Holzhaus geerbt: Was ist zu beachten?

ungepflegtes Holzhaus

Wenn man ein Haus oder Grundstück erbt, dann sind generell viele Dinge zu beachten. Die Erbschaftssteuer ist hier generell ein Thema. Diese verhält sich aber beim Holzhaus absolut identisch zu jeden anderen Immobilie. Viele gute Informationen zur Besteuerung von Immobilien im Erbfall finden sich hier (das muss ich daher hier nicht nochmals beschreiben). Ich möchte vielmehr auf die Spezifika eingehen, die bei einem Blockhaus bzw. Holzhaus im Erbfall zu beachten sind.

 

Steuerlich zu beachten beim Holzhaus

Eine kleine Besonderheit gibt es bei der Erbschaftssteuer allerdings dennoch, wenn man ein Holzhaus bzw. vor allem ein Blockhaus erwirbt. Der Marktwert durch schlechtere Nachfrage ist oft niedriger. Das Finanzamt berechnet die Steuer aber meist auf Werten, die einem Massivhaus entsprechen. Hier sollte man zur Not einen Sachverständigen für Blockhaus- bzw. Holzbau hinzuziehen, um realistische Werte zu erhalten. Wann der Wert sinkt, steht auch in den folgenden Absätzen.

 

Was ist bei einem Blockhaus / Holzhaus anders im Erbfall als bei einem Massivhaus?

Die großen Unterschiede liegen vor allem im anderen Aufwand der Pflege, dem oftmals niedrigeren Beleihungswert im Finanzierungsfall sowie im deutlich schwierigeren Umbau und dem geringeren Marktwert durch erschwerten Verkauf mangels Nachfrage (vor allem beim Blockhaus).

Pflege eines Holzhauses / Blockhauses

immer auf die Pflege – vor allem den Anstrich – des Blockhauses achten. Diese Blockecken lassen mangelnden Anstrich erkennen.

Natürliches Material wie Holz bedarf eines anderen Pflege als Stein. Vor allem sind hier die Intervalle kürzer als bei einem Massivhaus. So wird ein Holzhaus ca. alle 5 bis 7 Jahre gestrichen, wenn man es gut pflegen möchte. Wurde dies einmal nicht ordentlich gemacht, dann ist ein guter Zustand oft nicht mehr herzustellen (vor allem bei Blockhäusern). Hierzu müssten die entsprechenden Stellen ausgetauscht werden, was für eine Blockbohle z.B. in einer Blockecke bei einem Blockhaus unmöglich ist. Man kann zwar immer nachbessern, aber die Ergebnisse sind nicht ideal. Es sollte also auf eine lückenlose Pflege geachtet werden. Mangelnde Pflege senkt ja auch den Wiederverkaufswert erheblich.

Möchte man selber in dem Haus wohnen, dann sollte man sich vorab mit der Thematik wohnen in Holz bekannt machen. So erlebt man keine Überraschungen.

Ist ein Anstrich versäumt worden, so sollte man einen Gutachter hinzuziehen oder einen fachkundigen Maler. Hier hilft meistens nur ein tieferes Abschleifen (und nicht das Sandstrahlen) und dann ein neues Imprägnieren plus ein doppelter Anstrich mit einer guten Lasur.

Man sollte dann aber auch vor allem die Blockecken und den Dachanschluß kontrollieren. Hier treten oft Undichtigkeiten auf, die schwerer zu beheben sind.

Auch kann durch mangelnde Pflege Ungeziefer im Haus sein. Auch bei einem längeren Leerstand ist dies der Fall. Dies ähnelt aber Massivhäusern – wobei in einem Holzhaus oft der Befall schwerer in den Griff zu bekommen ist. Aber das ist nicht unlösbar!

Die Energiekosten

Viele Holzhäuser verbrauchen weniger Energie als vergleichbare Steinhäuser. Trotzdem unbedingt in die Abrechnungen schauen, denn hohe Kosten deuten auf undichte Stellen hin. Hier ist dann wiederum die Pflege des Hauses zu überprüfen in den vergangenen Jahren.

Beleihungswert für die Finanzierung

Ich habe das Thema Finanzierung eines Holzhauses bereits sehr ausführlich behandelt mit einem Update hier. An diesen Dingen hat sich nichts geändert. Es hat bei der Erbschaft lediglich die Auswirkung, dass man, wenn man z.B. Geschwister auszahlen muss ggf. ein wenig Eigenkapital mitbringen muss, da man insbesondere gebrauchte – und damit schwerer verkaufbare Blockhäuser – oft nur mit 60% des geschätzten Marktwertes beleihen kann (je nach Bank). Hier sollte man sich vorab mit der Bank klar unterhalten und absichern, ob die Finanzierung für einen Ausgleich von anderen Erbberechtigten darstellbar ist.

ungepflegtes Holzhaus

Umbau eines Blockhauses

In Bezug auf ein Holzhaus ist man sehr flexibel beim Umbau. Holz ist ein sehr dankbarer Werkstoff und es ist meist schneller gebaut als in einem Haus aus Stein. Frisches Holz hat zwar oft eine andere, hellere Farbe, dies dunkelt allerdings recht schnell durch die UV Strahlen nach und man nimmt die Unterschiede nicht mehr wahr.

Dies ist aber beim Blockhaus komplett anders. Hier ist ein Umbau an den Blockwänden nahezu nicht möglich. Jede Wand ist tragend und Blöcke können nicht entnommen werden aus der Wand. Räumlich kann man also nur durch Ständerwände etwas verändern. Da ein Blockhaus sich immer – auch nach Jahren noch – leicht bewegt (Setzung und Streckung) ist der Anschluß von neuen Wänden an die Blockwände und vor allem die Decke nicht wirklich dauerhaft dicht zu bekommen. Man muss hier mit Schallübertragungen leben – man gewöhnt sich dran. Das Blockhaus hat ja viele andere Vorteile – wie das einzigartige, gesunde Wohnklima – die dies mehr als kompensieren.

Im Innenausbau – abgesehen von neuen Wänden – ist ein Blockhaus dann aber identisch zum Holzhaus äußerst dankbar und schnell verändert. Ein Vorteil!

So sind neue Böden meist sehr schnell im Holz- bzw. Blockhaus verlegt. Auch an den Wänden kann man Änderungen sehr schnell durch eine Vorwand vollziehen. Hier wird über eine Rutschleiste einfach eine Vorwand realisiert, die man tapezieren, fliesen oder auch einfach verputzen kann.

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