Teppiche sind eine gute Möglichkeit, um in einem Holzhaus gestalterische Akzente zu setzen – nicht nur am Boden sondern auch an der Wand. Das haben wir auch so gemacht, vor allem in den Kinderzimmern, wo immer wieder Neues gewünscht ist. Denn es ist zwar sehr angenehm, auf allen Seiten vom Naturmaterial Holz umgeben zu sein, aber es ist auch wichtig, ein bisschen Farbe in die Räume zu bringen.
Persönlich erreiche ich das, indem ich die Wände in meinem Blockhaus mit meiner eigenen Fotokunst (diese Seite ist von meinen Kindern und mir) verziere. Aber wenn du lieber mit der Einrichtung arbeiten willst, um dem Hausinneren einen individuellen Charakter und Farbe zu geben, bieten dir Teppiche viele Möglichkeiten dazu.
Beim Stil hast du natürlich die freie Wahl. Nur weil du in einem Holzhaus wohnst, muss nicht immer gleich alles rustikal sein – lasse dich einfach von deinem persönlichen Geschmack leiten. Bei deiner Entscheidung solltest du aber trotzdem die Besonderheiten von Holzbauten berücksichtigen. Ich hatte früher die Meinung das Teppiche altbacken sind – aber letztlich hat meine Frau mich überzeugen können.
Staubanfällige Teppiche vermeiden
Holz ist antistatisch und stößt Staub ab – das wissen die wenigsten. In einem Holzhaus befindet sich deshalb immer ein bisschen mehr Staub in der Luft. Das ist im Alltag kaum zu bemerken und lässt sich durch regelmäßiges Lüften verbessern. Es führt aber dazu, dass ein Teppich schneller Staub ansammelt.
Hochflorteppiche sind deshalb für ein Holzhaus weniger empfehlenswert. Sie nehmen nicht nur besonders viel Staub auf, der dann tief sitzt. Die langen Fasern lassen sich auch schwer reinigen. Du wirst also viel öfter staubsaugen müssen und es kann sein, dass der Teppich auch danach noch staubig bleibt. Insbesondere für Staub-Allergiker ist diese ein Problem.
Mit einem Kurzflorteppich bist du allgemein auf der sicheren Seite, weil er weniger Staub aufnimmt und sich leichter reinigen lässt. Wenn du dir das Leben noch einfacher machen willst, kannst du auch einen waschbaren Baumwollteppich nehmen. Dann entfallen auch das regelmäßige Saugen und Ausklopfen.
Merke: in einem Holz- oder Blockhaus, sollte nur ein Kurzflorteppich verwendet werden.
Andere Naturmaterialien sind auch eine gute Wahl, allerdings musst du sie wirklich aktiv pflegen. Wollteppiche binden Staub sehr gut und sind robust. Du musst sie aber regelmäßig reinigen, damit sie schön bleiben. Das gleiche gilt für Teppiche aus Jute oder Sisal. Wenn du sie regelmäßig absaugst, ausklopfst und lüftest, kommen sie mit Staub gut zurecht.
Auch ist es wichtig, dass Du im Holzhaus die Luftfeuchtigkeit bei rund 40% hältst. In der Heizsaison im Winter ist es daher zu empfehlen einen Luftbefeuchter einzusetzen. Hintergrund ist, dass sich so weniger Staub im Raum befindet und dieser eher am Boden zu finden ist, wo er sich per Staubsauger entfernen lässt.
Größere Teppiche harmonieren besser mit der Holzbauweise
Achte auch darauf, dass der Teppich groß genug ist. Denn zwischen den massiven Brettern und Bohlen in einem Holzhaus geht er sonst schnell unter. Natürlich spricht nichts gegen einen schmalen Läufer für den Gang oder den Windfang. Aber wenn du das Wohnzimmer oder das Kinderzimmer dekorierst, kann ein großer Teppich besser seine Wirkung entfalten.
Was genau groß oder zu klein bedeutet, hängt natürlich auch von der Raumgröße ab. Für eine Sitzlandschaft im Wohnzimmer oder für einen langen Esszimmertisch können durchaus Maße wie 200×300 cm sinnvoll sein. Aber auch ein runder Teppich, der unter einem Couchtisch oder unter einem Sessel liegt, sollte einen Durchmesser von 150 cm oder mehr haben. Denn sonst wirkt er zwischen breiten Bodendielen „eingeklemmt“.
Ein Teppich als Raumteiler ist auch interessant. Ich habe dies schon einmal in Kanada in einem Naturstammhaus gesehen und war begeistert. Hier kann dann Moderne auf das recht wuchtig wirkende Haus treffen.
Teppiche zur Schalldämmung nutzen
Du kannst einen Teppich auch dazu nutzen, den Trittschall aus dem oberen Stockwerk ein wenig zu dämmen. Die Schallübertragung in einem Holzhaus ist nämlich immer stärker als in einem Steinhaus. Mich persönlich stört das zwar nicht und du wirst nie ganz darum herumkommen, die Schritte von Personen im oberen Stock zu hören. Aber ein Teppich kann auf jeden Fall dafür sorgen, dass sich die Geräusche etwas „weicher“ anhören.
Was die Schalldämmung angeht, ist eigentlich ein Hochflorteppich am besten. Wegen der Staubthematik würde ich das aber eher einen Kurzflorteppich empfehlen, auch wenn der vielleicht nicht ganz so effektiv ist. Teppiche aus Sisal oder Wolle haben ebenfalls eine gute schalldämmende Wirkung.
Wie verhindert man, dass der Teppich verrutscht?
Auf einem Holzuntergrund verrutschen Teppiche leicht oder bilden Wellen. Das kann wirklich ärgerlich sein oder sogar eine Stolperfalle darstellen. Das solltest du beim Teppichkauf nicht vergessen. Je nachdem, welche Art von Teppich du kaufst, kannst du auf unterschiedliche Art damit umgehen.
Kunstfaserteppiche haben auf der Unterseite oft eine Antihaftbeschichtung, z.B. aus Silikon. Die haftet auch auf einem Holzboden ziemlich gut und verhindert, dass der Teppich verrutscht.
Teppiche aus Naturmaterialien sind hingegen in der Regel nicht auf der Unterseite beschichtet. Hier besteht die Möglichkeit, eine zuschneidbare Kunststoff-Antirutschunterlage zu verwenden. Das funktioniert allerdings nicht bei allen Teppichmaterialien gleich gut. Außerdem stellt sich immer die Frage, welche Chemikalien eventuell aus dem Material ausdünsten. Das ist vielen Hausbesitzern unter dem Aspekt der Baubiologie wichtig.
Eine Möglichkeit, die ich persönlich eher nicht empfehle, ist, den Teppich mit doppelseitigem Klebeband festzukleben. Das macht es nämlich schwierig bis unmöglich, den Teppich später richtig zu reinigen, also durch Ausklopfen und Lüften.
Schließlich gibt es noch die Möglichkeit, den Teppich durch Möbelstücke zu fixieren. Mit schweren Möbeln wie einem Schrank, einem Bett oder einem Esstisch funktioniert das gut. Gleichzeitig ist es möglich, die Teppiche zum Reinigen zu entfernen. Und man muss sich auch keine Gedanken darüber machen, dass möglicherweise Chemikalien in die Luft ausdünsten.
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