vom Holz, dessen Dicke, der Vortrocknung, der Sonneneinstrahlung, usw. abhängt. Generell würde ich aber außer in Hochlagen (Alpen) eher zu einer Lasur raten.
Die von Ihnen angesprochene Lasur / Imprägnierung bewirkt, dass erst einmal kein Pilz hervortritt. Er verzögert sich einfach, bis die Wirkung der Imprägnierung nachlässt. Mehr nicht. Das Geld können Sie sich meiner persönlichen Meinung nach Sparen. Entweder Sie wollen dass das Holz Grau wird oder eben nicht.
Hallo Olaf!
Verstehe ich es richtig das die natürliche Vergrauung des Holzes in unserem Gebiet also nicht zu empfehlen ist da durch die höheren Temperaturen der Balken Risse bildet und der Bläuepilz ihn so schneller morsch werden lässt?
Von welchem Zeitraum spricht man hier bis das Holz dann „defekt“ ist.
Ein Holzbauer hat uns auf einer Messe von der sogenannten „Vergrauung“ erzählt:
Das Holz wird unmittelbar nach dem Aufstellen mit einer Lasur/Lack/Öl (weiß nicht mehr genau) eingelassen, wodurch es dann über die ganze Fläche gleichmäßig vergraut und so über die Jahre bleibt…
Hast du davon auch schon gehört?
Danke!
Grüße Leo
Leider warten viele Blockhausbesitzer viel zu lange auf den nächsten Anstrich. Ist das Holz erstmal angegriffen, lässt es sich nicht wieder ohne weiteres aufarbeiten. Also wichtig, Holz braucht Pflege!!
Wir haben diesen Konflikt auch schon hinter uns gebracht, aber erfolgreich 🙂 Unser Holzhaus ist so gut wie fertig, nur einige Kleinigkeiten im Innenausbau fehlen. Wir sind sehr zufrieden und können es nur empfehlen. Viele Grüße
Am besten sprechen Sie hier mit Fullwood (also dem jeweiligen Hersteller des Blockhauses) für einen Tipp oder direkt Vermittlung bzw. Beauftragung im Rahmen einer Gesamthaftung. Ansonsten kann ihnen der lokale Malerfachbetrieb sicherlich gut helfen. Die Welt der Farben hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert und auch wir werden dieses Jahr streichen und somit muss auch ich mich nochmals schlau machen. Wichtig ist, dass Sie den Preis auf die Ergiebigkeit umlegen und nicht auf die Liter im Gebinde. Das meint: 10 Liter sind nicht gleich 10 Liter bei einer anderen Lasur. Die Ergiebigkeit kann hier durchaus stark abweichen. Einige Lasuren reichen dann für 70 qm, andere für deutlich über 200 qm.
Hallo,
auch wir bauen ab dem 30.03. ein Fullwood-Haus und sind noch auf der Suche nach Alternativen zu Diotrol.
Gruß aus Groß Kreutz
Joachim
Hallo Holzhausbesitzer,
unser Holzhaus von Fullwood soll Ende März aufgestellt werden. Wir haben Farbmuster der Firma diastrol hier, aber irgendwie haut uns da noch keines von den Socken. Welche Firmen könnt Ihr empfehlen…wichtig wäre uns auch der UV Schutz.
Freue mich auf Antworten
Grüße aus Much
Natascha