Die richtige Holzart im Blockhausbau

Oft wird mir die Frage gestellt, ob man Fichte, Lärche oder Kiefer wählen soll für sein Blockhaus.

Die Unterschiede, Vor- und Nachteile der einzelnen Holzarten im Holzhausbau sind eigentlich schnell erklärt:

Fichte ist das weichste der vorgenannten Hölzer und auch das günstigste Holz im Blockhausbau, da es am schnellsten wächst. Ihm folgt die Kiefer und schlussendlich die Lärche / Douglasie.

Ein weiches Holz setzt sich im Blockhaus mehr, schneller und neigt am ehsten dazu sich in alle Richtungen zu verziehen. Zudem hat die Wachstumsgeschwindigkeit eine unmittelbare Auswirkung auf den natürlichen Dämmwert des Blockbalkens. Je langsamer der Baum wächst, je dichter ist der Blockbalken und umso geringer sind die Heizkosten und die Setzung des Blockhauses.

Hinsichtlich Preis-/Leistung fällt hier die Wahl meist auf die Kiefer, wenn in massiver Bauweise gebaut wird. Bei Leimholzbalken wird meist die Fichte verwendet, da hier die Härte über den Leim hergestellt wird, der die offene Diffusion ohnehin mindert und den Energieverbrauch leicht minimiert. Im Gegenzug minimiert sich auch das Blockhausklima.

Die Fichte ist heller als die eher ins rötliche tendierende Kiefer und die fast rote Lärche. Die Maserung der Fichte ist kaum vorhanden, was bei Leimholzbalken wegen der häufigen Übergänge – die dann nicht sichtbar sind – von Vorteil ist. Kiefer hat eine erkennbare Maserung, Astlöcher und gilt als das optisch übliche Holz im Blockhausbau. Auch die Fichte hat eine gewisse Artigkeit aufzuweisen – die deutsche Fichte mehr als die Polarfichte. Die Lärche ist noch ein Stück rustikaler. Generell kann man sagen, dass die oberflächliche Rissbildung bei Kiefer und vor allem Lärche stärker ist als bei Fichte, was aber keine Auswirkung auf den Energiewert hat. Diese Trocknungsrisse verlaufen meist parallel zur Holzfaser. Eine statische Auswirkung auf den Balken oder das Blockhaus haben diese Risse allerdings nicht.

Bilder zeigen Fichtenverastung einer deutschen Fichte

Ein weiches Holz wie Fichte muss man öfter und intensiver streichen. Die Folgekosten sind also hier höher als bei einem Blockhaus aus Kiefer.

Die Fichte neigt zu sogenannten Harzgallen. Dies sind an der Oberfläche des Holzes sichtbare Einlagerungen von Harz, die sich bei höheren Temperaturen verflüssigen.

Wichtig ist generell die Herkunft des Holzes. Eine Polarfichte wächst langsamer als eine Kiefer in Österreich oder der Slowenien. Daher dämmt die Polarkiefer auch besser als die Kiefer aus Österreich. Die Polarkiefer ist wiederum besser als die Polarfichte. Je weiter im Norden, je besser. Also immer nachhören wo in Finnland das Holz für das Blockhaus her kommt, den Südfinnland hat nicht nur Mücken wegen der Feuchte und Wärme, sondern auch schneller wachsende Bäume.

45 Kommentare zu "Die richtige Holzart im Blockhausbau"

  1. Horst Byom | 7. Januar 2022 um 13:06 |

    Holzhäuser sind sehr lange haltbar. 100 Jahre und mehr sind kein Problem. Auch eine Holzfassade hat bei guter Pflege ungefähr die Lebensdauer einer Putzfassade, also 40 bis 50 Jahre.

  2. Da habe ich keine Erfahrung und kenne keine Häuser aus Eiche. Aber es werden in verschiedenen Länder Häuser meist aus heimischem Holz gebaut.

  3. Vielen Dank für den interessanten Beitrag
    Kann man auch andere Hölzer benutzen, wie z.B. die Eiche?

    in meinem Wald wachsen viele Eichen mit einem Durchmesser 250 – 300 mm

  4. Mario Schwarz | 23. April 2021 um 13:58 |

    Ein sehr guter Bericht über die richtige Holzart im Blockhausbau. Interessant, dass die Fichte das günstigste Holz der vorgenannten Hölzer ist, weil es am schnellsten wächst. Ebenfalls gut zu wissen ist, dass man die Wachstumsgeschwindigkeit nicht vergessen darf. Ich habe vor, mir ein kleines Blockhaus im Garten bauen zu lassen und werde mich mit einem Experten weitestgehend beraten.

