Vergleich zwischen Blockhäusern und Massivhäusern

Blockhaus in massiver Bauweise aus einer Blockbohle

Eine Alternative zu Massivhäusern stellen heute die Blockhäuser dar. Gerade Menschen mit einem ausgeprägten Natur- und Umweltbewusstsein ziehen den Bau eines Blockhauses immer häufiger in Erwägung. Wie schneiden die massiven Holzhäuser ab, wenn sie mit Passivhäusern aus Stein verglichen werden? Welcher Haustyp ist die bessere Alternative? Beide Haustypen habe ich unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet, hier ist meine persönliche Meinung.

Wie lange dauert die Fertigstellung?

Blockhäuser sind für viele angehende Hausbesitzer deshalb attraktiv, weil sie schnell aufgebaut sind. Von der Suche nach dem Bauplatz bis zum Einzug vergehen meist nur wenige Wochen. Dadurch entfallen lange Wartezeiten, die Planung ist kurzfristiger und damit ist das Ziel schneller abzusehen. Ein Massivhaus zu bauen nimmt in der Regel mehr Zeit in Anspruch. Durch die längere Bauphase können zusätzliche Kosten entstehen, beispielsweise, wenn die Bauherren während der Bauphase eine hohe Wohnungsmiete oder Lagerkosten für Möbel etc. zu zahlen haben.

Wie hoch ist die Lebensdauer?

Ein Blockhaus hat bei der nötigen Pflege eine Lebensdauer von mehreren hundert Jahren. Holzhäuser in Ständerbauweise halten keine 100 Jahre. Auch vorgewärmte Blockhäuser müssen die äußere Schicht an Holz bereits nach wenigen Jahrzehnten austauschen. Dagegen ist ein Massivhaus über viele Generationen bewohnbar – hier ist zumeist nur der Fassadenputz zu erneuern. Außerdem setzt ein Blockhaus sich – sofern es nicht absolut fachgerecht aufgestellt wurde und weiches Holz verwendet wurde, sogar sehr stark. Nur gut qualifizierte Monteure, die die Dynamik des Holzes berechnen können, sollten für diese Arbeit eingesetzt werden. Mit einem solchen Risiko leben Bauherren von Massivhäusern nicht. Einmal gebaut setzt sich das Massivhaus nur geringfügig und vor allem gleichmäßig, so dass höchst selten ein Schaden (wie ein Setzungsriss) entsteht.

Welche Gefahren drohen von außen?

Ein weiterer Aspekt ist das hohe Brandrisiko. Ein Feuer zerstört ein Holzhaus in Ständerbauweise meist in Windeseile komplett. Ein massives Blockhaus hält den Flammen deutlich länger als jedes Massivhaus aus Stein stand. Ein Passivhaus besteht überwiegend aus Material, dass an sich schon schwerer zu entflammen ist. Die Gefahr der vollständigen Zerstörung durch Feuer ist für ein Massivhaus viel geringer als bei einem Holzhaus. Bei einem Blockhaus hört zwar die tragende Konstruktion, aber die Balken sind angekohlt und somit ist das Haus auch nicht mehr bewohnbar. Nach einem massiven Brand müssen also alle Gebäudetypen komplett ab- und neu aufgebaut werden.

Wie hoch ist die Anfälligkeit für Schimmel und Ungeziefer?

Ungeziefer fühlt sich von einem Blockhaus stärker angezogen als von einem Massivhaus. Das verwendete Material ist immerhin der natürliche Lebensraum von Ungeziefer aller Art. Nagetiere und Holzschädlinge sehen ein Blockhaus als attraktives Ziel. Der Bauherr muss auf einen hochwertigen und umfassenden Holzschutz achten, um sein Haus zu schützen. Massivhäuser sind der Gefahr von Schädlingsbefall kaum ausgesetzt, es sei denn, es hat sich Schimmel gebildet. Schimmelbildung ist in Blockhäusern seltener, weil das Holz die Feuchtigkeit besser absorbieren kann als Stein. Allerdings gilt hier, dass nur ein Teil der Feuchtigkeit vom Holz aufgenommen werden kann. Fehler beim Lüften und überdurchschnittliche Feuchtigkeitsentwicklung im Haus verträgt auch das Blockhaus nicht. Steinwände werden mit entsprechenden Mitteln aus dem Fachhandel gegen Schimmelbildung behandelt. Eine Behandlung mit Chemie ist an den Blockbohlen im Blockhaus nicht ohne sichtbare Schäden am Holz möglich aber halt auch üblicherweise nicht erforderlich.

