Leuchtmittel die ideal zu Holz passen

Beleuchtung in Deckenbalken im Holzhaus

Als wir in unser Blockhaus vor über 8 Jahren eingezogen sind, da haben wir zunächst die Lampen samt Leuchtmittel aus der alten Wohnung aufgehangen. Hiermit nahm das Unglück bzw. die jahrelange Suche nach dem Optimum an Ausleuchtung seinen Lauf. Was genau wir herausgefunden haben, möchte ich hier zusammenfassen.

Im Wesentlichen kommt es in einem Holzhaus bzw. Blockhaus (auch Naturstammhaus) auf drei entscheidende Elemente an: Lichtton (Kelvin) des Leuchtmittels, Lichtstreuung der Lampe / des Lampenschirms und Absorption der Lichtstrahlen durch das Holz (vor allem an der Decke).

Einfluss der Lampe

Vor allem der Lampenschirm sorgt dafür wieviel Licht nach außen dringt, wie dieses im Raum verteilt wird und verfälscht oft auch noch den Farbton des Leuchtmittels. Mit dem Lampenschirm kann man die Diffusion steuern und damit vor allem, wie das Licht im Raum verteilt wird.

Wir hatten Anfang Lampenschirme, die leicht orange/rötlich eingefärbt waren, aber die Lichtstärke reicht dann kaum aus, um den Raum gut auszuleuchten. Entsprechend haben wir fortan hierauf verzichtet und die Lampen ganz ohne Abdeckung genommen, so dass das Leuchtmittel unmittelbar wirken kann.

Der Lichtton ist wichtig

Im Zeitalter der LED Leuchtmittel kann man mittlerweile schnell testen, welche Leuchtmittel ideal zum eigene Holzhaus passen. Hierzu schafft man sich eine weiße Philips HUE im Starterset an, bei der die Farbtemperatur einstellbar ist. Mit den verschiedenen Szenarien kann man fortan in jeder Lampe sowie in allen Räumen experimentieren. Von den 2.200 Kelvin und damit eher warm-weiß wirkendem Licht bis hin zu 6.500 Kelvin, die man üblicherweise als Kühl empfindet, kann man dann alle Varianten ausprobieren. Für uns hat sich in Arbeitsbereichen (wie auch der eigentlichen Küchenzeile) eine Zahl von ca. 6.500 Kelvin durchgesetzt, den dieses Licht ist hell und klar mit leichtem Blauton. Eine bessere Konzentration wird durch helles, kühles Licht gefördert.

Auch die Lumen Zahl spielt eine Rolle, denn hiermit wird die Lichtstärke angegeben. Entscheidend hier ist, dass auch die stärksten Leuchtmittel nichts bringen, wenn der Lampenschirm bereits viel von dem Licht absorbiert. Eine gute Lichtleistung findet ca. 600 Lumen an. Achten Sie also darauf, dass bereits in der Bauphase an der Decke Lampen geplant und realisiert werden, die möglichst wenig Lichtstärke absorbieren.

Wer z.B. noch eine Leuchtstoffröhre t5 hat, der kann diese durchaus in Nebengebäuden oder dem Keller einsetzen. Im Holzhaus geht dies nur, wenn zwischen der Holzdecke und der Lampe eine Hitzeschutz montiert ist. Dies ist üblicherweise ein ca. 1cm dicker Klebestreifen, der die Decke von der Lampe entkoppelt.

Absorption und Reflexion von Licht

Die Deckenkonstruktion jeder Etage im Holzhaus spielt eine entscheidende Rolle. Oft werden sichtbare Deckenbalken vor allem bei Blockhäusern gebaut. Diese schlucken vor allem in Querrichtung von der Lichtquelle dann deutlich Helligkeit und ein Raum wirkt sehr schnell dunkel. Entsprechend sollte man bei einer solchen Deckengestaltung bereits in der Planungsphase für den Elektriker berücksichtigen, dass schaltbare Stromauslässe an der Decke realisiert werden. Hierbei ist zu beachten, dass der Abstand der Lampen längs der Deckenbalken im Verhältnis zum Querabstand ca 1,5 : 1 betragen sollte. Wir haben mittlerweile quer alle 2 Meter und längs alle 3 Meter eine Lampe an der Decke hängen, um das Licht gleichmässig wirken zu lassen.

