Die optimale Restfeuchte von Holz beim Holzhaus Bau

Holzlagerung im WaldHolzlagerung im Wald

Die ideale Restfeuchte für Bauholz liegt bei 15 bis 18% – für Bauelemente eher bei rund 13% und für Holz im Innenbereich bei 10%. Dies gilt für alle Holzarten die im Holzbau verwendet werden. Vor allem Kiefer, Douglasie / Lärche und Fichte sind im Hausbau am besten zu verwenden, wenn das Holz entsprechend vorab getrocknet wurde.

Was passiert, wenn Holz eine zu hohe Restfeuchte hat?

Holzfeuchte reduzieren bei Bauholz

Wir haben unser Bauholz unter dem Carport gelagert, um die Holzfeuchte an die Umgebung anzupassen.

Die Holzfeuchte bezeichnet den Anteil von Wasser im Holz. Als Prozentangabe bezeichnet er entsprechend den restlichen im Holz enthaltenen Wasseranteil. Dieser auch als Restfeuchte bezeichneter Wert hat einen direkten Einfluß auf die wesentlichen Eigenschaften des Holzes und damit auch auf die Verwendung im Holzbau. Ist das Holz zu feucht, dann bilden sich später bei der schnellen Trocknung nach dem Bau vermehrt Risse im Holz. Dies sind Staubfänger und auch unschöne Stellen. Zu feuchtes Holz setzt sich auch deutlich mehr, d.h. die Decke kommt Dir deutlich näher als es Dir lieb ist. Du verlierst also an Höhe im Blockhaus.

Auch im normalen Holzhaus hat eine hohe Restfeuchte zur Folge, dass sich Balken krümmen. Dies sieht nicht nur unschön aus – es hat auch statische Auswirkungen. Generell kann eine hohe Restfeuchte aber auch dazu führen, dass sich bei Anpassung an eine deutlich trockenere Umgebung Risse im Holz bilden – dies macht die Verarbeitung schwerer und sieht auch unschön aus.

Wenn Du also Holz kaufst, dann lagere es idealerweise erst einmal 3 bis 4 Wochen dort, wo es eingebaut werden soll. Im Innenausbau ist dies ideal, da sich das Holz dann bereits angepasst hat. So kann es an Ort und Stelle besser verarbeitet werden. Vor allem vor einer Oberflächenbehandlung ist dies sinnvoll.

 

Wie kann die Restfeuchte von Holz geprüft werden?

Da die Zellen des Holzes „atmen“ und sich an die Luftfeuchtigkeit in der Umgebung anpassen, sagt man, das „Holz arbeitet“. Ist die Luftfeuchte in der Umgebung höher, so nimmt Holz die Feuchtigkeit auf, im anderen Falle gibt es die Feuchtigkeit ab. Dies ist der wesentliche Faktor für das gesunde Wohnklima eines Holzhauses. Die Luftfeuchtigkeit in einem Holzhaus – und aufgrund der höheren Holzmasse noch mehr in einem Blockhaus – reguliert sich so von ganz alleine.

Um die Restfeuchte von Holz zu prüfen, werden Holzfeuchte Messgeräte eingesetzt. Die einfachen Geräte von Bosch, Brennenstuhl oder Stihl kosten um die 20 Euro und werden meist für die Messung der Holzfeuchte bei Brennholz eingesetzt. Die Messung erfolgt über den Widerstand zwischen zwei Messpunkten. Hierzu werden dann meist zwei kleine Nadeln in einem Abstand von ca. 4 cm an das Holz gehalten. Wichtig ist, dass man hierbei nicht die Rinde misst, sondern direkt das eigentliche Holz. Hier findest Du alles weitere was man über Holzfeuchte wissen muss.

Aber nicht nur bei Holz für den Bau ist eine niedrige Holzfeuchte wichtig. Auch bei Brennholz hilft eine Holzfeuchte von 15% bis 20% dabei ein optimales Brennverhalten zu erreichen. Nur so wird ein hoher Wirkungsgrad erreicht, Ruß im Kamin vermieden und es qualmt nicht. Dies ist vor allem wichtig, wenn ihr einmal mit Holzscheiten grillen möchtet und dafür eine perfekte Glut benötigt. Wie ihr in einem Video aus unserem eigenen Grillkanal sehen könnt, lieben wir Steaks nach der Caveman Style Methode, also direkt aus der Glut. Das Holz wird dann vorher ca. 3 Wochen drinnen in einem beheizten Raum nochmals höher getrocknet.

 

Wie wird Holz getrocknet?

Frisch geschlagenes Holz hat einen Wassergehalt von rund 50%. Da aber die Wassermenge bei der Restfeuchte bzw. Holzfeuchte im Verhältnis zu der Trockenmasse des Holzes gemessen wird, kann es durchaus sein, dass bei einem lebenden Baum die Wassermenge schwerer ist, als das Gewicht des getrockneten Holzes. Die Restfeuchte liegt hier also über 100%. Dies erklärt sich dadurch, dass der Baum Wasser aus der Wurzel durch den Stamm transportiert und dieses somit im Holz eingelagert ist.

Holz wird, nach dem schlagen des Baums, zunächst meist an Ort und Stelle gelagert. Hierbei liegt es idealerweise nicht auf dem feuchten Boden, da es sonst schimmelt. Über die Verdunstung des Wassers reduziert sich schrittweise die Masse des Baumstammes. An der frischen Luft passiert dies deutlich langsamer. Je langsamer das Wasser aus dem Baumstamm entweicht, je besser für das Bauholz, denn die Holzzellen trocknen so langsam und reißen nicht auf. Risse sind für Bauholz nicht ideal, da es sich dann schwerer verarbeiten lässt und zudem optisch nicht perfekt aussieht.

Nachdem die Baumstämme 1 bis 2 Jahre außen gelagert wurden, wird auch meist erst die Rinde entfernt. Diese hat geholfen, den Baum nicht zu schnell trocknen zu lassen. Üblicherweise haben die Stämme jetzt eine Restfeuchte von 25 bis 35%.

Im nächsten Schritt wird das Holz in eine Trockenkammer gebracht. Hier wird mit leicht erwärmter Umluft eine Holzfeuchte von meistens rund 16% erreicht. Dies passiert meistens über einen Zeitraum von rund 3 Wochen – je länger je schonender für das Bauholz. Entsprechend wird die Restfeuchte des Bauholzes ständig mit einem Holzfeuchte Messgerät überwacht. Ähnlich verfährt man bei Brennholz, das allerdings meistens deutlich schneller auf rund 20% Restfeuchte getrocknet wird – hier spiele Risse ja auch keine Rolle.

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