Welche Wirkung wird für die Gesundheit der Bewohner erzielt.

Holzhaus mit GartenhausDie Regulierung der Feuchtigkeit im Blockhaus bzw. Holzhaus wurde oben bereits erwähnt. Wenn die Regulierung korrekt verläuft, ist das ein Vorteil für den Bewohner. Um diesen Vorteil zu nutzen, müssen aber einige Bedingungen erfüllt sein. So muss garantiert werden, dass weder Folie noch Sperrschicht verbaut werden. Einige Anbieter achten nicht auf diese Besonderheit. Ein Holzhaus mit Folie ist letztlich kein Holzhaus mehr. Grundsätzlich gilt, dass Holz als natürlicher Filter für Umweltgifte wirkt. Viele Bauherren entscheiden sich aus gesundheitlichen Gründen für ein Blockhaus. Holz leistet einen großen Beitrag bei der Vernichtung von Schadstoffen in der Atmosphäre. Das bedeutet aber nicht, dass das Leben in Massivhäusern ungesünder ist. Wand- und Bodenbeläge, die das Klima im Haus positiv beeinflussen, stehen im Fachhandel zur Verfügung.

Wie steht es um die Dämmung?

Blockhäuser geben üblicherweise wesentlich mehr Energie nach außen ab als Massivhäuser. Die Energiedämmung ist in Massivhäusern etwas besser, weil Ziegel eine höhere Dichte haben als die meisten Hölzer und damit Blockbohlen. Blockhäuser aus massiven Stämmen mit einer zusätzlichen – zumeist außenliegenden – Isolierung erreichen ungefähr die Dämmwerte von guten Massivhäusern. Allerdings erhöhen die Maßnahmen zur zusätzlichen Dämmung die Baukosten. Was die Schalldämmung angeht, sieht es in Steinhäusern wesentlich ruhiger zu als in Holz- und Blockhäusern. Im Regelfall nimmt man in einem Blockhaus die Geräusche aus anderen Zimmern wesentlich deutlicher wahr als in Massivhäusern. Auch die Trittschalldämmung ist davon betroffen. Wer sehr lärmempfindlich ist, sollte diesen Umstand unbedingt beachten.

Wie hoch sind die Kosten?

Blockhäuser, die aus importierten Stämmen gebaut werden, sind meist teurer als Massivhäuser. Hochwertiges Holz mit hoher Dichte ist vor allem wegen den Transportkosten teurer als Ziegel. Wenn das Blockhaus aus heimischen Häusern gebaut wird, spart der Bauherr gegenüber dem Massivhaus. Hier wird in der Regel Fichte verwendet, die allerdings sehr weich ist und damit zu einer hohen Setzung führt sowie einen niedrigen Wärmedämmwert hat.

Und das Fazit?

Im Vergleich zwischen Blockhäusern, Holzhäusern und Massivhäusern kommen für beide Typen Vorteile und Nachteile ans Licht. Grundsätzlich gilt, wer ein Haus bauen will, wird viel Zeit und Geld investieren. Deshalb sollte er im Vorfeld sehr gründlich beide Alternativen abwägen und Informationen von Anbietern suchen. In Holzhäusern und Blockhäusern kann man übrigens manchmal einige Nächte zur Probe wohnen. Während die meisten Menschen Massivhäuser gut kennen, haben viele doch kaum eine realistische Vorstellung von Blockhäusern. Wer sich genauer mit dem Bau eines Massivhauses befassen möchte, findet umfangreiche Informationen im Web. Abschließend ist zu sagen, dass jeder, der bauen will, sich darüber im Klaren sein sollte, dass die Planung vor dem Start eine wichtige zeitliche Investition ist. Wer diese Zeit nicht einsetzt, kann später das Pech haben, Fehler mit viel Geld aus dem Weg räumen zu müssen.

Kommentar hinterlassen zu "Vergleich zwischen Blockhäusern und Massivhäusern"

Hinterlasse einen Kommentar

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*