  5. Tobias Müller | 8. Dezember 2020 um 09:30 |

    Vielen Dank für den Beitrag zum Thema Holzarten im Blockhausbau. Mein Bruder sucht ein Rundholz, da er seine Wände damit schmücken möchte. Wo kann ich ein Rundholz finden, dass auf der Wandseite flach ist (quasi einen halben Stamm)?
    Gut zu wissen, dass weiche Hölzer öfter und intensiver gestrichen werden müssen.

  6. Henne Schreiber | 21. August 2020 um 12:33 |

    Hallo Olaf, danke dass du dein Wissen mit uns teilst. Ich sammle gerade alle Informationen über Blockbauweise und bin auf deine Seite gestoßen. Interessant, dass weiche Hölzer wie die Fichte für Blockhäuser angewendet wird.

  7. Pineca ist mir nicht bekannt, aber 2 x 44mm reichen nicht wirklich aus, um eine Schicht der Isolierung zu schützen.

  8. Ralf Friedrich | 7. August 2020 um 23:52 |

    Hallo, ich plane ebenfalls ein Holzhaus. Ich bin da auf die Firma Pineca gestoßen, die das Haus mi einer Doppelwand mit 44 mm Bohlen und einem 150mm Zwischenraum liefern. Dieser wird mit Kingspahn Isoplatten gefüllt . Ich würde diese nicht nehmen und statt dessen Korkgranulat als ISO-Mat einsetzen wollen. Ist das ratsam und hat jemand schon Erfahrung mit solcher Bauart und der Firma?
    Danke und Gruß
    Ralf

  9. OK, vielen Dank erst mal.
    Ich habe in 3 Wochen ein Beratungsgespräch und dann werde ich speziell auf das Tema mal eingehen.

  10. Auch gefräster Rundstamm und Naturstamm ist komplett verschieden. Nicht nur vom optischen, sondern auch bei Aufbau, Statik, Kosten und der generellen Herangehensweise.

  11. Hallo Olaf,

    wie kommst du auf Kantholz?
    Es wird in jedem Fall Rundstamm, nur der eine eben mit Naturstamm 380 mm und Leonwood mit Polarkiefer 250

  12. Zu der Firma habe ich keine Information. Das ist nicht ungewöhnlich vor allem bei neuen Firmen. Naturstamm – wie Holzbau Rustikal – und Kantholz einschalig sind zwei extrem unterschiedliche Bauarten. Das kann man nicht vergleichen. Da sollte erst einmal die Entscheidung getroffen werden, welche Bauart ihr wollt. Danach dann einen entsprechenden Anbieter auswählen. Diese muss nicht wirklich lokal liegen. Für beide Bauarten gibt es in jedem Fall gute, langjährige Anbieter.

  13. Hallo Olaf,

    gibt es Erfahrungen zu Holzbau Rustikal?
    Die Firma kommt aus Cottbus macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck.
    Die Firma bietet Häuser im Stil von Leonwood an und auch preislich dürften sie ähnlich sein.
    Unterschied ist allerdings das Holz
    Leonwood verwendet Polarkiefer mit 250mm und „Holzbau Rustikal“ Naturstamm mit ca. 380 mm Durchmesser (Leider steht nicht dabei, welches Holz verwendet wird und muss ich noch erfragen)
    Was auch interessant ist, ist, dass beide Firmen gerade mal 10 km auseinander sind.
    Auf der Homepage finde ich auch kein genaues Datum wie lange sie bereits im Geschäft sind
    Hast du noch weitere Infos zu der Firma?

  14. Zu Finnlog liegen mir aktuell noch zu wenig Erfahrungsberichte vor, um hier wirklich eine verlässliche Aussage treffen zu können.

  15. Petra Maresch | 19. Januar 2020 um 18:45 |

    Hallo Olaf,
    hast du Informationen zur Firma Finnlog? Sie bauen mit Kiefer und Fichte aus Finnland.

