Estrich: Welcher Estrich für ein Holzhaus?

Heute haben wir unseren Betonestrich für den Keller und das Erdgeschoss erhalten. Vorher haben wir uns lange überlegt welchen Estrich wir auswählen sollten, denn alles hat seine Vor- und Nachteile – vor allem im Blockhausbau.

Welche Arten von Estrich gibt es

Am häufigsten wir ein Betonestrich oder Zementestrich verwendet. Dieser ist natürlich sehr schwer und daher nicht geeignet für den Einbau auf Holzböden – also nicht in den ersten Stock eines Blockhauses einbauen. Zudem bringt der Betonestrich sehr viel Feuchtigkeit in den Bau mit ein, was dafür sorgt, dass bei einem Blockhaus die Bläue bzw. der Bläuepilz / schimmel aus dem Holz austreten kann. Diese zieht sich zwar von selber wieder zurück, sieht aber zunächst sehr unschön aus. Entsprechend gibt es den Betonestrich auch mit einem Zusatz, so dass weniger Wasser in den Bau eingebracht wird und der Estrich deutlich schneller trocknet und mit Bodenbelag zu belegen ist. Diese Varianten ist leicht teurer, sorgt aber auch für einen frühzeitigeren Einzug in die Immobilie. Bei einem Blockhaus kommt auch mit dieser Variante immer noch recht viel Wasser in das Blockhaus, bei ordentlicher Lüftung ist dies jedoch praktikabel. Daher haben wir uns auch für diese Variante entschieden.

Andere Estrichvarianten die ähnlich dem Betonestrich sind ist der Teerestrich. Dieser wird – wie im Strassenbau – eingegossen und ist deutlich Wasserärmer, aber auch sehr schwer. Er ist besser zu verarbeiten hat aber im Holzbau den Nachteil, dass er sehr stark riecht und sich dies im Holz auf längere Zeit festsetzt.

Entgegen dem gibt es noch den Trockenestrich. Dieser wird eingebaut und nicht gegossen. Er besteht aus fertigen Platten die entsprechend dem Raum zugeschnitten werden. Da er keine Feuchte einbringt und sehr leicht ist, wird er im Holzhaus bzw. Blockhausbau für die oberen Etagen empfohlen.

So lief die Estrichlieferung bei uns

Gegen Mittag hatten die Wasserwerke das ganze kurz gestoppt, da in deren Ansicht wohl öffentliches Wasser verwendet wurde. Nach kurzer Pause lief dann aber alles nach Plan weiter.Nun ist über Weihnachten Zeit zum antrocknen für den Estrich. Danach können wir mit einigen Innenausbauarbeiten beginnen.Wir liegen sehr gut im Zeitplan für den Einzug in unser Blockhaus. Über Weihnachten muss nun viel gelüftet werden, damit die Feuchtigkeit vom Estrich ausdünsten kann.

7 Kommentare zu "Estrich: Welcher Estrich für ein Holzhaus?"

  1. Der Artikel gibt wirklich hilfreiche Tipps für alle, die ihren Estrich selber verlegen möchten. Ich habe mich vor kurzem für ein Blockhaus entschieden und war mir unsicher, wie ich am besten den Estrich verlegen sollte. Dank des Artikels fühle ich mich nun viel sicherer in meiner Entscheidung und weiß, worauf ich achten muss. Besonders die Hinweise zur Trocknungszeit waren sehr hilfreich und ich werde diese auf jeden Fall beachten. Vielen Dank für die nützlichen Tipps!

  2. Martin Lobinger | 2. Dezember 2020 um 12:20 |

    Ich stand neulich vor der Entscheidung, was für einen Estrich ich für den Keller in meinem Einfamilienhaus wählen soll. Ich wusste gar nicht, dass es neben dem Betonestrich auch noch den Teerestrich gibt. Aus dem Beitrag habe ich aber erfahren, dass der Teerestrich mit einem besonderen Geruch einhergeht, der auch später im Holzbau zu spüren ist. Daher habe ich den Betonestrich gewählt.

