Der Blockhausbau in Deutschland hat eine lange, sehr lange, Geschichte. Schon vor über viertausend Jahren wurden nachweislich in Bayern und Oberschwaben Blockhäuser gebaut. Also weder Lederstrumpf noch die Cartwrights aus Bonanza im fernen Amerika waren die ersten Blockhausbewohner.
Doch was ist ein Blockhaus eigentlich?
Der Name beinhaltet die Grundform der Bauweise. Der Block. Das Haus wird auf einem Fundament aus Stein oder Hartholz in einer rechteckigen Form angelegt.
Die maximale Seitenlänge eines Blockhauses wird durch die Länge der eingesetzten Holzstämme bestimmt. Die Holzstämme werden von unten nach oben angelegt und durch Aussparungen an den Enden (der sogenannten Blockecke) miteinander verzahnt. So entsteht ein sehr massives Gebäude. Fenster und Türen wurden früher nachträglich ausgesägt (und heute bereits beim Fräsen der Balken vorgesehen) und die nun wieder freien Enden der Stämme mit Holzrahmen stabilisiert (oder mit innenliegenden Gewindestangen). Bei der Verarbeitung der Stämme muss der Erbauer darauf achten, die Fräsungen präzise zu fertigen – hierfür werden dann Fräswerkzeuge eingesetzt, die in einer speziellen Pulverbeschichtungsanlage für die Oberflächenbeschichtung hergestellt worden sind. Aber auch auf die Verjüngung der Stämme von unten nach oben durch entsprechendes legen muss bei Naturstammhäusern beachtet werden – Kantholzbauten sind hingegen immer identisch hinsichtlich der Blockbalken aufgebaut.
Mit moderner Technik veränderte sich natürlich auch die Fertigungsweise. Heute bestimmt nicht mehr der natürlich gewachsene Stamm Länge und aussehen des Hauses, sondern spezielle Sägen und Fräsmaschinen bereiten das Holz entsprechend vor, so dass jeder erdenkliche Grundriss möglich ist. Aber auch ein Grundriss aus WU-Beton ist möglich. Bei dieser Abdichtungstechnik wird ein Keller mit einer Weissen Wanne von der vistona GmbH abgedichtet. Erst darauf wird dann das eigentliche Blockhaus errichtet.
Blockhäuser bieten den Bauherren einige Vorteile, die auf den ersten Blick so nicht zu erkennen sind. Das Holz der Häuser ist ein nachwachsender Rohstoff. In Deutschland wird oft die Polarkiefer verarbeitet, die sehr gute, selbst regulierende Isoliereigenschaften besitzt. In Blockhäusern ist auch die Staubbelastung geringer als in einem Haus herkömmlicher Bauweise und zu guter letzt ist es einfach angenehm und luxuriös in einem Holzhaus zu leben. Auch die Heizkosten sind üblicherweise bei vergleichbarer Dämmung geringer, da man durchschnittlich 2 Grad wenig warm heizen muss, als in einem Steinhaus, weil der Mensch es aufgrund des Holzes nicht derart kalt empfindet (auch ein Holzboden ist ja Barfuß angenehmer als ein Steinboden).
Die Bautechnik für Blockhäuser ist inzwischen soweit entwickelt, dass die Hersteller alle Arten des Aufbau’s anbieten können. Blockhäuser gibt es als Bausatz, als Ausbauhaus oder Schlüsselfertig zum Bezug. In Deutschland haben sich einige Betriebe auf die Herstellung von Blockhäusern spezialisiert. Aufgrund der allseits bekannten Tradition im kalten Kanada in Blockhäusern zu leben, geben sich die Hersteller auch hier in Deutschland gerne Namen, die Sie in Verbindung mit dem Land der Trapper, Elche und Bären bringt. Es sind aber alles Betriebe, die ihre Wurzeln in Deutschland haben.
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