  16. Hallo, OSB Platten mit Leim und Leimholz sind was anderes als Blockbohlen Leimholz. Bei letzterem hast Du meistens eine dicke Schicht Vollholz in das Gebäude rein. Bei OSB liegt der Leim unmittelbar außen an der Umgebungsluft.

  17. Matthias P. | 26. November 2019 um 15:40 |

    Hallo Olaf,
    danke für die schnelle Antwort. In dem Bericht wurde auch Leimholz untersucht. Ist das Leimholz nicht vergleichbar mit den Leimholz Bohlen von den Massivholz Häusern?

  18. In dem Bericht / Link geht es um OSB Platten und nicht um Vollholz. Bei Vollholz kommt es im wesentlichen darauf an, wo das Holz gewachsen ist und nicht, welche Sorte es ist. Je weiter nördlich gewachsen, umso weniger Emission diffundiert aus dem Holz. Skandinavische Hölzer haben hier Vorteile gegenüber Österreichs Hochlagen, Slowenien, usw.

  19. Matthias P. | 25. November 2019 um 17:26 |

    Hallo,
    wie sind die Erfahrungen mit dem Emmisionn der Holzarten. Zur Lärche konnte ich leider nichts finden.
    Die Kiefer hat sehr hohe Emmisionen (VOC) im Gegensatz zur Fichte. Kann jemand was zur Lärche sagen?
    Hier ein Link vom Umweltbundesamt mit den Messungen zur Kiefer und Fichte (Leimholz):
    https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/461/publikationen/4262.pdf

  20. Zu Perr hatte ich einige unschöne Rückmeldungen in der Vergangenheit bzgl. des Timings des Aufbau von Blockhäusern. Die Bausätze sind ok, so dass Sie diese bei ihrem Fachwissen durchaus gut montieren können. Die längere Lagerung bringt keine nennenswerten Vorteile im Hinblick auf die Setzung, denn die Setzung des Blockhauses kommt im wesentlichen durch den Druck von oben und die damit verbundene Kompression zu stande. Jedoch haben länger und natürlich trocknende Blockbohlen weniger den Hang zu Spliss / Rissen im Holz. Die maschinell in einer Trocknungskammer recht schnell getrockneten Baumstämme bilden öfter Risse aus.

  21. Manfred D. | 28. Oktober 2018 um 02:28 |

    Hallo,

    vielen Dank für die wertvollenInformationen auf der Webseite.
    Fa. Perr in Riedering/Bayern lagert das Holz (feinjährige FI/TA aus DE&Österreich) erstmal für ein paar Jahre auf dem Firmengelände bevor es weiterverarbeitet wird. Dadurch soll die Setzung minimiert werden.
    Das Ganze macht einen ordentlichen Eindruck. Kennen sie diese Firma? Wenn ja, können sie diese empfehlen?
    Da wir umgeben von Bergen bauen passt halt auch die Optik dieser Häuser.
    Da ich gelernter Schreiner bin und auch Erfahrung in der Zimmerei habe, möchte ich einen Bausatz selbst zusammenbauen.

  22. Duffner Blockbau liegt preislich im oberen Mittelfeld. Die Beratung bei Duffner ist sehr gut, da man schon lange im Blockhausbau aktiv ist. Die letzten unschöneren Meldungen bzgl. der Nachsorge und der Bauabwicklung sind alle über 6 Jahre her. Daher gehe ich davon aus, dass Duffner Blockhäuser aktuell problemlos aufbaut. Letztlich liegen mit nicht sehr viele Erfahrungsberichte vor, so dass ich hierzu keinen Artikel verfasse. Feedbacks werden halt auch immer validiert von mir und somit sind kleinere Firmen auf dieser Website eher selten zu finden.
    Weißtanne ist ein recht weiches Holz, aber für den Blockhausbau durchaus geeignet. Die Tanne bildet schnell Risse und daher sollte man diese nur langsam und gut vorgetrocknet verwenden und dann im Haus immer Feuchtigkeit über einen Aroma Diffuser, Vernebler bzw. Luftbefeuchter einbringen.

  23. Hallo Olaf,

    vielen Dank für die aufschlussreiche Seite, bei den ganzen Aufzählungen fehlt mMn die Weißtanne (regional), ich bin sehr angetan von der Firma Duffner-Blockbau wäre schön zu erfahren ob sich das oben genannte Holz für ein Holzhaus eignet und was halten sie von der genannten Firma?

