Spinnen im Holzhaus? Wie sich Hausbesitzer der Krabbler entledigen können!

Spinne im Holzhaus

Es gibt viele Mythen darüber, wie man Spinnen in Blockhäusern loswird. Hausbesitzer, Wissenschaftler, Fertig- und Holzhaushersteller und sogar Schulklassen haben Forschungen und Studien durchgeführt, um herauszufinden, was tatsächlich funktioniert und was eben nicht.

Was man über Spinnen wissen sollte

Es gibt über 46.000 Spinnenarten auf der Welt, von denen rund 1.000 Arten in Deutschland leben. Kein Wunder, dass sie überall auftauchen. Insbesondere im Herbst ist es nicht ungewöhnlich, in Innenräumen einer Spinne gegenüberzustehen. Dann dringen die Spinnen in Häuser ein, teils um Schutz vor Frost zu suchen, aber auch um andere kleine Insekten zu fressen, die versuchen, der Kälte zu entkommen. Maßnahmen gegen Insekten sind bei der Vertreibung von Spinnen häufig nicht wirksam oder zeigen nur sporadisch Erfolg. Grund dafür ist, dass die kleinen Krabbler eine eigene und eine besondere Art unter den Lebewesen sind.

Spinnen vs. Insekten – das sind die Unterschiede und Besonderheiten:

  • Spinnen gehören zur Gattung der Spinnentiere, zusammen mit Skorpionen.
  • Spinnen haben 8 Beine, Insekten laufen auf 6.
  • Spinnen besitzen nur 2 Körperteile, bei Insekten sind es 3.
  • Das Herz von Spinnen schlägt im Hinterleib.
  • Während es zahlreiche fliegende Insekten gibt, gibt es keine Spinnenart mit Flugschein.
  • Es gibt vegetarische Spinnen.
  • Es gibt sogar Spinnen, die ihre Nachkommen säugen, wobei Spinnenmilch mehr Proteine besitzt als Kuhmilch.
  • Nicht alle Spinnen sind giftig.
  • Nach einem Biss hilft eine heiße Kompresse, denn alle Spinnengifte zerfallen bei höheren Temperaturen.
  • Das Konstruktionsprinzip von Spinnennetzen findet sich in Brücken und erdbebensicheren Gebäuden wieder.
  • Spinnen fressen jährlich rund 800 Millionen Tonnen Biomasse – zumeist in Form von Insekten. Alle Walarten kommen zusammen auf gerade einmal 500 Millionen Biotonnen.
  • Spinnen fressen mehr Insekten als alle Vogelarten und Fledermausarten zusammen.
  • Ohne Spinnen wären wir mit einer Insektenplage konfrontiert, die unsere Vorstellungskraft übersteigt. Wissenschaftler behaupten, dass die Menschheit ohne Spinnen keine 6 Monate überleben würde.
  • Das wichtigste Sinnesorgan der Spinnen ist die Beinbehaarung, über die die Tiere millimetergenau feststellen können, wo sich die Beute befindet.
  • Die meisten Spinnen können auf dem Wasser laufen.
  • Spinnweben sind etwa fünfmal stärker als Stahl.
  • Spinnen haben blaues Blut, weil sie Hämocyanin anstelle von Hämoglobin in ihrem Blut haben.
  • Die Beinmuskeln von Spinnen können sich nur zusammenziehen, um das Bein wieder zu strecken, müssen sie Flüssigkeit aus den Beinen herauspumpen.
  • Auf einem Hektar Land leben etwa 1.000.000 Spinnen, in den Tropen sind es dreimal so viele.
  • Spinnenphobie (Arachnophobie) ist eine unserer häufigsten Phobien und kann mit einer kognitiven Verhaltenstherapie behandelt werden.
  • Spinnen haben normalerweise acht Augen, die ihnen ein großes Sichtfeld ermöglichen. Bei den meisten Arten ist jedoch die Sicht verschwommen.

Spinne im Netz

Hausmittel zur Bekämpfung von Spinnen im Holzhaus

Viele Hausbesitzer möchten keine Spinnen im Haus haben und sind an Tipps zur Entfernung von Spinnen aus dem Haus interessiert. Im Internet kursieren viele Mythen darüber, wie man Spinnenprobleme ganz sicher lösen kann. Bei vielen Tipps geht es darum, die Spinnen mithilfe einer Substanz aus dem Blockhaus zu treiben. Der häufigste Tipp gegen Spinnen ist Zitronenöl. Wer eine Google-Suche mit Zitronenöl gegen Spinnen startet, erhält auf der deutschen Seite über 77.000 Ergebnisse – wird in allen Sprachen gesucht, sind es insgesamt über drei Millionen Treffer.

