Strompreis: bereits vor dem Bau den Anbieter wählen

Stromkosten Stromzähler

Die Strompreise steigen immer weiter und so ist es ein wesentliches Ziel den Strompreis zu senken. Das ist aber nicht wirklich die beste Option, wenn man langfristig denkt. Ich zeige einige wesentliche Möglichkeiten auf, die man schon in der Bauphase beachten kann.

In der Planungsphase des Hausbaus

Sie möchten noch bauen und stehen vor der Planung ihres Hauses? Dann ist es jetzt wichtig konkret über die Option nachzudenken wie selber Strom produziert wird und dieser auch gespeichert wird. Ein Batteriespeicher ist in meinen Augen die beste Option in Verbindung mit einer PV Anlage. So kann man den selber produzierten Strom auch nutzen und muss diesen nicht günstig an den Stromanbieter verkaufen, um diesen dann teuer zurückzukaufen. Wir haben daher den Batteriespeicher VX3 von Viessmann nachgerüstet, der sehr zuverlässig seine Dienste verrichtet. Selbst die beiden Elektroautos laden wir über die PV Anlage. Dies spart wirklich viel Geld! Mehr als jeder Wechsel des Stromanbieters.

Wer mit zwei Personen getrennt zur Arbeitsstätte per PKW fährt, der wird in Zukunft sicherlich mit einem Elektroauto unterwegs sein. Mit zwei Elektroautos ist man schnell bei 400 bis 500 Euro Strom pro Monat. Wer dann eine Wärmepumpe (die auch Strom benötigt) und den Hausstrom hinzuaddiert, der wird die 600 Euro Marke brechen. Entsprechend ist die eigene Stromproduktion mein erster Tipp.

Eigenstromerzeugung mit PV Anlage

Eigenstromerzeugung mit PV Anlage

Hierbei ist zu beachten, dass das Haus bereits in der Planungsphase so konzipiert wird, dass es über eine ausreichende Dachfläche mit optimaler Neigung von rund 35 Grad Richtung Süden verfügt. Evtl. hilft es auch den Carport oder das Garagendach entsprechend zu planen.

Vor dem Bau: Baustrom günstig beziehen

Bereits vor dem Bau sollten Sie den Stromanbieter wechseln. Denn bereits in der Bauphase wird sehr viel Strom durch die Baumaschinen und Heizungen verbraucht. Einige Stromanbieter bieten Rabatte für Baustrom an. Achten Sie hierbei auf die genauen Kondition vor allem hinsichtlich der Vertragsbindung. Eine hohe Laufzeit bis nach dem Einzug kann manchmal teuer sein.

Wichtig ist auch, dass Sie exakt planen, wieviele Stromzähler benötigt werden. Es kann auch Sinn machen einen gesonderten Zähler für Strom zu installieren, der eine spezielle Verwendung hat. So hatten wir vor unserem Kauf des Batteriespeichers die Wärmepumpe und die Elektroautos an einem gesonderten Stromzähler. Denn für diese Stromverbraucher ist vergünstigter Strom erhältlich der rund 30% unter dem normalen Strompreis liegt. Dies setzt aber einen eigenen Zähler voraus. Auch Strom der ins Netz verkauft wird, läuft über einen eigenen Zähler.

 

Weitere Maßnahmen zur Strompreis Senkung

Es gibt viele Möglichkeiten den Strompreis zu reduzieren und dadurch zu sparen. Einige davon habe ich hier aufgeführt.

Verbraucher überprüfen und optimieren

Der Stromverbrauch hat seine Ursache. Eine hoher Stromverbrauch liegt entsprechend oft an älteren, nicht optimierten Verbrauchern im Haushalt. Auch ein Nutzungsverhalten oder Geräteeinstellungen kann man verändern. Wir gehen daher einmal im Jahr alle Verbraucher durch und entscheiden gemeinsam, welche Geräte und Lampen wir austauschen oder auch anders einstellen – die nicht genutzte Kaffeetassen-Wärmplatte der Kaffeemaschine war ein gutes Beispiel.

