Wie lange hält ein Holzhaus?

Wie lange hält ein Holzhaus

Jeder, der sich mit dem Gedanken trägt, ob er sich ein Haus kaufen soll bzw. bauen möchte, denkt natürlich auch darüber nach, aus welchem Material das Haus sein soll. Gerade wenn es um das Naturmaterial Holz geht, gibt es immer eine ganze Reihe von Fragen. Wie lange hält ein Holzhaus? Ist ein Holzhaus witterungsbeständig? Wie stabil ist ein Holzhaus? Um all diese Fragen zu beantworten, muss man zunächst alles über den beliebten Rohstoff Holz wissen.

Die relevanten Eigenschaften des Holzes beim Holzhaus

Besonders die Eigenschaften von Holz kann man sich gerade bei einem Holzhaus sehr gut zu Nutze machen. Holz verfügt auf der einen Seite über eine hohe Druckfestigkeit, wobei es auf der anderen Seite sehr elastisch ist. Zudem ist Holz sehr beständig. Dabei gilt es, die unterschiedlichen Holzarten in ihre spezifischen Eigenschaften einzuteilen. Dazu zählen die Härte, das Gewicht und natürlich die Festigkeit. Tatsächlich ist es so, dass andere Werkstoffe wie Stahl oder Beton erheblich schwerer sind als Holz, um im Verhältnis die gleiche Festigkeit zu erreichen. Diese extreme Festigkeit verdankt das Holz dem Lignin. Dieser Inhaltstoff ist in die sekundären Zellwände eingelagert. Wegen dieser enormen Festigkeit wird das Holz gerne zum Überspannen großer Zwischenräume als Unterlage für große Lasten genutzt. Aus genau diesem Grund werden Holzbalken für Dachstühle verwendet. Sie überzeugen mit ihrer enormen Festigkeit bei vergleichsweise geringem Gewicht.

Auch die Feuchtigkeit spielt immer eine große Rolle, wenn die Frage aufkommt, ob Holz das geeignet Material für ein Haus ist, und wie lange dieses Holzhaus dann wohl hält. Ja, es stimmt, in einem frisch geschlagenen Stamm sind 60 % Wasser enthalten. Bei der Lagerung verringert sich der Wassergehalt auf ungefähr 15 %. Lagert das Holz noch länger, so reduziert sich die Feuchtigkeit noch einmal und liegt dann bei ca. 10 %. Für gewöhnlich wird das Holz aber künstlich getrocknet, hier liegt der Feuchtigkeitsgehalt dann nur noch bei 6 bis 7 %. Auf Grund des Feuchtigkeitsgehalts macht sich auch immer wieder die Sorge breit, dass das Holz arbeitet und man deswegen mit Rissen rechnen muss. Allerdings ist es eher so, dass das Holz nach der Trocknung nach wie vor die Eigenschaft behält, Feuchtigkeit sowohl aufzunehmen als auch abzugeben. Dieser Eigenschaft wird genau dann Rechnung getragen, wenn man das Holz als Bauholz verwendet. 

Die Holzverwendung hat eine lange Tradition

Bei der Frage, „Wie lange hält ein Holzhaus?“, sollte man sich immer wieder klar machen, dass die Verwendung von Holz auf eine sehr lange Tradition zurückblicken kann. Schließlich werden bereits seit Jahrtausenden Brücken aus Holz, Schiffe und auch Häuser gebaut. Inzwischen ist der Werkstoff Holz aus dem heutigen Baugewerbe überhaupt nicht mehr wegzudenken. Es lässt sich nicht nur sehr gut und leicht verarbeiten, sondern ist darüber hinaus auch noch sehr belastbar. Die Feuerbeständigkeit ist erstaunlich und weit entfernt vom weit verbreiteten Irrglauben, Holz würde besonders schnell Feuer fangen. Ein Holzbalken, der großer Hitze ausgesetzt wird, verliert er erst nach 30 bis 60 Minuten seine Festigkeit. Zwar verbrennt ein Stahlträger nicht, dafür wird er aber weich und verbiegt sich im schlimmsten Fall. Dadurch verliert ein Stahlträger gegenüber einem Holzbalken sehr viel eher seine Festigkeit. Hinzu kommt, dass es in der heutigen modernen Welt sogar schon Beschichtungen für Holzbalken gibt, die diese nahezu feuerfest machen. Dieses Holz findet seinen Einsatz besonders bei Dachstühlen, Tragkonstruktionen, Verkleidungen, Zäunen und anderem mehr. Genau deswegen werden Häuser aus Holz gebaut. 

Die Behaglichkeit von Holzhäusern

Wer sich fragt, wie lange ein Holzhaus überhaupt hält, möchte natürlich auch sicher gehen, dass die Behaglichkeit, die ein Holzhaus verströmt, auch wirklich von langer Dauer ist. Ein Holzhaus ist vor allem deswegen so behaglich, weil es sowohl Luftfeuchtigkeit als auch Temperaturschwankungen problemlos ausgleichen kann. Dadurch entsteht so ein besonders gesundes und angenehmes Raumklima. 

