Gasheizung im Blockhaus – worauf ist zu achten?

Mit Gas heizen ist schon seit Jahrzehnten die gängige Methode um ein Haus warm zu halten. Seit insbesondere mit der Wärmepumpe in den letzten Jahren alternative Methoden auf den Markt drängten, häufen sich Unsicherheiten bei Bauherren bzgl. der idealen Heizform und entsprechend erreichen mich hier immer wieder Nachfragen zu diesem Thema.

Vergleich von Gasheizung und Wärmepumpe

Generell muss ich sagen, dass meiner Meinung nach zwischen einer Wärmepumpe in allen Bauweisen und der Gastherme in der Gesamtbetrachtung wirtschaftlich über viele Jahre kaum ein Unterschied besteht.

Wärmepumpen kosten zumeist in der Anschaffung mehr und müssen zumeist noch eher ersetzt werden bzw. öfter gewartet werden. Die Wärmepumpe benötigt nur Strom, den man ohnehin ins Haus legen muss, wohin gegen die Gastherme vom Versorger einen Gasanschluss benötigt, der durchaus um die Euro 3000 kosten kann bevor er im Haus installiert ist. Eine Gastherme ist bei weitem nicht so effizient wie eine Wärmepumpe und somit ist es hier wichtig, immer auf einen sehr günstigen Gaspreis zu achten, um in den Gesamtkosten identisch zur Wärmepumpe zu liegen.
Ob sich eine Gasheizung oder Wärmepumpe lohnt habe ich im immer aktuellen Ratgeber rund um Heizung und Energie zusammengestellt.

Wie lässt sich maximal sparen?

Wer auf Gas setzt, der sollte sich bewusst sein, das der Preis irgendwann neben der allgemeinen Preissteigerung auch wegen der Ressourcenverknappung teurer wird. Das Erdgas wird uns irgendwann ausgehen. Noch werden zwar immer wieder neue Gasfelder entdeckt, aber unendlich sind die Gasvorkommen nicht. Es ist halt wie mit den PKWs – irgendwann werden wir nicht mehr auf Benzin fahren können, sondern auf Strom oder andere Energiequellen zurückgreifen müssen.

Meine besten Tipps um Heizkosten zu sparen

  • Vergleichen Sie die Gaspreise: nach Freigabe der Energiepreise und damit mehr Angeboten im Markt, kommt es durch den Wettbewerb um die Gaspreise häufig zu guten Angeboten. Diese sollte man nutzen. Daher empfiehlt es sich, immer mal wieder die aktuellen Gaspreise in Deutschland zu vergleichen und ggf den Vertragspartner zu wechseln. Da eine Versorgungsgarantie besteht muss man sich hier keine Sorgen machen. Da die Energiepreise von Gas, Öl, Strom, Kohle, Holz und Sprit quasi aneinander gekoppelt sind, erwarte ich persönlich eine deutliche Steigerung in den nächsten Jahre, da die Energiepreise schon deutlich teurer waren und sicherlich ihr ursprüngliches Preisniveau wieder erreichen werden.
  • Solar zur Heizungsunterstützung: die Heizungsanlage kann man mit einer Solaranlage gut unterstützen. Hierbei wird die gewonnene Wärme in den Warmwasserspeicher gespeist und somit wird die Heizungsanlage deutlich entlastet. Es ist darauf zu achten, dass eine Solaranlage tagsüber bei Sonneneinstrahlung die Wärme generiert. Wer also keinen gut isolierten Wärmepufferspeicher hat, der verliert die Wärme über die Nacht. Wir haben unsere Heizungsanlage zu programmiert, dass diese über Nacht die Wärme halbwegs hält, so dass morgens die Gasheizung nicht viel nachheizen muss,
  • Fußbodenheizung: Eine Fußbodenheizung wird mit niedriger Wärme betrieben. Entsprechend muss die Heizungsanlage gar nicht so weit aufheizen, was wiederum Energie spart. Wichtig ist, dass die Heizschlangen der Fußbodenheizung eng verlegt sind, damit die Wärme sich über den Raum gleichmäßig verteilt.
  • Intelligenter Warmwasserspeicher: Es ist ideal, wenn man einen modernen Warmwasserspeicher installiert, bei dem die Wärme unten eingeführt wird und sich oben in einer innen liegenden Wasserblase das Warmwasser für Dusche, etc. befindet. Diese Speicher können auch verschiedene Formen der Wärmespeisung parallel erhalten, d.h. die Gasheizung, die Solaranlage sowie auch das Warmwasser welches über den Heizkamin aufgeheizt wurde können als Wärmequelle dienen. Somit muss die Gasheizung wirklich nur arbeiten, wenn dies unbedingt erforderlich ist.
  • Kachelofen im RohbauWarmwasser aus dem Kamin in den Warmwasserspeicher integrieren: Ideal ist es, wenn man über den Heizkamin oder Kachelofen auch Warmwasser erzeugt und dieses über eine Heizschleife in den Warmwasser Pufferspeicher leitet. Ein solches System bietet den Vorteil, dass man tagsüber mit der Sonnenenergie über die Solaranlage Warmwasser bereitet und dann Abends / Nachts Warmwasser über den Kamin erzeugt. Somit hat man am frühen Morgen auch ohne den Betrieb der Gasheizung warmes Wasser zum Duschen. Zudem wird die Wärme die der Kamin erzeugt durch die an die Heizungsanlage angeschlossene Fußbodenheizung homogen über das gesamte Haus verteilt.

Worauf sollte man in der Planungsphase der Gasheizung für sein Blockhaus achten ?

Eine Gasheizung sollte man – wie auch eine Wärmepumpe – im Blockhaus ausschließlich mit einer Fußbodenheizung betreiben. Dies ist der sonst zu schnellen Trocknung der Blockbohlen geschuldet, die bei der Verwendung von Heizkörpern auftritt. Wer auf Heizkörper ausweicht, der sollte beachten, dass er unbedingt kontinuierlich über einen Verdunster genügend Luftfeuchte in den Raum bringt. Die schnelle Trocknung des Holzes kann zu Rissen oder auch bei setzungsfreien Blockhäusern wie von HONKA und Fullwood zu horizontalen Spalten in der Blockwand führen. Auch wird die Setzung beschleunigt. Ist das Holz nicht ausreichend vorgetrocknet, so können sich die Auswirkungen verstärken – achten Sie also auf die optimale Restfeuchte bei der Anlieferung des Holzes.

Die Heizungsanlage muss entkoppelt von den Blockwänden sein, da sich die Blockbohlen setzen und die Gastherme somit beschädigt werden könnte. Auch die Gasleitung sollte entsprechend auf einer Vorwand mit Rutschleistenkonstruktiin montiert sein. Achten Sie direkt bei der Montage darauf, dass der Heizungs Monteur über entsprechendes Fachwissen verfügt.
Ich würde mich auch schon in der Planungsphase damit beschäftigen, wie die Gaspreise sind und welche alternativen Anbieter es zu dem lokalen Gasversorger gibt. Manchmal kann man bereits zu Beginn einen guten Gaspreis für seinen Gasbezug aushandeln oder auch die Anschlußkosten bzw. Erschließungskosten niedrig halten, indem man sich an den Gasanbieter für einige Zeit bindet. Dies lässt sich eigentlich ganz gut hochrechnen aus den bisherigen Heizkosten, wobei zu beachten ist, dass bei den meisten Bauherren das neue Objekt zwar energetisch effizienter ist, allerdings oftmals größer. Da zudem die Warmwassermengen im Verbrauch identisch bleiben, ergibt sich meistens keine Ersparnis zu den bisherigen Heizkosten.

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