Zudem sprechen wir dann auch durch, ob wir unser Verhalten anpassen und z.B. mit den Elektroautos zur Arbeit kürzere Strecken, statt die schnellere, längere Autobahn fahren, auf der der Verbrauch pro Strecke je Tag 4 Euro höher liegt.

Ein solcher „Stromoptimierungstag“ einmal im Jahr wirkt Wunder auf den Geldbeutel.

Batteriespeicher Autark

mein Viessmann Vitocharge VX3 Stromspeicher

Stromanbieter wechseln

Der Klassiker ist es den Stromanbieter zu wechseln. Ein regelmässiger Wechsel ist heute kein Aufwand mehr und der Übergang erfolgt nahtlos. Alle Anbieter die ich kenne bieten den Wechsel und Vertragsabschluss online an.

Generell sollten Sie auf die Vertragslaufzeit achten. Ich bevorzuge hier eine Laufzeit von einem Jahr, damit ich dann wiederum wechseln kann. Auch achte ich drauf, dass ich einen Tarif auswähle, der mir parallel günstigen Strom für Elektroautos und die Wärmepumpe erlaubt. Uns ist zudem wichtig, dass wir rein grünen Strom konsumieren, hierfür zahlen wir gerne etwas mehr.

Beim Einkaufen oder auf der Arbeit Strom tanken

Meine Frau hat mich auf den Gedanken gebracht. Sie ist beim Einkaufen bei Lidl und Aldi mit dem Elektroauto meist „tanken“. Der Strom ist hier umsonst während des Einkaufs zu haben. Mit meist 50kW laden die PKWs hier durchaus schnell und so hat man schnell in einer Stunde rund 15 Euro gespart. In Zukunft können Autos auch schon bi-direktional laden, d.h. der Strom kann aus dem Auto in die Batterie im Haus übertragen werden. So lässt sich der Strom dann auch im Haus nutzen. Mit einem Energiemanagement-System kann hier entsprechend in alle Richtungen optimiert werden und der Stromverbrauch gesenkt werden.

Solche Energiemanagement Systeme sind generell zu empfehlen, denn hier kann auch hinterlegt werden, das Strom zu passenden Zeit gekauft, produziert oder verkauft wird. Das System lernt das Verhalten der Verbrauchen und aller Personen im Haushalt und passt den Strombezug und die Stromgewinnung automatisch an. So wird nur gekauft, wenn es wirklich nicht zu vermeiden ist. Auch kann Strom frühzeitig und in einer günstigen Zeit gekauft werden – z.B. günstiger Nachtstrom.

 

Schreiben Sie gerne in die Kommentare, welche weiteren Möglichkeiten Sie nutzen, um den Strompreis zu senken.

2 Kommentare zu "Strompreis: bereits vor dem Bau den Anbieter wählen"

  1. Im Winter ist die Sonne nicht so intensiv, dass es sich gegenüber dem Sommer lohnen würde. Man optimiert das Dach quasi auf die ertragreichere Jahreszeit. Um den selbst erzeugten Strom im Winter zu nutzen empfehle ich eine PowerCloud wie z.B. ViShare von Viessmann. Hier kannst Du Deinen Strom „abliefern“ und die selbe Menge dann später wieder verbrauchen. So verlagerst Du z.B. Ertrag vom Sommer in den Winter.

  2. Moin, Olaf,

    mal wieder echt tolle Tipps hier von dir.
    Was mich bzgl. PV-Anlage gerade umtreibt: Dachneigung.
    Du schreibst hier von 35 Grad und auch der von uns präferierte Holzhausanbieter plant unser Haus bisher mit so einem „flachen“ Dach.
    Laut dieses PV- Anbieter wäre es – v.a. im Winter – sinnvoller, wenn die Neigung deutlich größer wäre.
    Braucht man nicht im dunklen, kalten Winter nicht am meisten Strom?
    Wäre dann nicht eine Dachneigung von z.B. 45 Grad sinnvoller? Höherer Dachboden und v.a. mehr Stromertrag?!?

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