Wer ein Badezimmer im Blockhaus bauen möchte, der kommt schnell an den Punkt, wo aufgrund der Setzung der Blockbohlen einige Fragen aufkommen. Ich möchte also hier einmal einen Überblick über die üblichen Problemchen und Herausforderungen geben und dabei auch auf ein paar ältere Artikel von mir verweisen, die im Detail erklären, wie man sein Badezimmer im Blockhaus sicher und problemlos realisiert.
Die Planung ist das A und O
Eine gute Planung ist die Grundlage. Schon bevor die Bauplanung steht, sollte man die wesentlichen Einrichtungsgegenstände geplant haben. Wie groß soll die Badewanne sein, wo befinden sich die Fenster und die Lampen, der Spiegel, etc. Wer dies nicht plant, der weis auch nicht, wo die Anschlüsse für Wasser, Abwasser und Strom montiert werden. Vor allem die großen Wasserabläufe und die Entlüftung der WC Rohre sollte bereits bekannt sein, denn die Rohre benötigen Platz und wollen zumeist auch verkleidet sein.
Neben den Installationen empfehle ich aber auch bereits zu diesem Zeitpunkt die Auswahl an Möbeln für das Badezimmer zu treffen. Dies ist wichtig, damit alle Maße bekannt sind. Ob man dann am Ende exakt diese Badezimmer Möbel nimmt oder ähnliche ist nicht so tragisch, da die Maße meistens genormt sind und es dann verschiedene Optionen gibt.
Ich selber habe mir die Dinge, die wir einbauen wollen, einfach im Maßstab 1:50 auf Papier gemalt, ausgeschnitten und dann im Badezimmer angeordnet. So kann man den Raum planen und an den Architekten übermitteln. Ist dann alles fertig, sollte man bei den Wänden noch ca. 2 cm seitlich an Platz einplanen, da im Blockhausbau öfter mal 1-2 cm Varianz entstehen. Beachte vor allem aber auch die Fußleisten – diese nehmen immer noch 1-2 cm an Breite am Boden weg. Wer eine Vorwand mit Fliesen setzt, der muss auch dies beachten die von der Breite abziehen.
Die Fliesen im Badezimmer
Wer Fliesen im Badezimmer an die Wand montieren möchte, der muss zunächst die Blockwand komplett von einer Vorwand entkoppeln und die Fliesen dann auf die Vorwand setzen. Wie das genau mithilfe einer Rutschleistenkonstruktion geht, zeige ich in diesem Artikel zur Fliesenmontage. Normalerweise fließt man Wände ja von oben, aber im Blockhaus empfehle ich unbedingt dies von unten zu machen. Ich habe am Vorabend immer die unterste Reihe gesetzt und den Flex-Fliesenkleber trocknen lassen. Am Folgetag kann man dann einfach mit Abstandhaltern von unten nach oben die Fliesen drauf setzen. Das geht ziemlich schnell. Idealerweise endet man dann mit einer vollen Fliese oben.
Auch Bodenfliesen sind nicht so simpel zu legen wie auf Betonestrich. Im Holzhaus arbeitet man zumindest in den oberen Etage mit einem Trockenestrich. Dieser ist leicht flexibel, wenn der Boden hierunter nicht perfekt verdichtet ist. Ich empfehle hier Perlite als Schüttung unter dem Trockenestrich. Dieses muss extrem gut verdichtet sein bevor die erste Schicht Trockenestrichplatten hierauf kommt. Wer sicher gehen möchte der nimmt eine weitere Schicht der Platten versetzt um 90 Grad. Auf den Estrich kommt dann eine Grundierung und eine dünne Schicht Flexkleber für Teppich. Auf diesen kommt dann ein Vlies und hierauf dann der Fliesenkleber in einer flexbilen Ausführung. Das Vlies sorgt dafür, dass der Estrich sich ausdehnen kann ohne das die Fliesen sich mit dehnen müssen. Alle Schichten sollten jeweils trocken sein bevor die nächste folgt. Wer am Boden Kork oder Laminat / Parkett legen möchte, der geht identisch vor, nimmt nur keine Fliesenkleber sondern einen passenden Flexkleber zum Bodenbelag.
Montage der Wasserleitungen und Stromanschlüsse
Die Anschlüsse mit den jeweiligen Rohren werden hinter der Vorwand montiert. Entsprechend sollten diese also liegen, bevor man die Konstruktion mit der Rutschleiste baut. Die eigentlichen Anschlüsse bzw. Steckdosen, Schalter usw. kommen allerdings dann auf die Vorwand, da diese sich durch die Setzung ja ansonsten zu den Fliesen verschieben würden. Die letzte Strecke zwischen dem Wasseranschlußrohr und dem Wasserauslass muss also flexibel realisiert werden, da sich das auf der Blockwand montierte Rohr und der auf der Vorwand montierte Anschluß gegeneinander durch die Setzung verschieben. Da das Rohr auf der Blockwand nach unten wandert, sollte idealerweise eine Schlaufe im flexiblen Rohr realisiert werden, damit sich das Rohr nachziehen kann (es muss länger werden können). Hierzu einfach die maximale Setzung mit 2-3 multiplizieren und dies als Spielraum lassen. Ähnlich mit Stromanschlüssen vorgehen, wobei hier die Kabel ja bereits flexibel sind.
Nun aber viel Spass bei der Planung und dann der späteren Realisierung. Es ist nicht so schwer wie es sich ließt.
Normalerweise wird auf eine Rutschleiste die Installationsebene gesetzt (z.B. über eine durch Rutschleisten entkoppelte Holzplatte). Die letztliche Vorwand wird dann allerdings nicht mehr entkoppelt von der bereits entkoppelten Holzplatte.
Wir bauen aktuell ein massives Holzhaus aus Blockbohlen und würden gerne erfahren, wie die Frischwasser- und Abwasserleitungen an die Blockbohlen befestigt werden. Flexible Rohre als Frischwasser- und Abwasserleitungen sind uns nicht bekannt. Ist es möglich eine Installationsebene auf Rutschleisten zu montieren? Darauf würde die Vorwand montiert werden.