Eigenstromerzeugung beim Holzhaus

SolarthermieanlageUnsere Solarthermieanlage auf dem südlich ausgerichteten Dach im Erker

Wer seinen Strom – zumindest in Teilen – selber erzeugen möchte, der hat verschiedene Möglichkeiten. Diese möchte ich Dir hier erläutern. Vor allem auch was bei der Energieeinsparung und Eigenstromerzeugung beim Blockhaus bzw. Holzhaus zu beachten ist.

Strom, den Du selber erzeugst, kannst Du in das Netz einspeisen oder selber verwenden. Auch eine Kombination aus beidem ist wichtig. Wie genau die Verwendung des Stroms erfolgt, regelt Dein HEMS (Haus Energie Management System). Intelligente Systeme sind in der Lage den anstehenden Verbrauch zu antizipieren und somit Strom zur richtigen Zeit aus der passenden und günstigsten Quelle zu nutzen. Weiterführende Informationen erhältst Du hier.

 

Die Optionen zur eigenen Stromerzeugung

Generell hast Du drei gängige Optionen, um selber Strom zu erzeugen: Brennstoffzelle, BHKW und PV-Anlage. Windräder und kleine Dynamos sind nicht wirklich praktikabel für den Einsatz im Eigenheim.

 

Brennstoffzelle

Die Brennstoffzelle ist ein kleines Mini-Kraftwerk für das Eigenheim. Sie wird mit Gas versorgt und gewinnt Energie, indem Wasserstoff und Sauerstoff zu Wasser verbunden wird.  Hierbei werden sehr effizient Strom und Wärme erzeugt. Die Wärme wird entsprechend vollständig für Deine Heizung verwendet.

Weil in der Zukunft das Gas grüner wird, indem es mit Wasserstoff angereichert wird, kann eine Brennstoffzelle mit der Zeit immer effizienter werden. Schon heute reduziert diese den Energiebedarf gegenüber einer Gasheizung um ca. 40%. Achte bei der Anschaffung darauf, dass die Brennstoffzelle also für „grünes Gas“ und somit Erdgas mit Wasserstoffanteil vorgesehen ist.

Auch ist die Brennstoffzelle mit der Wärmepumpe die klimaschonendste Heizung. Der CO2 Ausstoß ist um die Hälfte reduziert gegenüber einer Gasheizung. Da eine Wärmepumpe Strom verbraucht (dessen Herstellung meist auch CO2 erzeugt), ist die Brennstoffzelle das Medium der Zukunft durch die Kombination aus Strom- und Wärmeerzeugung.

Entsprechend werden Brennstoffzellen bei der Anschaffung sehr stark gefördert und sind damit vor allem auf Dauer deutlich günstiger als jede andere Form der Wärme- und Stromerzeugung.

Die aktuell effizientesten Brennstoffzellen kommen meiner Einschätzung nach von Viessmann.

Eine Brennstoffzelle kann zusätzlich mit einer PV Anlage ergänzt werden. Sinnvoll ist dies vor allem in Verbindung mit einem entsprechenden Batteriespeicher.

Für eine Brennstoffzelle ist nichts zu beachten im Holzhaus bzw. Blockhaus. Die Geräte sind sehr klein und vor allem leise. Entsprechend können diese auch im Haus verbaut werden und benötigen z.B. keinen besonders isolierten Heizungskeller.

 

Blockheizkraftwerk (Mini BHKW)

Bei einem Blockheizkraftwerk wird Gas als Brennstoff benutzt, um einen Motor anzutreiben. Die entstehende Wärme wird der Heizung zugeführt, die Bewegungsenergie über eine Art Dynamo bzw. einen Generator in Strom umgewandelt.

BHKWs sind allerdings eher in Mehrfamilienhäusern verbreitet und als Gerät für das Eigenheim noch nicht wirklich effizient genug.

