Leimholzbalken

Leimholzbalken sind im Gegensatz zu Kernholz– bzw. Massivholzbalken aus mehreren schmalen Balken zusammengesetzt. Die Balken werden mit Leim aufeinander geklebt (nicht verlängert). Zumeist sind die einzelnen Balken ca. 4 cm breit, so dass ein 20 cm breiter Blockbalken aus 5 miteinander verleimten Balken besteht.

Leimholzbalken bieten den Vorteil der geringeren Setzung gegenüber Kernholz bzw. dem Massivholzbalken. Auch verziehen sich die Balken nahezu nicht und bilden an der Oberfläche weniger Risse.

Durch den Leim minimiert sich aber die offene Diffusion, was das oft angepriesene natürliche Wohnraumklima im Blockhaus verschlechtert. Im Gegenzug steigt allerdings der Dämmwert des Balkens, was je nach Bauweise die Heizkosten senkt.

Generell sind Leimholzbalken teurer aufgrund der aufwendigeren Fertigung. Wer als naturnah bauen möchte und das typische Blockhausklima mag, der sollte für die Aussenwand des Blockhauses einen Kernholzbalken vorziehen, diesen leicht dicker nehmen und dabei Geld sparen.

Der Leimholzbalken wird im Blockhausbau nahezu immer für die Dachbalken eingesetzt, zumeist auch für die Deckenbalken und zwingend für schwere Unterzüge, wo dies baurechtlich vorgeschrieben ist. Leimholzbalken haben eine höhere Traglast als Massivholzbalken und sind auch verwindungssteifer.

Wichtig ist beim Leimholzbalken, welcher Leim verwendet wurde und wieviele Schichten zusammengeleimt wurden. Hier gibt es Unterschiede und sie sollten darauf achten, dass die Balken entsprechende Prüfsiegel aufweisen. Üblicherweise ist eine Schicht des Balkens ca. 4 cm dick.

Es kann waagerecht oder senkrecht geleimt werden, wobei für die Blockaussenwand eine waagerechte Leimung den Vorteil hat, dass die Luft weiter offen durch die Wand diffundieren kann und nicht durch die Leimschicht gehemmt wird. Im Innenbereich ist es quasi egal, in welche Richtung die Leimholzbalken verleimt sind. Vorteile hat es, wenn die Leimung senkrecht zur Druckebene steht.

6 Kommentare zu "Leimholzbalken"

  1. Die geleimten Balken sind nicht wirklich ein Unterschied vom Hausklima her zu Kernholz ohne Leim. Es werden für die Decken und Dachbalken ohnehin aufgrund der Statik Leimholzbalken verwendet werden müssen. In der Außenwand ist eine breite Blockbohle ohne Leim eher ein Problem, da sich diese seitlich verziehen durch den Druck von oben und somit undichte Stellen entstehen können vor allem in den Blockecken.

  2. Hallo,
    wir beschäftigen uns damit ein neues Haus zu bauen. Dabei kommen die beiden Bauweisen Blockhaus und Massivholzhaus in Frage. Dabei ist uns besonders das besondere Klima eines Holzhauses wichtig. Erste Gespräche haben wir mit Fullwood und Honka geführt. Fullwood bietet eine geleimte Blockbalkenwand an, Honka empfiehlt ebenfalls Leimholzbalken. Nun meine Fragen: Wie ist Leim gesundheitlich zu bewerten und welche Auswirkungen hat der Leim bzgl. des gewünschten Hausklimas? Honka prüft aufgrund des GEG auf 27er Balken zu gehen. Käme da nicht auch ein ungeleimter Massivholzbalken in Betracht? Was ist da bei einem Bungalow an Setzung zu erwarten?

    Viele Grüße Jürgen

  3. Olaf Schmitz | 17. Februar 2015 um 07:59 |

    Leim ist natürlich ein Fremdstoff und alle Hunderte Jahre alten Blockhäuser sind aus reinem Holz. Echte Studien über Generationen gibt es nicht, was auch ein Grund für mich – neben der Ökologie (Ausdunstung) – war, mit Kernholz zu bauen. Die meisten Leime sind zwar lösemittelfrei aber viele andere chemische Stoffe sorgen für die Bindung und wenn man Natur liebt, dann kann man hier einfach auf Leim verzichten

  4. Gib es über die Lebensdauer bzw. Haltbarkeit von verleimten Blockbohlen Tests oder Studien (Langzeit). Wie sieht es mit Ausgasungen, Verhärtungen/Leimbruch aus?

  5. Olaf Schmitz | 13. April 2014 um 17:57 |

    Die Aussage ist bedingt korrekt, da es einfach auf die Dicke der Leimschicht und den verwendeten Leim ankommt. Die Diffusion wird hierdurch gemindert. Die Diffusion ist aber nicht wesentlich für das Blockhausklima verantwortlich, sondern die Luftfeuchtigkeit, die von den Blockbohlen automatisch reguliert wird. Hierbei atmet nur die innere Blockschicht vollständig die Feuchtigkeit ein und aus. Daher bieten Naturstammhäuser das optimal Klima, dann Häuser mit Blockbohlen aus Kernholz und zu guter Letzt Blockhäuser mit Leimholzbalken. Holzhäuser mit innen liegenden Holzverkleidungen schneiden hier jedoch deutlich schlechter ab, da erst ab einer 7 cm Vollholzschicht eine ausreichende Atmungsaktivität gegeben ist.

  6. Jürgen Eberle | 13. April 2014 um 12:59 |

    Ich habe bei einem Blockhausbauer wegen der verringerten Diffussionsoffenheit von Leimholzbalken nachgefragt. Dieser hat mich auf eine Untersuchung der Bautechnischen Versuchs- und Forschungsanstalt Salzburg (bvfs) von 09/2009 verwiesen, aus deren Untersuchungen hervorgeht, dass

    1. der Wasserdampfdiffussionswiderstand im wesentlichen von der Holzfeuchte abhängt und

    2. eine Leimfuge etwa so viel Diffussionswiderstand hat wie die Abnahme der Holzfeuchtigkeit um 1%.

    Es scheint also gegenüber den Vorteilen von Leimholz vernachlässigbar, dass Leimholz einen etwas erhöhten Diffussionswiderstand besitzt.

    Gibt es denn Erfahrungen, die ein deutlich schlechteres Wohnklima bie Verwendung von Leimholz feststellen als bei Vollholz?

    Gruß

    Jürgen

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