Die Ergebnisse verschiedener Studien, Forschungsreihen und Experimente sind nicht wirklich schlüssig. Hier einige Beispiele:

In einer Studie mit männlichen und weiblichen Spinnen der Geigenspinnenart Südamerikanische Braune Spinne (Loxosceles laeta) reagierten die Spinnen auf Gerüche des anderen Geschlechts. Männliche Spinnen fühlten sich angezogen, wenn sie eine der weiblichen Spinnen witterten, während weibliche Spinnen angezogen wurden, wenn sie eine der männlichen Spinnen witterten. Die Forscher testeten auch mit anderen Düften. Diese Spinnenart mochte kein …

  • Eugenol (Nelkenöl)
  • Eukalyptusöl
  • Zitronenöl
  • Isoamylacetat
  • Heptanol

Andere Forscher testeten, wie weibliche Spinnen der Arten Braune Witwe, der Hauswachsspinne und der Kreuzspinne auf Düfte reagieren. Die Tiere waren in einer Röhre, die sich verzweigte. Ein Zweig war geruchsneutral, der andere wies eine hohe Konzentration von Aromen auf. Keine der Spinnenarten ließ sich durch Zitronenöl oder den Geruch von Kastanien abschrecken. Unabhängig von der Spinnenart bevorzugten die weiblichen Spinnen den leeren Zweig. Die meisten weiblichen Spinnen der Arten Braune Witwe und Kreuzspinnen gingen aber dem Aroma von Minzöl, Pfefferminzöl und Menthol aus dem Weg.

In einer Untersuchung, die von der Royal Society of Chemistry in Großbritannien initiiert und überwacht wurde, führten Schüler einer Schule in Cornwall mehrere Experimente mit Kastanien und Spinnen durch. Als Spinnen die Wahl hatten, über Steine ​​oder Kastanien zu laufen, kletterten die meisten Spinnen über die Kastanien. In einem anderen Experiment wurde den Spinnen die Möglichkeit gegeben, über eine Brücke aus Kastanien oder eine Brücke aus Holz eine Wasseroberfläche zu überqueren. Dabei erwiesen sich ebenfalls die Brücken aus Kastanie als der beliebteste Weg.

Wenn Sie daran glauben, dass manche Düfte Spinnen abschrecken können, denken Sie daran, dass das Luftvolumen in einem Haus extrem viel größer ist als in einer schmalen Glasröhre. Das bedeutet, dass der Duft im Raum viel stärker verdünnt ist als in eben dieser Glasröhre. Um mit einem Duft eine Vertreibungswirkung zu erzielen, muss eine dementsprechend große Menge verwendet werden – ein paar Tropfen reichen nicht aus.

Spinne

Spinnen mit hohen Frequenzen aus Blockhäusern vertreiben

Spinnen besitzen kein Organ für den Hörsinn, wie das Ohr. Trotzdem können einige Arten akustische Schallwellen sehr gut registrieren und deren Herkunft ausmachen. Hier spielt wieder die Behaarung der Beine eine wichtige Rolle, denn über deren feine Nerven wird auch Schall wahrgenommen. In Tests hat sich gezeigt, dass Spinnen hochfrequente Töne jenseits der 20.000 Hz auch ohne Ohren hören können und dass einige Arten diesen Frequenzbereich als unangenehm empfinden. In der Folge werden auf dem Markt für den Menschen nicht hörbare Hochfrequenzgeräte angeboten, die angeblich Spinnen aus Blockhäusern verscheuchen können. Dem mag so sein, jedoch wenn, dann trifft dies auf nur wenige Spinnenarten zu, denn die meisten sind taub.

Ich habe einige Geräte getestet und kann mit Sicherheit sagen, dass sie bei mir nicht funktionieren. Andere Insekten und Krabbeltieren (wie beispielsweise Ameisen) ließen sich ebenso wenig von den Hochfrequenzgeräten beeindrucken.

Hochfrequenzgeräte

Spinnen auf natürliche Weise aus dem Blockhaus vertreiben

Wer aktiv Spinnen aus seinem Holzhaus vertreiben will, der kann kaum auf Düfte setzen. Einige der über 1.000 Arten in Deutschland reagieren auf Aromen – andere aber nicht. Mit den größten Erfolg hat Zedernholz, das in Asien seit jeher als natürliches Vertreibungsmittel gegen Insekten und Spinnen eingesetzt wird. In der Tat habe ich während meiner Urlaubsreisen nach Asien mehrere Tempel besucht, dort aber zwischen den qualmenden Stäbchen aus Zedernholz nie irgendwelche Spinnen gesehen, obwohl einige Tempelanlagen mitten im Dschungel lagen. Ob dies nun am Zedernholz lag, an den Affen, den Tempel-Katzen oder an einem geheimen Spinnen-Kung-Fu der buddhistischen Mönche, kann ich nicht sagen.