Bei einem BHKW ist im Holz- und Blockhaus nicht besonderes zu beachten. Lediglich der Heizungsraum sollte entsprechend dimensioniert werden.

 

PV Anlage

Die PV Anlage (PhotoVoltaik Anlage) kann zusätzlich zu einer Brennstoffzelle oder dem BHKW betrieben werden. Sie erzeugt Strom aus dem Sonnenlicht. Die PV Felder sind hierbei als Paneel wie auch als Dachziegel erhältlich.

Generell ist wichtig, dass Du für eine PV Anlage über ausreichend Dachfläche mit idealer Ausrichtung nach Süden verfügst. Hierdurch wird über den ganzen Tag die maximale Menge an Sonne aufgefangen und in Strom umgesetzt.

Eigenstromerzeugung mit PV Anlage

Eigenstromerzeugung mit PV Anlage

Für das Holzhaus gibt es keine besonderen Voraussetzungen bei einer PV Anlage zu beachten. Bei einem Blockhaus musst Du allerdings darauf achten, dass sämtliche Leitungen von der PV Anlage in den Hausanschlußraum mit kleinen Schleifen verlegt sind. Hierdurch ziehen sich die Kabel bei der Setzung des Hauses entsprechend nach und können nicht reißen.

Ich persönlich halte eine PV Anlage für sinnvoll, wenn man den Strom selber nutzt und über einen Batteriespeicher und ein gutes Energiemanagementsystems verfügt. In Kombination mit einer Brennstoffzelle ist die PV Anlage ideal für die Eigenstromerzeugung.

Den Strom speichern oder einspeisen?

Da die Strompreise über die vergangenen Jahre immer weiter gestiegen sind, tendiere ich zu einer Speicherung des selbst erzeugten Stroms und damit der Autarkie. Die Eigenstromerzeugung macht so wirklich Sinn. Stromspitzen können immer noch vom Energieversorger bezogen werden.

Wer einen Batteriespeicher hat, der ist auch sehr gut für Elektroautos gerüstet. Der selbst erzeugte Strom kann dann für den teuren Hausstrom genutzt werden, während das Elektroauto den über den selber erzeugten Strom hinausgehenden Teil zum günstigen Tarif beim Versorger bezieht. Die jeweils günstigste Alternative regelt das HEMS (Haus Energie Management System) automatisch. Ich hatte mir hier die Systeme von Buderus, Vaillant und Viessmann angeschaut. Viessmann macht mir den wirklich besten Eindruck, vor allem bei einer Verbindung von Brennstoffzelle mit PV Anlage und Batteriespeicher.

Die Stromcloud

Eine Option wird von vielen Energieversorgern angeboten: Die StromCloud bzw. SolarCloud.

Hierbei wird der überschüssige und nicht verbrauchte Strom über den Energieversorger an andere Nutzer verkauft und bei eigenem erhöhten Bedarf wird aus der Cloud eingekauft. Insofern erfolgt eine Verrechnung. Die Option hierzu ist ein eigener Pufferspeicher bzw. eine Batterie für den eigenen Strom.

 

Fördermöglichkeiten für die Eigenstromerzeugung

Es gibt unzählige Fördermöglichkeiten auch für die Eigenstromerzeugung. Wichtig finde ich aber, dass man nicht nur die Anschaffungskosten im Auge hat, sondern vor allem die langfristigen Kosten. Je höher der Grad der Autarkie, je weniger ist man von steigenden Preisen abhängig. Die Investition zu Preisen von heute produziert dann den Strom in Zukunft. Entsprechend rechnen sich im Falle der hohen Autarkie die Fördermittel nochmals deutlich besser. Hier schneidet die Kombination aus Brennstoffzelle mit PV Anlage und Batteriepufferspeicher am besten ab.

Eine sehr gute Möglichkeit, um einen Überblick über die Fördermöglichkeiten zu bekommen, bietet der Förderprofi.

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