Das 1×1 rund um Wohngebäudeversicherungen

Blockhaus Naturstamm

Was genau wird durch eine Wohngebäudeversicherung geschützt? Lohnt sich der Abschluss einer Versicherung überhaupt noch? Jedes Gebäude ist ständig einer Vielzahl an Risiken ausgesetzt. Zu den häufigsten Schäden zählen Wasserrohrbrüche sowie Wasserschäden am Gebäude.

Als ich zum ersten Mal in Erwägung zog, eine Wohngebäudeversicherung abzuschließen, war mir nicht klar, welchen Frieden und welche Sicherheit sie in mein Leben bringen würde. Mein Zuhause, ein Ort voller Erinnerungen und hart erarbeiteter Annehmlichkeiten, ist nicht nur eine physische Struktur. Es ist ein unersetzbare Investition, emotional und finanziell.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Unvorhergesehenes – sei es ein Rohrbruch, ein Feuer oder extreme Wetterereignisse – nicht nur teure Reparaturen mit sich bringt, sondern auch emotional aufwühlend sein kann. Die Wohngebäudeversicherung hat mir in solchen Momenten eine unerlässliche Stütze geboten.

Aber Achtung: Nicht alle Policen sind gleich! Manche decken Standardgefahren wie Feuer, Leitungswasser, Sturm und Hagel ab, während andere zusätzlichen Schutz für Elementarschäden oder sogar Glasbruch bieten.

Es ist daher entscheidend, sich die Zeit zu nehmen und die Angebote verschiedener Versicherungsgesellschaften sorgfältig zu vergleichen. Die Details im Kleingedruckten, die ich anfangs übersehen hatte, können erhebliche Unterschiede in der Erstattung bedeuten. Mein Rat aus persönlicher Erfahrung ist daher, nicht nur eine Wohngebäudeversicherung zu haben, sondern auch genau zu verstehen, was sie abdeckt, um sicherzustellen, dass Dein Zuhause und Dein Seelenfrieden optimal geschützt sind.

 

Vertragsinhalt der Gebäudeversicherung vorher genau prüfen

Bei Abschluss einer Versicherung sollten Verbraucher unbedingt auf den Vertragsinhalt achten und nicht jeden Versicherungsvertrag unterschreiben. Wer das Angebot vorher prüft und dazu am besten eine Vertrauensperson, wie den Ehepartner oder den Rechtsanwalt hinzuzieht, ist hinterher im Vorteil. Wissenswertes zu den Tarifen von Wohngebäudeversicherungen, sowie ein kostenloser Angebotsvergleich, sind bei diversen Preisvergleichen im Internet zu finden. Generell umfasst der Versicherungsschutz einer Wohngebäudeversicherung das Wohngebäude selbst und alle im Gebäudeinneren fest installierten Gegenstände. Dazu zählen sanitäre Installationen ebenso wie Einbauschränke oder Markisen. Bei solchen Preisvergleichen gebe ich ungerne meine Daten preis, damit ich im Nachgang nicht mit diversen Nachrichten angeschrieben werden. Oft sind die Preisvergleiche auch nicht wirklich ehrlich und lassen Tarife weg, die günstiger wären, aber keine Provisionen an die Preisvergleichsplattform zahlen.

Die meisten Versicherungsunternehmen bieten zudem die Möglichkeit an, den bestehenden Versicherungsschutz nachträglich zu erweitern und später erbaute Nebengebäude sowie Garagen mit zu versichern. Durch eine sogenannte ergänzende Elementarschadenversicherung können auch Schadensursachen, die durch höhere Gewalt verursacht werden, abgesichert werden. Dazu zählen Schäden, die aufgrund einer Überschwemmung, eines Erdbebens oder Erdrutsch sowie durch Schneedruck und Lawinen am Wohngebäude entstehen.

Holzhaus Wasserschaden Schwelle Tuere

 

Diese Inhalte solltest Du im Vertrag bei der Auswahl der Wohngebäudeversicherung beachten

Bei der Wohngebäudeversicherung, die Schäden am Gebäude selbst abdeckt, gibt es mehrere wichtige Aspekte zu beachten, um sicherzustellen, dass man im Falle eines Schadens angemessen geschützt ist:

  1. Art der gedeckten Schäden: Nicht alle Wohngebäudeversicherungen decken alle Arten von Schäden ab. Üblicherweise sind Gefahren wie Feuer (Brand, Blitzschlag, Explosion), Leitungswasser (Rohrbruch, Frostschäden an sanitären Anlagen), Sturm und Hagel abgedeckt. Jedoch benötigt man für andere Risiken wie Hochwasser, Erdbeben oder Erdrutsche möglicherweise zusätzliche Elementarschadenversicherungen.
  2. Versicherungswert: Es ist essenziell, das Gebäude zum richtigen Wert zu versichern, um eine Unterversicherung zu vermeiden. Der Versicherungswert sollte dem Betrag entsprechen, der erforderlich wäre, um das Gebäude im Schadensfall neu zu errichten (Wiederherstellungswert).
  3. Versicherungssumme und Selbstbehalt: Die Versicherungssumme sollte hoch genug sein, um alle Kosten für Reparaturen oder den Wiederaufbau des Gebäudes zu decken. Beachten solltest Du auch den Selbstbehalt, also den Betrag, den Du im Schadensfall selbst tragen musst. Ein höherer Selbstbehalt kann die Prämien senken, bedeutet aber auch höhere Kosten für Dich im Schadensfall.
  4. Ausschlüsse: Sei Dir über die Ausschlüsse in Deiner Police bewusst. Viele Policen decken z. B. keine Schäden durch Krieg, Kernenergie oder allmähliche Verschlechterungen wie Verschleiß ab.
  5. Anpassungsklauseln: Manche Verträge beinhalten automatische Anpassungsklauseln, um mit der Inflation oder steigenden Baukosten Schritt zu halten. Dies kann sicherstellen, dass die Versicherungssumme im Laufe der Zeit aktuell bleibt.
  6. Meldefristen und Verfahren: Im Schadensfall gibt es oft strenge Fristen für die Meldung des Schadens an die Versicherung, und es müssen bestimmte Verfahren befolgt werden. Es ist wichtig, diese Anforderungen zu kennen und einzuhalten.
  7. Besondere Bedingungen für Wertgegenstände und Umbauten: Wenn das Gebäude besondere Merkmale oder teure Materialien aufweist oder wenn Du Umbauten planst, stelle sicher, dass diese in Deiner Versicherung angemessen berücksichtigt sind.

Die Wohngebäudeversicherung ist ein komplexes Produkt, und es ist wichtig, die genauen Bedingungen der Police zu verstehen und sicherzustellen, dass sie den spezifischen Bedürfnissen Deines Eigentums entspricht. Es ist immer ratsam, mit einem Versicherungsberater zu sprechen, um sicherzustellen, dass Du den richtigen Schutz erhältst.

Im Schadenfall solltest Du unmittelbar die Versicherung ansprechen, die meist einen Sachverständigen bzw. Gutachter sendet, um größere Schäden genau zu bestimmen.

Wasserrohrbruch ist häufigster Schaden an Wohngebäuden

Ein Entschädigungsanspruch besteht allerdings häufig nur dann, wenn sich der Schaden ursächlich auf Drainagerohre, die das Brauch- oder Regenwasser ableiten zurückführen lässt. Hier ist also auf den richtigen Schutz zu achten, so dass auch wasserführende Rohre mit abgedeckt sind. Achten Sie auch darauf, dass Heizungsrohre eingeschlossen sind. Wasserschäden im Holzhaus sind aber halb so schlimm: In einem Holzhaus trocknet Wasser normalerweise schnell weg. Die Spuren kann man selber schnell mit Holzseife beseitigen.

Den Schaden, der jährlich bei einem Rohrbruch durch Leitungswasser verursacht wird, beziffert ein großes deutsches Versicherungsunternehmen mit durchschnittlich 1.943 Euro. Die Schadenshäufigkeit variiert in den einzelnen Bundesländern. Gemäß einer Statistik, die von den Versicherungsgesellschaften veröffentlicht wurde, schneiden die alten Bundesländer dabei schlechter ab als die Regionen Berlin oder Brandenburg. Demnach muss im Saarland am häufigsten mit einem Wasserrohrbruch gerechnet werden.

Aufwändige Reparaturen sind oft die Folge von Bauschäden oder -mängeln. Hier ist es dann sinnvoll sich vor allem in den ersten 5 Jahren zwar an den Versicherer zu wenden, diesem aber mitzuteilen, dass man noch eine Baugewährleistung hat. Der Versicherer klärt dies dann selber ab und nimmt ggf. die Baufirmen in Haftung.