Ein weiteres Thema: Schädlinge

Wie lange hält ein Holzhaus, wenn es von Schädlingen befallen wird? Das ist ebenfalls eine Frage, die sich viele Menschen stellen, die sich überlegen, ein Holzhaus zu bauen oder zu kaufen. Jedermann kennt die Geschichten von Schädlingsbefall in Holzmöbeln oder die Gruselgeschichten von zerfressenen Dachstühlen. In früheren Zeiten war das auch durchaus ein Problem, doch heutzutage stellen Schädlinge kaum noch eine Gefahr dar. Das liegt an der hochmodernen Art, das Holz technisch zu trocknen. Bei dieser technischen Trocknung wird dem Holz kontrolliert, schnell und schonend die Feuchtigkeit entzogen. Durch diese Bearbeitung wird das Holz gegen alle Arten von Schädlingen immun, da ihnen jeglicher Nährboden entzogen worden ist. 

Die Verformung – ein echtes Risiko?Holzhaus Haltbarkeit

Ebenfalls typische Bedenken bezüglich eines Holzhauses und wie lange dieses hält, beziehen sich vor allem auf die Frage nach der Verformung. Ob das Haus sich durch die Witterung verzieht und dann nicht mehr bewohnbar ist. Aber auch diese Sorge ist inzwischen vollkommen unberechtigt, denn dank der technischen Trocknung, die nicht nur Schädlinge fernhält, ist das Holz nun mit dem perfekten Feuchtigkeitsgehalt ausgestattet. In diesem Fall bedeutet der perfekte Feuchtigkeitsgehalt, dass die Restfeuchte nun den optimalen Grad erreicht, sodass es nur noch zu minimalen und damit kaum merklichen Veränderungen kommt. 

Aber wie lange hält ein Holzhaus denn jetzt genau?

Um nun endlich auf die Frage eine konkrete Antwort zu geben, sollen nun auch reale Zahlen genannt werden. Ein Holzhaus ist unglaublich haltbar, es kann problemlos 100 Jahre und auch durchaus älter werden. Im Gegensatz dazu hält eine Putzfassade nur zwischen 40 und 50 Jahre. Zur Haltbarkeit eines Holzhauses soll noch gesagt werden, dass ein Holzhaus sogar in einem Erdbebengebiet deutliche Vorteile aufweist. Das liegt daran, dass das Holz in der Lage ist, Spannungen und Bewegungen aufzunehmen und diese auszugleichen. 

Sanierungsmaßen verlängern die Lebensdauer eines Holzhauses

Vorausgesetzt, das Holzhaus wurde fachgerecht konstruiert, wird das Haus entsprechend langlebig wie zuvor beschrieben sein. Ein solches Holzhaus hält problemlos mehrere Generationen stand, sofern alle erforderlichen Wartungs- und Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden. 

Spielt Chemie eine wichtige Rolle bei der Lebensdauer des Holzhauses?

Der Einsatz von Chemie spielt bei einem Holzhaus tatsächlich überhaupt keine Rolle. Wie bereits erwähnt, kommt entweder technisch getrocknetes Holz zum Einsatz, um den Befall von Insekten zu vermeiden bzw. zu unterbinden, oder es kommen Kernhölzer von Lärche, Douglasie und Eiche zum Einsatz. Diese Holzarten verfügen über eine natürliche Eigenresistenz. Hinzu kommt, dass beim Hausbau darauf geachtet wird, dass durch einen ausgereiften Maßnahmen-Mix aus Überdachung, richtiger Konstruktion sowie der Auswahl der optimalen Holzarten auf chemische Holzschutzmittel verzichtet werden kann. 

Ist die Haltbarkeit von Holzhäusern regionsabhängig?

Die Frage, wie lange ein Holzhaus hält, wird manchmal auch gestellt, wenn es darum geht, in welcher Region es steht oder gebaut werden soll. Innerhalb Deutschlands gibt es kaum gravierende Unterschiede bezüglich der klimatischen Bedingungen. Daher gibt es auch überhaupt keinen merklichen Einfluss durch regionale Unterschiede hinsichtlich der Lebensdauer auf ein ordnungsgemäß konstruiertes Holzhaus. 

Fazit

Natürlich gilt es, darauf zu achten, ob der entsprechende Erhaltungsaufwand auch wirklich regelmäßig stattfindet. Eine entsprechende Wartung und regelmäßige Pflege benötigt letztlich jede Bausubstanz, das gilt natürlich auch für das Holzhaus. Es gibt in der Tat eine ganze Reihe von Vorurteilen bezüglich der Haltbarkeit eines Holzhauses. Inzwischen dürfte aber deutlich geworden sein, dass ein Holzhaus extrem haltbar und langlebig ist. Sämtliche Ängste, die die Feuchtigkeit des Holzes betreffen, sind gänzlich unbegründet. Erstens gibt es keinen Anlass, Angst davor zu haben, dass sich das Holz verziehen könnte, und zweitens ist die Sorge um einen Schädlingsbefall ebenfalls obsolet. Selbst die Feuerbeständigkeit von Holzbalken ist höher als die von Stahlträgern. All die genannten Vorteile von Holzhäusern gelten natürlich sowohl für Einfamilienhäuser aus Holz und für Blockhäuser, als auch für das Gartenhaus, das aus Holz gefertigt ist.

 

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