Unterschiedliche Holzarten absorbieren das Licht auch anders. Generell kann man sagen, dass je dunkler das Holz ist, je mehr Licht wird absorbiert. Es geht also an Reichweite verloren. Da Holz über die Jahre durch die UV Strahlung nachdunkelt, geht auch immer mehr an Reichweite verloren und ein anfangs hell erscheinender Raum ist nach 10 Jahren im Haus durchaus als nahezu dunkel zu bezeichnen. Man sollte also vorsorgen und ausreichend Deckenauslässe für Lampen vorsehen. Wer dies nicht tut, der läuft Gefahr in Zukunft viele Standleuchten mit Deckenfluter nachzurüsten, die dann aber im Raum deutlich Platz weg nehmen.

Wer eher offenporiges Holz beim Bau verwendet, der wird deutlich mehr Licht durch Absorption verlieren und in einem empfunden dunklen Haus wohnen.  Achten Sie also darauf, dass sämtliches Holz für den Innenausbau sehr gut bearbeitet ist und an der Oberfläche sehr glatt ist. Nur so geht wenig Lichtleistung durch Absorption verloren.

Auch hat der Farbton des Leuchtmittels in Verbindung mit der Lampe (die ja den Farbton des Leuchtmittels ggf. noch verändert) einen entscheidenden Einfluss. Helle Lampen haben eine längere Reichweite und werden nicht so stark absorbiert, wie z.B. leicht rötliche Töne. Wer aber „warmes Licht“ mit einem kleinen Rotanteil verwenden will (wegen der Gemütlichkeit), der muss damit rechnen die Lampen enger aneinander zu montieren.

LED Leuchtstreifen sind mein Tipp

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Philips HUE LED Lichtstreifen an Decke

Philips HUE Lightstrip im Kellerbüro (und ja, der ist nicht aus Holz)

Zwischenzeitlich gibt es eigentlich recht günstige Lösungen mit LED Leuchtstreifen. Ich habe zwischenzeitlich an viele Stellen die Philips HUE LED Lightstrips an den Deckenbalken angebracht. Damit die Klebung auch dauerhaft hält, habe ich eine kleine Metallschiene genommen, auf der die LED Lichtstreifen angebracht sind und dann diese Schiene an die Decke geschraubt. Der große Vorteil ist, dass man die LED Farbe hier regeln kann und so auch von Licht mit Rotanteil hin zu Licht für die konzentrierte Arbeit wechseln kann. Den HUE Lightstrip kann man auf bis zu 10 Meter verlängern (unser längster ist 6m lang).

Die Lichtleistung ist hoch und ideal im Raum verteilt. Wir haben zwischen den Lightstrips einen Abstand von 3m gelassen und 1,5m von der Wand begonnen. So haben wir mit 5 Lightstrips zu je 6m Länge den Raum von 12 x 9 Metern komplett ausgeleuchtet. Die Gesamtkosten lagen bei rund 900 Euro, wobei die LED Leuchtmittel ohne Probleme 10 Jahre halten sollten. Durch die Steuerung des HUE Lightstrips über die App und auch unsere Amazon Echos (Alexa Sprachsteuerung) haben wir die gesamte Beleuchtung ideal ins Haus integriert.

 

1 Kommentar zu "Leuchtmittel die ideal zu Holz passen"

  1. Markus Bock | 3. Oktober 2017 um 22:21 |

    Hallo Olaf,

    als ebenfalls Norwood-Holzhaus Besitzer haben wir das ein wenig anders gelöst – wir haben versucht, soviel Licht wie eben möglich an die Wand zu bringen – also Wandleuchten zu montieren. Lediglich über dem Esstisch haben wir eine „klassische“ Hängeleuchte.

    Gruß
    Markus

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