Arbeitsschutz beim Arbeiten mit Holz

Im Arbeitsschutzgesetz, dass im August 1996 erlassen wurde, gibt es die Baustellenverordnung, die 1998 letztmals modernisiert wurde. Da die Baustelle den Arbeitsort mit den meisten Risiken und Unfällen darstellt, gibt es hier entsprechend hohe Anforderungen an den Arbeitsschutz. Auch wer privat baut, sollte sich schützen, denn die privaten Unfallversicherungen oder auch die Haftpflichtversicherungen im Schadensfall eines Dritten haften nur uneingeschränkt wenn die Vorschriften beachtet wurden. Das Thema ist derart umfassend und komplex, dass hierzu im gewerblichen Bereich oft Experten für Arbeitsschutz eingesetzt werden. Ein solcher Experte bin ich nicht, aber meine Wesentlichen Tipps für den privaten Einsatz rund um den Arbeitsschutz beim Holzbau habe ich hier zusammengestellt.

Die Grundausstattung am Bau

Wichtig sind Handschuhe, Kopf- und Augenschutz. Auf diesen Gedanken kommt eigentlich nahezu jeder. Vor allem im Holzbau wo Holzspäne und Splitter zum Alltag gehören, ist es unerlässlich die Hände und die Augen gut zu schützen.

Ich habe hierbei die Erfahrung gemacht, dass eine sehr anliegende, klare Schutzbrille wie man sie auch bei Schweißarbeiten einsetzt, ideal ist. Nur ist darauf zu achten, dass man keine Brille ohne Beschichtung verwendet, wenn man im Winter oder bei Regen arbeitet, da diese ansonsten ständig beschlägt. Wer also schleifen, sägen oder hobeln muss, der sollte immer die Schutzbrille vor den Augen haben. Ganz gute Schutzbrillen bieten 3M und bollé an – günstige Alternativen kommen von Engelbert Strauss (z.B. Modell e.s. Abell).

Holzhaus Bau ArbeitsschutzBei Schutzhandschuhen ist es wichtig, dass diese sehr flexibel sind (denn Holz ist oft diffizil und es kommt auf Feinheiten an) aber einen sehr guten Durchstichschutz haben. Strickhandschuhe sind hier nicht geeignet den Holzsplittern zu widerstehen. Besser sind Handschuhe die an der Innenseite und den Fingern mit PU oder Vinyl (nicht Latex) beflockt bzw. beschichtet sind. Diese haben dann auch eine gute Atmung und lassen sich länger am Stück tragen. Ich selbe setze solche Vinyl Strickhandschuhe seit langem ein, da der feinfühlige Griff für Detailarbeiten gegeben ist. Wichtig ist es dennoch auch die Hände immer wieder mit einer beliebigen Schutzcreme einzureiben, damit diese durch die minimierte Atmungsaktivität nicht zu stark aufrauen.

Den Bauhelm habe ich lediglich beim Aufbau des Hauses eingesetzt, d.h. zu der Zeit als wir den Rohbau montiert haben. Den Helm habe ich in einem Baumarkt gekauft, wo ich diverse Modelle vorher anprobieren konnte. So konnte ich sicherstellen, dass auch meine Wintermütze noch unten den Helm passt und mich dieser nicht zu sehr drückt.

Hilfreiche weitere Arbeitsschutz Ausstattung

Wer viel mit elektrischen Werkzeugen im Holzbau arbeitet, der kommt um einen Gehörschutz und den Atemschutz nicht herum. Lärm oft auch in hohen, unnatürlichen Frequenzen, grobe Splitter und Feinstaub sind beim Sägen, Hobeln und Schleifen an der Tagesordnung. Folgeschäden – auch bei nur einem privaten Hausbau – sind hier nicht unmittelbar wahrzunehmen, sondern kommen oft erst Wochen, Monate oder Jahre später zum Vorschein. Achten Sie auch darauf, dass Kinder die am Bau zuschauen ausreichend geschützt sind. Insbesondere bei den Kleinen kann Baulärm auf die Ohren gehen oder Feinstaub zu langfristigen Schäden führen.

Bei Gehörschützern sind die Kapsel-Gehörschützer die bessere Variante, vor allem wenn man sich parallel noch auf dem Bau unterhalten möchte. Diese dämpfen den Schall in den kritischen Frequenzen um teils bis zu 35dB nach unten ab. Achten Sie darauf, dass der Gehörschutz auch über dem Helm verwendet werden kann – entsprechend muss er verstellbar sein. Für meine Kinder habe ich einen Gehörschutz vom music store verwendet – einfach zu finden in der Schlagzeugabteilung. Für mich selber habe ich einen professionellen Gehörschutz von Engelbert Strauss angeschafft, der mir auch nun nach 10 Jahren immer noch hilft, wenn ich einmal mit der Motorsäge Brennholz zuschneide oder Bretter für die Innenverkleidung erneuere.

Und die Kleidung?

Ich habe weitgehend auf Schutzkleidung verzichtet. Zumeist war die Jeans im Einsatz. Lediglich als Hemd und Jacke habe ich eine Arbeitsjacke eingesetzt, denn diese verfügen über sehr viele Taschen zur Aufbewahrung von Schrauben und Werkzeugen. Dies erleichtert die Arbeit sehr, denn so hat man auch auf der Leiter immer alles dabei und muss nicht ständig zum Werkzeugkasten laufen.

Ein Knieschutz ist für die Bodenarbeiten sinnvoll. Schon nach wenigen Quadratmetern weis man ansonsten wie es im Alter sein muss mit den Gelenken. Ich habe neben dem Knieschutz eine Isomatte benutzt, also wir den Boden verlegt haben. Das hat die Knie sehr entlastet und war auch hilfreich, weil man die empfindlichen Fliesen oder Parkett hierauf besser zwischenlagern kann als auf dem harten Untergrund. So gibt es auch keine Kratzer auf dem zu verlegenden Boden.

Unabdingbar an der Holz-Baustelle

Ohne eine Pinzette und Verbandsmaterial inklusive Pflaster geht an der Baustelle zumindest bei mir nichts. Wer eine neue Baustelle einrichtet, der tut gut daran einen Verbandskasten direkt zur Grundausstattung zu bestellen und im Drogeriemarkt ein paar Pflaster sowie Tape zu kaufen. Die Pinzette ist wegen Splittern immer wieder gefragt und war bei mir stets griffbereit.

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