    Grüße
    Lars

  24. Norwegische Fichte ist durchaus ok, Kiefer ist natürlich härter. Generell ist Fichte aber zum Blockhausbau geeignet.

  25. Ich habe gerade erst angefangen mich mit Holzhausbau zu beschäftigen. Ich bin auf die Firma Akost gestoßen, die ihre Häuser aus norwegischer Fichte bauen. Ist norwegische Fichte generell geeignet, oder gibt es da Unterschiede zu beachten?

  26. Hallo, von der Lärche (Larix polonica) die hier meist aus der Ukraine geholt wird halte ich viel. Diese ist ähnlich der am Polarkreis gewachsenen Kiefer hinsichtlich Dämmwert und kann auch gut ohne Imprägnierung alt werden. Die Douglasie (Pseudotsuga) ist weniger geeignet für den Blockhausbau, da diese meist zu schnell wächst und auch zu stärkeren Rissen neigt.

  27. Andreas C. | 5. August 2018 um 12:06 |

    Hallo als erstes echt super geschrieben alles .

    Ich hatte mal ne frage zu Larix polonica was sie davon halten im Vergleich zu Pseudotsuga oder Pinus sibirica

    Abgesehen vom Preis geht es mir um Langlebigkeit und dämmefizient . Die naturrundballen sollen ca 40cm sein .

  28. das wäre nicht gut. Generell wird bei allen mir bekannten Blockhausbauern Holz verwendet das getrocknet wurde. Siehe auch unter dem Suchbegriff „Restfeuchte“ auf dieser Seite.

  29. Wolfgang Bayerbach | 13. Februar 2018 um 11:37 |

    Hallo Olaf
    Ich habe von einem Schweizer Blockhausbauer erfahren, dass die Stämme grün verbaut werden, also kein gelagertes Holz. Ist das richtig?

  30. Ich würde innen niemals streichen oder wachsen (und wenn dann Vorwände die man wieder entfernen kann). Siehe hierzu auch viele Artikel auf dieser Website. Aussen müssen sie zunächst imprägnieren und das idealerweise mit doppeltem Anstrich. Hiernach dann einen entsprechende Farbe aufbringen, die zu der Imprägnierung passt. Ich würde Farben auf Wasserbasis verwenden. Die Marken sind hier alle recht ähnlich, wenn die Lichtbeständigkeit identisch ist.

  31. Hallo, wir haben uns für den Bau eines Naturstammhauses entschieden. Es wird von der Firma CLH Stammhaus gebaut. Es ist nicht unser erstes Holzhaus, jedoch unser erstes Naturstammhaus. Aus der Suche nach einem passenden Anstrich bin ich auf dieser Seite gelandet. Daher wäre es toll, wenn ich hier ein paar Tipps für den Anstrich unseres Naturstammhause sowohl für aussen als auch für innen bekommen könnte. Bisher habe ich in dem Dschungle der Farben nicht wirklich durchgeblick. Wir würden im Aussenbereich gerne den etwas rötlichen Farbton unseres Douglasienholzes unterstreichen und zwar so dass das Holz nicht vergraut. Im Innenbereich tendieren wir nach einem leichten weiß Stich, keine Ahnung ob man das so nennt. Ich würde mich über Hilfe sehr freuen. LG Patti

  32. Wegen der extrem starken Riss Bildung, wird Hartholz (wie Buchenholz) im Blockhaus Bau eigentlich nicht verwendet. Für Bauteile ohne Drucklast, wie Möbel, ist es allerdings ideal. Im Blockhaus hat man aber eine der Witterung ausgesetzte Außenseite und eine trockene Innenseite sowie von oben den Druck auf die Blockbohlen. Dies ist nicht ideal für Harthölzer wie Buche und Eiche.

  33. HI.
    wie sieht es mit Buchenholz aus dem Raum Südpolen. Ist das für ein Blockhaus geeignet? oder ist Buchenholz generell nicht von Vorteil?

    Gruss, Peter

  34. Das ist in jedem Falle machbar. Ich würde allerdings vorher empfehlen, dass sie sich ein Buch kaufen zum Blockhaus Bau und / oder einen Blockhaus Kurs besuchen, in dem man dann Schritt für Schritt die wesentlichen Schritte im Blockhaus Bau erlernt. Alles dazu auch auf dieser Seite – einfach nach Blockhaus Kurs suchen.