 

Reparaturmaßnahmen ohne Entschädigungsanspruch

In einem Zeitungsartikel wurde jüngst berichtet, dass eine Mieterin die Kosten für umfangreiche Reparatur- und Schadenverhütungsmaßnahmen von ihrer Wohngebäudeversicherung ersetzt haben wollte. Der Grund für die Investition war ein Drainagerohr, das wegen Verstopfung übergelaufen war und die Kellerräume des Wohnhauses überflutete.

Die Frau leitete daraufhin umgehend entsprechende Maßnahmen ein, um einem erneuten Überlauf der Regenwasserableitung in ihren Keller zu vermeiden. Gegenüber ihrer Versicherung argumentierte sie, dass die Maßnahmen der Schadensprävention dienten und deshalb wichtig seien. Allerdings schlossen sich die Richter des OLG ihrer Argumentation nicht an und konnten in diesem Zusammenhang keinen Entschädigungsanspruch der Wohngebäudeversicherung für die geltend gemachten Reparaturmaßnahmen feststellen. Ihr Urteil begründeten die Richter damit, dass die Klägerin nicht überzeugend dargelegt habe, dass die Schäden im Keller ursächlich durch das eingedrungene Wasser entstanden sind. Die Klägerin entschied danach, ihre Ansprüche mit Hilfe eines übergeordneten Gerichts durchzusetzen. Eine andere Wohngebäudeversicherung hätte den Schaden vielleicht übernommen.

 

Gebäudeschäden durch Unwetter

Gebäudereparaturen sind mit hohen Kosten verbunden. Unwetterschäden nehmen stetig zu und führten dazu, dass deutsche Versicherer im Jahr 2015 eine Schadenssumme von insgesamt 4,6 Milliarden Euro an ihre Versicherten auszahlen mussten. Wer keine Gebäudeversicherung abschließt, hat in den meisten Fällen das Nachsehen und muss für die Schäden selbst aufkommen. Das Sturmtief Elvira verursachte in Deutschland z.B. Gebäudeschäden in Höhe von 450 Millionen Euro. Dennoch werden längst nicht alle Schäden von der Versicherung übernommen. Achten Sie hier darauf, dass vor allem Sturmschäden, Hagel, Blitz und Flut (kann auch durch stehendes Wasser ausgelöst werden) mit abgedeckt sind.

4 Kommentare zu "Das 1×1 rund um Wohngebäudeversicherungen"

  1. Wir lassen gerade ein Gutachten für Schäden am Gebäude erstellen. Wir haben nämlich einen starken Wasserschaden. Leider deckt unsere Versicherung keine Hochwasserschäden ab und stellt sich ohne Gutachten quer.

  2. Danke Olaf_S für den wertvollen Kommentar!

  3. Zu Vöma Holzhausbau liegen mir keine Informationen vor. Da es eine recht kleine Firma ist die nicht viele Häuser im Jahr baut, ist es umso schwerer an Informationen von Bauherren zu kommen. Wer gebaut hat, der hat die erst zwei Jahre meistens mit anderen Dinge zu tuen und keine Zeit Erfahrungen zu verfassen. Auch kann man generell sagen, dass es deutlich einfacher ist negative Erfahrungen zu bekommen als positive, weil hier machen sich Bauherren selten die Mühe diese Erfahrungen mitzuteilen. Da mit zu Vöma keine negativen Informationen vorliegen, sehe ich dies positiv. Die Bauweise ähnelt sehr stark Firmen wie Holzbau Stocksiefen, die ich ja exemplarisch ausführlich beleuchtet habe. Stocksiefen setzt nur auf innenliegend dickere Holzschichten, wodurch ein echtes Holzhausklima (also Austausch der Luftfeuchtigkeit) erreicht wird. Das ist bei Vöma nicht gegeben. Beachten Sie auch, dass es quasi keinen echten Biobau gibt, weil sie weiterhin mit Fliesenkleber, Zement in der Bodenplatte, Plastikrohren für das Zuwasser, etc. arbeiten. Wenn man in einen echte Biobereich möchte, dann benötigt man einen Baubiologen.

  4. Nicole Müller | 5. August 2017 um 13:04 |

    Hallo,
    wir sind auf der Suche nach einer zuverlässigen, guten, gerne im unteren bis mittleren Preissegment liegenden Holzständerbau-/rahmenbaufirma, haben uns in ein 160qm großes Holzhaus von Vöma bio-bau verliebt. Haben sie -wenn auch nur wenige Informationen zu dieser Baufirma? Liest vielleicht jemand mit der schon Erfahrungen gemacht hat?

    Vielen herzlichen Dank

    N. Müller

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