Energieeinsparung durch Solarthermie nicht nur im Blockhaus

Wer ein Holzhaus oder Blockhaus baut, der macht sich zumeist auch Gedanken über eine ökologisch verträgliche Energiequelle für das Haus. Viele Bauherren wollen sogar möglichst autark sein und auch den selbst produzierten Strom selber nutzen, was in Deutschland mit entsprechenden Pufferbatterien sehr teuer ist. Einige Energiesparhäuser sind auch sogenannte Plus-Energie-Häuser, die einen Überschuss an Energie erzeugen, der verkauft wird. 

Somit konzentriert sich das Einsparpotential zumeist auf die Heizung und die Warmwasserfunktion. Hier können erhebliche Vergünstigungen mit modernen Heizmethoden erzielt werden und es lohnt sich immer eine genaue Auswahl zu treffen und sich mit dem Thema intensiv zu beschäftigen, da die Energiekosten über die nächsten Jahr sicherlich stark steigen werden.

Generell macht es Sinn in einem gut gedämmten Blockhaus bzw. Holzhaus mit niedrigen Temperaturen zu heizen, d.h. eine Fußbodenheizung macht viel Sinn. Da hier nicht mit hohen Temperaturen die Heizkörper „befüttert“ werden müssen, kann auch eine Heizung eingesetzt werden, die mit wenig Energieaufwand die nötigen Temperaturen von max. 40 Grad erbringen kann. Wenn man die Fußböden dann mit dünnem Holz oder Laminat bzw. Fliesen belegt, dann ist auch ein hoher Wirkungsgrad sichergestellt.

Die Heizschleifen können dann statt über eine Gastherme mit einer Erdwärmepumpe oder Luftwärmepumpe realisiert werden, die dann über eine Solaranlage unterstützt werden. Ein Vorteil ist, dass solche Heizanlagen nicht nur heizen können, sondern auch kühlen, d.h. im Sommer wird kaltes Wasser durch die Heizschleifen gepumpt, so dass es angenehm kühl bleibt, hierbei aber nicht die Luft austrocknet wie bei Klima oder Lüftungsanlagen, was auch für das Blockhausklima und die Blockbalken nicht gut wäre. Viele Informationen zu Heizungs- und Warmwasserlösungen finden sich auch in diversen Solarthermie Portalen.

Als wir unser eigenes Haus realisiert haben, hat uns das Thema Heizung und Energie lange beschäftigt. Wir haben uns schließlich dazu entschieden eine Luftwärmepumpe einzusetzen, da diese durch die nicht erfolgte Bohrung um einiges günstiger ist als eine Erdwärmepumpe, aber nahezu die selbe Effizienz hat. Den Mehrpreis hätten wir nie einspielen können. Die Wärmepumpe haben wir dann kombiniert mit einer Solaranlage / Solarthermieanlage, da uns diese im Winter und Sommer das Warmwasser schnell aufheizt und dies zusätzlich auch für das Heizwasser unterstützt. Somit muss die Wärmepumpe deutlich weniger arbeiten und wir haben einen geringeren Stromverbrauch. Wir verwenden eine Kombispeicher, d.h. der Brauchwassertank befindet sich im Heiztank in einer Blase. Somit kann die erzeugte Sonnenwärme beiden Systemen dienen und eine sehr geringe Menge an Wärme geht verloren.

Idealerweise haben wir noch einen Kachelofen und einen Heizkamin eingebaut – bei kleinen Häusern reicht sicherlich eines davon. Unser Kachelofen liefert auch noch Wärme in den Kombispeicher, was den Vorteil hat, dass wir selbst bei absolut sonnenlosen und tiefstkalten Tagen sehr schnell das Haus warm bekommen und sich die erzeugte Wärme auch über die Heizschleifen verteilt und zudem als Warmwasser nutzbar ist.

Wichtig ist auch eine intelligente Programmierung der Heizungsanlage. Hier haben wir darauf geachtet, dass der Kombispeicher die Wärme, die tagsüber durch die Solarthermie erzeugt wird auch morgens noch vorhält, so dass wir keinen Strom aufwenden müssen, um morgens zum Duschen zu heizen. Die entnommene Wärme wird dann durch die Solaranlage wieder tagsüber nachgespeichert. In ganz kalten Nächten läuft unser Kachelofen und bringt Wärme ins Haus und den Pufferspeicher / Kombispeicher.

Mit der Lösung sind wir sehr zufrieden, denn gegenüber unserer vorherigen Wohnung, die sogar etwas kleiner war, haben wir 65% der Energiekosten eingespart. Bei unserer großen Fläche sind dies rund 3.800 Euro Ersparnis pro Jahr, so daß sich die Mehrinvestition bereits nach 3 Jahren ausgezahlt hatte (inkl. Zinsaufwand).

Auf dem Dach haben wir dann entsprechend noch Platz gelassen für eine Photovoltaikanlage, die wir ergänzen würden, wenn wir den Strom selber nutzen dürfen und dies wirtschaftlich ist.