  3. Natalie Brandner | 24. November 2020 um 09:14 |

    Wir haben in unserem Wohnhaus Schnellestrich verlegen lassen. Mir war nicht bewusst, dass es da so viele Unterschiede gibt und bei jedem Haus individuell entschieden werden muss. Meine Cousine besitzt ein wirklich schönes Holzhaus, ich werde sie mal fragen, welcher Estrich bei ihr verlegt ist. Wir überlegen nämlich noch einen kleines Poolhaus zu bauen, was ebenfalls ein Holzhaus werden soll.

  4. Wir haben im Blockhaus Keller und Erdgeschoss auf der Kellerdecke einen Fließestrich. Diese haben einen geringeren Wasseranteil als der Zementestrich und geben die Feuchte schneller ab. Hier ist es wichtig idealerweise durchzulüften, d.h. ich würde da gar keine 24 Stunden warten (es sei denn es ist draussen unter Null Grad). Das Haus eher kühl halten zu Beginn und dann erst aufheizen, wenn man ständig auf Durchzug stellen kann. So haben wir das gemacht. Wir haben aber auch den Keller und das Erdgeschoss im Versatz von zwei Tagen einbringen lassen, um nicht zu viel Feuchte im gesamten Haus zu haben. Vor allem im Obergeschoss des Blockhauses dann gut gelüftet, damit die Feuchte oben abziehen kann.
    Im Obergeschoss haben wir einen Trockenestrich. Alle anderen Estriche haben einfach viel zu viel Gewicht für die Holzkonstruktion darunter. Man müsste sonst im Erdgeschoss vom Blockhaus mit sehr viele Stützen leben um die Tragfähigkeit herzustellen.

  5. Angela Molle | 21. Februar 2019 um 07:02 |

    Guten Tag Herr Schmitz,
    wir stehen auch vor der Frage welchen Estrich wir in unser Blockhaus einbauen lassen sollen (Blockhaus mit EG und OG, mit FBH). Die Holzhausfirma empfiehlt Zemtentestrich, der Estrichverleger Anhydritestrich (Fließestrich).

    Wir tendieren zu dem Fließestrich, da Vorteile bei FBH, nicht so schwer, schnellere Trocknungs- und Begehungszeit.
    Allerdings fürchten wir den hohen Feuchtigkeitsaustritt.

    Dazu meint der Estrichleger, dass man bereits nach 24 h Lüften könnte und somit die Feuchtigkeit raus bringen kann. Er hat uns eine Rückmeldung des Estrichherstellers weitergeleitet, dass sie kein Problem beim Fließestrich in einem Blockhaus sehen.

    Aus ihrem Beitrag geht für mich nicht klar hervor, welchen Estrich Sie nun gewählt haben. Könnten Sie mir hier nochmals eine kurze Rückmeldung geben.

    Vielen Dank
    Mit freundlichen Grüßen

  6. In meinen Augen spricht hier nichts dagegen. Nur bei einer Fussbodenheizung ist der vorgeschlagene Aufbau sehr träge (vor allem bei dickeren Trockenestrich Systemen). Auch haben etliche Bauherren Heizsysteme / Wärmepumpen die auch kühlen können und so im Sommer die kalte Luft von oben in den Raum fällt. Dafür ist der Bodenaufbau auch recht dick und träge.

  7. Hallo Herr Schmitz,
    was würde gegen einen komplett estrichfreien Bodenaufbau (Absperrbahn/Rieselschutz/Vlies, Korkschüttung als Dämmung mit Lagerhölzer, 2 fach beplankt mit OSB und dann schwimmend verlegter Bodenbelag oder alternativ ein „Trockenestrich“-System) in einem Blockhaus sprechen? In Kombination mit einer Sockelheizung doch sicherlich auch ein guter Ansatz um ein Blockhaus heizen zu können, oder wie ist Ihre Meinung hierzu?
    Vielen Dank!

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