  35. Hallo. Ich habe auch mal eine Frage. Und zwar will ich mir selbst ein Blockhaus bauen (nicht zum wohnen aber fürs Wochenende im Garten). Meine Vorstellung ist heimische Fichten aus dem Erzgebirge zu entrinden vollkommen trochnen zu lassen und dann Stamm für Stamm zuzuschneiden und zusammenbauen. Ist das möglich bzw Ratsam? Oder eher eine dumme Idee? Vielen dank

  36. Olaf Schmitz | 8. Januar 2015 um 12:15 |

    Im Prinzip korrekt, aber für die meisten Hausbauer absolut unbezahlbar und auch selten angeboten und damit nicht für die Masse relevant

  37. Zimmermann | 8. Januar 2015 um 12:13 |

    So. Nadelhölzer also. Interessanterweise sind aber viele der wenigen über hundertjährigen Massivholzhäuser im nichtalpinen europäischen Raum aus Eiche gefertigt. Und Eiche ist meiner Meinung nach immer noch das beste Holz zum Hausbau. Selbst im nadelholzreichen Kanada lassen sich Holzhausbauer, die auch noch nach drei Generationen etwas von ihrem Haus haben wollen, aus Missouri massive Eichenhölzer anfahren um sich damit, insbesondere in den kalten und feuchten Regionen ein dauerhaftes Haus zu bauen. Eiche kostet mehr, ist härter, und hält länger.

  38. Olaf Schmitz | 27. September 2014 um 10:46 |

    Generell dunkeln alle Holzarten natürlich nach – einige ins bräunliche und andere ins rötliche. Alle Holzarten die nicht gestrichen werden werden innerhalb recht kurzer Zeit vom natürlichen Bläueschimmel geschützt, d.h. das Holz ergraut. Es schimmelt allerdings nicht, da es ja nicht im Wasser steht, sondern durch den Wind immer wieder abtrocknet. Möchte man die silbrig / gräuliche Färbung nicht, so muss man zunächst mit einer Imprägnierung streichen und hiernach mit einer Lasur. Details zum Holzhaus Anstrich finden sich hier.

  39. Thomas Gervens | 24. September 2014 um 10:46 |

    Ich möchte ein Naturstammhaus bauen. Es soll später nicht ergrauen, sondern genau so hell bleiben wie am Anfang. Welches Holz eignet sich da am besten? Fichte oder Douglasie? Gibt es überhaupt eine Holzart die hell bleibt, oder muß immer gestrichen werden? Wenn gestrichen werden muß, mit welcher Farbe dann am besten und wie oft muß dieses wiederholt werden?

    Vielen dank für Antworten.

    Die besten Grüße

    Tom

  40. Olaf Schmitz | 24. Juni 2014 um 20:49 |

    Die Zeder hat eine recht starke Rissbildung. Das Holz ist zwar härter und auch ein wenig besser im Dämmwert, erfüllt aber mit 20cm immer noch nicht die deutsche Energieeinsparverordnung. Man kann dies trotzdem bauen, aber es kostet halt ein wenig mehr Energie (wobei das je nach Hausgröße nicht die Welt ist). Das Holz hat einen guten Eigenschutz gegen Schädlinge, muss also nicht gestrichen werden. Entsprechend ergraut das Blockhaus aber dann und da dies im Verständnis der meisten nicht schön aussieht, wird dann vom Bauherren das Blockhaus doch gestrichen. Ich halte generell wenig davon Holz aus komplett anderen Regionen (einem anderen Kontinent) nach hier zu holen. Die Vorteile sind Minimal und die Kosten deutlich höher.
    Fischer Holzbau baut auch mit die Thoma 100 Häuser. Das System sollte man meiden – super Marketing aber bauphysikalisch wenig Hand und Fuss meiner persönlichen Meinung nach. Derartige Massivholzhäuser gibt es sehr oft und von diversen Anbietern. Der Begriff Massivholzhaus täuscht hierbei allerdings.

  41. Tim Poppe | 24. Juni 2014 um 16:59 |

    Hallo Olaf!