Zedern Räucherstäbchen

Es gibt im Handel Zedernholzringe und Stäbchen, die angezündet werden und langsam verglimmen. Hier finde ich hängt es auch immer davon ab, ob man den Geruch mag. Der Geruch verteilt sich im Ganzen Haus und ist auch präsent.

Zudem werden Stücke von Zedernholz mit einem Haken angeboten, um Motten aus dem Kleiderschrank zu vertreiben.

Was hilft, fast immer, ist eine Katze. Wer sich ein junges Kätzchen zulegt, kann das Tier durch Spiele auf Spinnen fokussieren, sodass ein hervorragender Spinnenjäger daraus wird. Dazu braucht es nicht viel, denn Katzen jagen Spinnen von Natur aus aus reinem Spaß. Allerdings sind den Samtpfoten Grenzen gesetzt, denn die Spinne in ihrem Netz ganz oben in der Zimmerecke erreicht sie nicht.

Katze

Ebenso bewährt hat sich Fliegenpapier, wobei hier der Erfolg eher auf dem Zufall beruht.

Der größte natürliche Feind der Spinnen ist aber der Mensch, insbesondere wenn er mit Staubsauger und Staubwedel bewaffnet ist.

Spinnen im Blockhaus vermeiden

Es gibt einige Tricks, mit denen sich zumindest die Anzahl der Spinnen in einem Holzhaus verringern lässt:

  • Alle Risse und Spalten abdichten. Speziell Fußleisten sollten mit Silikon hinterspritzt werden.
  • Ein Blockhaus lässt sich nicht vollständig abdichten, aber alle Zu- und Abluftschächte können mit einem Insektenschutzgitter versehen werden.
  • Wer eine Fassaden- oder Außenbeleuchtung besitzt, sollte einen Bewegungsmelder einbauen. Das hilft beim Einsparen von Energie und verhindert, dass sich im Lichtschein Insekten versammeln. Wo Insekten sind, sind Spinnen nicht weit entfernt.
  • Alle Pflanzen im Garten sollten einen Abstand zur Hausfassade von mindestens 1 Meter nicht unterschreiten.
  • Kletterpflanzen an der Hauswand und Blumenkästen an den Fenstern sind zu vermeiden.
  • Wer aus Energiespargründen über eine isolierende Fassade nachdenkt, sollte eine feste Verbauung wählen. Hinterlüftete Fassaden sind zwar energieeffizient, aber auch ein Luxusapartment für Spinnen.
  • Stapeln Sie das Holz für den Kamin oder Kachelofen nicht an der Hauswand.
  • Absolute Sauberkeit im Haus.

Blockhaus

Zeitgemäße Beseitigung von Spinnen in Blockhäusern

Ich habe in unserem Blockhaus etliche Mittel ausprobiert. Viele davon waren wirksam und gesundheitlich unbedenklich. Allerdings unterscheiden sich die Produkte maßgeblich in der Länge ihrer Wirksamkeit. Einige Mittel wirken in der Tat schnell, aber nur für wenige Tage. Räucherstäbchen aus Zedernholz und Zedernholzöl habe ich ebenso eingesetzt. Diese Mittel verscheuchen Spinnen allerdings oftmals nur für wenige Stunden. Sobald sich der Geruch verflüchtigt, muss nachgelegt werden oder die Spinnen bauen das nächste Netz. Wir nutzen seit Jahren Clean Kill Pro Original Plus Insektenspray. Der Hersteller verspricht eine Langzeitwirkung von mindestens 6 Wochen, was ich nur unterschreiben kann. Bei uns ist das Holzhaus über 7 bis 8 Wochen spinnenfrei, abhängig von der Witterung und Jahreszeit.

Cleankill Insekten-Spinnen Spray

Schlussgedanken zum Thema Spinnen im Blockhaus

Spinnen sind nützliche Raubtiere. Die meisten Arten leben im Freien, nur wenige zieht es in unsere Holzhäuser. Sie fressen kleinere Insekten und andere Kleininsekten in großen Mengen und sind selbst Nahrung für Vögel und Frösche. Töten Sie deshalb Spinnen nicht unnötig, denn ohne diese Krabbler hätten wir ein existenzielles Problem.

Lies den folgenden Beitrag, wenn du wissen willst, warum in Holzhäusern mehr Insekten als in Steinhäusern leben.

Kommentar hinterlassen zu "Spinnen im Holzhaus? Wie sich Hausbesitzer der Krabbler entledigen können!"

Hinterlasse einen Kommentar

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*