Nachdem ist mich nun bereits ca. 10 Jahre mit Blockhäusern und Holzhäusern beschäftige, starte ich nun eine Artikelserie zu den wichtigsten Werkzeugen, die im Holzbau verwendet werden. Ich werde mir hier allerdings nicht viele Werkzeuge bestellen und zu diesen einen Testbericht verfassen, sondern im Wesentlichen von meinen Erfahrungen über die letzten Jahre mit den Werkzeugmaschinen und Handwerkzeugen berichten. Ich habe ja bereits viele Geräte verschlissen oder wegen mangelnder Qualität ausgetauscht.
Die verschiedenen Kreissäge-Typen
In meinem ersten Testbericht geht es um die Kreissäge, die es ja in verschiedenen Varianten gibt. Eine Kreissäge ist im Holzbau unverzichtbar und neben Akkuschrauber und Hammer das meistbenutzte Werkzeug. Einen Handkreissäge Test mit verschiedenen Modellen habe ich nicht durchgeführt, da es diese ja schon ausreichend im Web gibt. Was diese Tests aber vermissen lassen, sind die Erfahrungen mit der Kreissäge auf lange Sicht und vor allem abgestimmt auf die oft rauen Bedingungen im Blockhausbau.
Zunächst einmal ist zu erwähnen, dass es diverse Arten von Kreissägen gibt. Die gängige Art im Holzbau sind die Tauchsäge sowie die klassische Handkreissäge. Für den Innenausbau wird oft auch noch eine Kapp- und Gehrungssäge verwendet. Wer schon einmal Sockelleisten verlegt hat, der kennt sich mit Kapp- und Gehrungssägen gut aus. Gut ausgestattete Handwerker im Holzbau haben alle drei verschiedenen Typen und nutzen diese auch entsprechend.
Die Handkreissäge
Mit der Handkreissäge werden vor allem die gröberen Arbeiten erledigt. Zwar sind Handkreissägen durchaus präzise in den Arbeitsergebnissen, wenn es um den Schnitt geht, doch können Sie z.B. nur sehr schwer mitten in einem Werkstück angesetzt werden. Achten Sie bei einer Handkreissäge darauf, dass für diese zumindest als Option eine Führungsschiene verfügbar ist. Mit Hilfe der Führungsschiene können Sie auch bei sehr langen Werkstücken (und die kommen im Holzhausbau ständig vor) präzise schneiden. Auch ist es hilfreich, wenn die Handkreissäge per Adapter auf dem Kopf in einen Tisch eingebaut werden kann und somit zur Tischkreissäge wird. Dies ist vor allem in der Rohbauphase interessant, wenn die großen Balken vor Ort zugeschnitten werden müssen.
Als weitere Option zur Handkreissäge sollte auf eine gute Vorrichtung für den Anschluß einer Absaugung geachtet werden. Es ist wichtig, dass die Holzspäne schnell aus dem Schnitt abtransportiert werden, damit das Schnittergebnis nicht leidet.
Ich selber kam lange ohne Handkreissäge aus. Ich nutzte statt dessen die Tauchsäge und stellte diese auf eine Schnitttiefe fest. So kommt die Tauchsäge einer Handkreissäge im Ergebnis sehr nahe. Vor einigen Jahren habe ich mir aber dann eine Makita HS Handkreissäge mit einem 190mm Sägeblatt sowie einem Anschluß für eine Absaugung gekauft. Mit bis zu 5.500 Umdrehungen und 1.400 Watt Leistung hat die Maschine auch ausreichend Reserven.
Tauchsäge: Die Allzweckwaffe
Warum wird im Holzbau eigentlich immer von einer Tauchsäge gesprochen? Im Prinzip ist parallel zum Akkuschrauber die Tauchsäge das wichtigste Werkzeug für den Schreiner bzw. Holzhausbauer. Auch meine erste Anschaffung war eine Tauchsäge – in diesem Falle die TS55 Tauchsäge von Festool. Diese Bauserie gibt es bereits seit mindestens 10 Jahren, denn so alt ist meine Tauchsäge. Schön ist, dass man die Ersatzteile und auch das Zubehör immer noch kaufen kann. Es ist also analog zu der langen Lebensdauer auch die Sicherheit gegeben, dass die getätigten Investition in die Tauchsäge sich über eine lange Zeit amortisieren können.
Meine TS55 hat eine Führungsschiene, eine sehr gute Absaugung und umfassendes Zubehör. Bei Festool gibt es Sägeblätter für alle erdenklichen Anwendungsfälle und Materialien.
Was an einer Tauchsäge begeistert, ist, dass diese von oben in das Werkstück eingetaucht werden kann. Hierdurch sind auch mitten im Holz Schnitte möglich. Dies erleichtert die Arbeit deutlich und führt auch zu weniger Fehlern. Analog zur Handkreissäge kann eine Tauchsäge eingesetzt werden, wenn diese auf eine feste Schnitttiefe festgestellt wird.
Kapp- und Gehrungssäge
Die Kapp- und Gehrungssäge wird vorwiegend im Innenausbau eingesetzt. Auch wir haben uns ein blaues Modell von Bosch zugelegt, da wir parallel unsere erste Handkreissäge gekauft haben. Die Bosch Handkreissäge haben wir schon lange nicht mehr, aber die Kapp- und Gehrungssäge von Bosch (GCM Serie) hat nun gute 10 Jahre überdauert.
Durch die Kombination von verschiedenen Hilfsmitteln – wie Winkelmesser – ist die Kapp- und Gehrungssäge ideal für den Innenausbau geeignet. Leisten, Laminat, Decken- und Wandpaneele lassen sich sehr schnell mit der Handkreissäge schneiden. Auch sind die Winkel sehr präzise, da direkt an der Maschine die entsprechenden Werte abzulesen sind.
Fazit
Man sollte die Kreissägen direkt in der richtigen Reihenfolge anschaffen und im Blockhausbau eher auf Modelle setzen, die für den gewerblichen Einsatz konzipiert wurden. Es benötigt einen starken Motor und vor allem eine gute Absaugung.
Wer den Blockhaus Rohbau mit dem Werkzeug erstellen will, der kommt um eine Handkreissäge nicht herum, sollte hier aber direkt eine Führungsschiene als Zubehör erwerben. Ich empfehle derzeit eine Makita HS7101J1.
Die Tauchsäge ist im Holzhausbau nicht zu ersetzen und gehört an jede Baustelle. Ich nutze seit über 10 Jahren ohne Probleme eine Festool TS 55 mit Führungsschiene und Absaugung.
Als Kapp- und Gehrungssäge kann ich die Bosch GCM 800 SJ empfehlen, die einen großen Winkelbereich hat und auch über die nötige Kraft verfügt, um dicke Holzbalken ohne Restfeuchte sauber zu schneiden.
eine Festool TS 55 – schon seit >10 Jahren. Ich finde es hier hervorragend, dass bei Festool die Systeme stabil sind und es nicht ständig Systemwechsel gibt.
Vielen Dank für diesen schönen Beitrag. Ich arbeite gerne mit Tauchsägen von Festool und Makita, z.B. zum Türen abschneiden oder Platte aufteilen. Welche Säge hast du?