    Zuerst mal mein Kompliment für die tolle und informative homepage!

    Was halten Sie denn von Eastern White Cedar als Blockmaterial? Wird von einer Fa. Fischer Holzbau in 15 und 20 cm Stärke einschalig ohne weitere Dämmung angeboten. Hat das Holz spezielle Nachteile (oder auch Vorteile)? Neigt die weisse Zeder zu starker Rissebildung? Der U-Wert einer 15 cm Bohle soll bei 0,5 liegen, bei 20 cm 0,4. Kann man ein solches Blockhaus gebraucht kaufen (10-12 Jahre alt)?

    LG

    Tim

  42. Olaf Schmitz | 30. Mai 2014 um 08:58 |

    Es gibt viele Holzarten mit guten Werten, aber hier spielt das Verhältnis aus Preis und Leistung für den gewöhnlichen Bauherren nicht mit. Die rote Zeder und auch Lärche bzw Douglasie sind zwar härter, splittern aber auch öfter. Die Logistikkosten nach Europa sind sehr hoch und dass lohnt sich dann ob der wenig besseren Werte nicht.

    Achten Sie auch darauf, dass es nicht unbedingt toll aussieht, wenn Sie später Fensterschalungen mit Kiefern- oder Fichtenholz realisieren.

  43. Hostettler | 30. Mai 2014 um 08:49 |

    Guten Tag, habe mal etwas von Canadischer Red Zeder gelesen, soll bessere Werte als Kiefer haben.
    Was meinen Sie dazu?
    Es ist schwierig das “ richtige“ zu finden, denn egal ob Stammhaus oder doppel Holz Wand Besitzer sind meist mit ihrer Wahl zufrieden.

  44. Olaf Schmitz | 21. März 2014 um 21:36 |

    Lärche / Douglasie ist generell härter und kompakter gewachsen als Fichte (ein sehr weiches Nadelholz). Dazwischen befindet sich Kiefer, die vor allem in Skandinavien langsam wächst und damit sehr stabil ist. Lärche wird heute allerdings sehr selten verwendet, weil diese oft zu Problemen führt, da diese Holzart sehr viel Risse bildet und zudem für viele Bauherren zu sehr ins rötliche tendiert. Einige Hersteller wie Talis haben Lärche schon aus dem Programm genommen aufgrund zu vieler Probleme. Fichte aus deutschen oder österreichischen Hochlagen kommt in keiner Weise an Polarfichte oder Polarkiefer heran, da die Bäume in unseren Breitengraden einfach viel schneller wachsen.

    Hinsichtlich Dämmwirkung sind die Unterschiede nicht enorm, aber Rissbildung und Stabilität sind hier das Hauptthema. Werden Leimholzbalken verwendet, dann ist die Stabilität allerdings durch die Verleimung gegeben. Im Blockbau werden allerdings vorwiegend Blockbohlen aus Kernholz verwendet, was auch im Prinzip natürlicher ist als Leimholzbalken. Wer also Kernholz verwendet, der sollte auf Blockbohlen aus möglichst stabilen / harten Hölzern verwenden. Hier ist die Polarkiefer zumeist aus dem nördlichsten Finnland erste Wahl der meisten Hersteller. Dieses Holz ist zwar aufgrund der logistischen Kosten teurer, aber in jedem Fall empfehlenswert.

    Wenn Sie sich für Herbst Holzhäuser interessieren, schauen Sie sich als Alternative einmal Stocksiefen Holzhaus, Fullwood Wohnblockhaus oder Nordic Haus an. Dies sind zwar verschiedene Bauweisen, aber die „inneren Werte“ der drei Hersteller sind für die meisten Interessenten gegenüber Herbst Holzhausbau überzeugender.

  45. Hallo Olaf,

    danke erst mal für deine vielen Tipps, echt intressant.

    Ich hätte noch ne Frage zu den Holzarten die für ein Holzhaus geeignet sind bzw. der Herkunft. Die Firma Herbst Holzbau verwendet Fichte/Lärche aus Östereich. Wenn ich Sie jetzt richtig verstanden habe ist die Holzqualität dieser Hölzer dann weniger gut,sie setzen sich, verziehen sich mehr und Dämmen weniger gut, da schneller gewachsen? Eigendlich Schade da ich diese Firma sehr Intressant finde.

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