Wir sind beide Freunde von einer eher reduzierten Architektursprache und wollen recht geradlinig und schnörkellos bauen. Das Haus soll sich harmonisch in die Natur einfügen, ökologisch und energieautark sein und eher zurückhaltende Eleganz ausstrahlen. Die Kunst des Weglassens gefällt uns besser als hier ein Erker und dort ein Türmchen. Doch aus welchem Material soll es gebaut werden? Für uns kommt nur Holz als Material infrage, in Kombination mit viel Glas.
Blockhaus, Holzständerwerk oder Holzskelettbauweise?
Die Wahl der Bauweise für ein Holzhaus hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem gewünschten Baustil, der Energieeffizienz und dem Budget.
Blockhaus: Bei dieser traditionellen Bauweise werden massive Baumstämme übereinander gestapelt und miteinander verkeilt. Blockhäuser sind sehr robust und langlebig, bieten eine gute Wärmedämmung und haben einen rustikalen Charme. Bei einem Blockhaus gibt es sehr verschiedene Arten für den Wandaufbau, die meist von der Art der Blockbohle abhängen.
Holzständerwerk: Hierbei werden Holzrahmen mit einer Füllung aus Dämmmaterial errichtet. Diese Bauweise ist flexibler als das Blockhaus, da die Innenwände leichter versetzt oder entfernt werden können. Auch hier hat man eine gute Wärmedämmung.
Holzskelettbauweise: Bei dieser modernen Bauweise wird ein tragendes Skelett aus Holzbalken errichtet, das mit Wandelementen aus Dämmstoffen versehen wird. Diese Bauweise ermöglicht sehr flexible Grundrisse, da die Wände keine „tragende Rolle“ spielen. Die Architektursprache ist mittlerweile meist mit Panoramaverglasung versehen, so dass die Energieeffizienz geringer ausfallen kann.
In direkter Nachbarschaft bewohnen unsere Freunde mit Familie, Katze und Hund ein riesiges Blockhaus, dessen Ausstrahlung mich schon immer fasziniert hat. Der eher rustikale Charakter ist aber nicht das war wir wollen, zumal wir deutlich kleiner planen und so ein Blockhaus dann auch erdrückend wirken kann, wenn es nicht sehr großzügig dimensionierte Räumlichkeiten ausweist. Aus meiner Sicht heißt es beim Blockhaus je größer, je besser, aber dies kann ja jeder für sich selbst entscheiden.
Blockhaus unserer zukünftigen Nachbarn und Freunde – sieht hier kleiner aus als es mit seinen knapp 500qm Wohnfläche ist.
Ich habe vor einigen Jahren im Rahmen meiner Tätigkeit als Immobilienmakler ein wunderschönes Holzskeletthaus verkauft, welches mich sehr beeindruckt hatte. Damals habe ich Susanne gefragt, ob wir es nicht selbst kaufen wollen, doch die Lage hat für sie nicht gepasst. Bei Holzskelett-Bauweise ist es aufgrund der transparenten Gestaltung wichtig, dass das Grundstück nahezu uneinsehbar und so Intimität gewährleistet ist. Unsere Waldrandlage würde sich prima eignen. Was dabei doch verloren geht, ist der wunderbare Holzgeruch mit dem unvergleichlichen Klima.
Ein modernes Holzhaus in Holzrahmenbau oder Holzständerwerk bietet sehr viel Gestaltungsmöglichkeiten und es ist quasi alles möglich. Auch Putzfassaden, sodass man auf den ersten Blick gar nicht erkennen kann, dass es sich um ein Holzhaus handelt.
Welche Fragen können Sie sich stellen, um Ihre optimale Bauweise zu finden?
Welche Architektur spricht mich am meisten an, wenn ich mir vorstelle, darin zu wohnen? Welche Häuser z.B. in Zeitschriften oder im Internet fallen mir direkt ins Auge und was daran wiederholt sich? Ist es die Lärchenfassade oder die weiß verputzte Außenhülle? Die kraftvolle Ausstrahlung des Blockhauses oder die Transparenz der großflächigen Panoramaverglasung der Holzskelettbauweise? Erstellen Sie einen Ordner mit Bildern und sammeln Sie, was Ihnen gefällt. Sie werden rasch sehen, zu welchem Stil Sie am meisten tendieren.
Wie offen möchte ich es innen haben? Brauche ich die Flexibilität der Skelettbauweise oder kann ich meine Bedürfnisse mit dem Holzständerwerk bei der Grundrissgestaltung erfüllen?
Wie wichtig ist mir der Schallschutz? Auch hier gibt es Unterschiede bei den verschiedenen Bauweisen.
Besuchen Sie Musterhäuser um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sich das Haus, das Ihnen optisch gefällt, anfühlt. Manchmal kann der optische Wow-Effekt mit dem Wohlfühlfaktor nicht mithalten.
Besonders wichtig ist auch die Energieeffizienz. Kann die von mir gewünschte Bauweise die angestrebte Energieeffizienzklasse überhaupt erreichen?
Wir sind noch unentschlossen, was den genauen Raumbedarf angeht, wie die Aufteilung und Größenverhältnisse der Zimmer angeordnet werden und stellen Überlegungen in alle Richtungen an. Wird es ein klassisches Einfamilienhaus, wo man (in Homeoffice-Zeiten unverzichtbar) Büros mit einplant oder wird gar ein eigener Bürotrakt, den man so großzügig gestaltet, dass nach dem Arbeitsleben daraus eine autarke Einliegerwohnung werden kann? Vermutlich ist diese Variante für uns die bessere. Sobald in den nächsten Tagen der Vermesser das Grundstück genau vermessen hat, kann es für uns mit den einzelnen Anbietern konkreter werden.
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