Das Holz – Carport, eine echte Alternative zur Garage?

Die Frage ob ein Carport aus Holz eine Alternative zur festen Garage ist, kann ich definitiv mit Ja beantworten. Wir nutzen unser Holz-Carport nun bereits im siebten Jahr. Unser Carport ist ein freistehendes Doppel-Carport, allerdings haben wir im Laufe der Zeit den ein- oder anderen Schuppen aufgrund von Platzproblemen angebaut. Eine Garage kam für uns von Anfang an nicht in Frage. Sieht einfach schicker aus so ein Holz-Carport am Blockhaus. Vor allem wenn man die Blockbohlen dem Blockhaus und die des Carports identisch wählt, dann passt es einfach gut zueinander. 

Allerdings hat der Holz-Carport ja auch noch einige andere Vorteile gegenüber der Garage:

  • Wesentlich günstiger als eine Garage, da Wände, Tor und evtl. Tür entfallen
  • Schnellere Bauzeit 
  • lässt sich sehr gut mit dem Blockhaus kombinieren, auch farblich gut abstimmen
  • Sehr gute Luftzirkulation (nasse Autos werden vom Wind getrocknet), dies bedeutet weniger Rost und somit eine höhere Lebensdauer
  • Das Holz-Carport wirkt nicht so wuchtig wie eine Garage, weil es ja ein offenes Bauwerk ist

Sollten Sie das Holz-Carport oder die Holz Garage selber bauen wollen, so finden Sie hierzu bestimmt die ein oder andere gute Quelle im Internet. Für einen versierten Heimwerker dürfte der Bau des Holz-Carport allerdings eine durchaus lösbare Aufgabe sein. 

Allerdings sollte man beim Bau des Holz-Carport seine persönlichen Fähigkeiten nicht überschätzen. Die richtigen Handwerker im Freundeskreis – auf die man sich verlassen kann – sind halt wie so oft Gold wert (und zumeist auch bares Geld).

Ich empfehle auf jeden Fall den Kauf eines Carports im Bausatz. Dieses ist günstiger, da die Erstellung der Statik weg fällt und man somit viel Geld für den Statiker spart. Alternativ den Carport direkt vom Architekten des Hauses mit planen lassen und als Bestandteil des Gebäudes auch die Baugenehmigung mit beantragen. 

Bei einem Bausatz-Carport liegt die statische Berechnung des Herstellers bereits zugrunde. Ein Holz-Carport Bausatz muss im Winter oft eine Menge an Dachlast durch zusätzliche Schneelasten tragen. Entsprechend ist eine solche Berechnung unverzichtbar und gesetzlich vorgeschrieben. Wer sich einzelne Bauteile getrennt kauft, sollte entsprechend vor allem bei den Bauteilen für das Dach darauf achten, dass diese die entsprechenden Dachlasten im Winter auch tragen können. Vor allem Dächer aus Glas müssen entsprechend gut geplant werden, wenn diese die Schneelast tragen sollen.

Die Werkzeugliste zum Bau einer Carports in Eigenleistung ist übersichtlich. Im Großen und Ganzen sind dies:

  • Spaten
  • Zollstock
  • Hammer
  • Wasserwaage
  • Säge (Handkreissäge)
  • Richtschnur
  • Schraubendreher, bzw. Akkuschrauber mit Bitsatz
  • Bohrmaschine
  • Stechbeitel
  • Schleifklotz

Was allerdings Jeder, der den Bau eines Holz-Carport plant, beachten sollte, ist die frühzeitige Anfrage beim zuständigen Bauamt vor Ort, ob der Bau eine Baugenehmigung benötigt. Dies ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich und sicherlich auch von der Größe des Holz-Carports und auch von den Gegebenheiten des Grundstückes abhängig. Auch die Absprache mit dem Nachbarn kann ich hier nur empfehlen. Ich bin beim Bau meines Holz-Carport sogar ein gemeinsames Projekt mit meiner Nachbarin Sandra eingegangen. Sie nutzt die Rückseite des Holz-Carport als Unterstand für Ihr Brennholz und baut zudem noch Wein an den offenen Wänden an.

Beim Holz-Carport gibt es grundsätzlich zwei Varianten. Zum einen den Anbau-Carport und zum anderen den freistehenden Holz-Carport. Ob man den Carport freistehend oder als Anlehn-Carport an ein vorhandenes Gebäude positioniert, hängt natürlich von den jeweiligen Vorstellungen und dem gewählten Platz ab. Preislich macht das keinen großen Unterschied. Beim Anbau an ein Holz- oder Blockhaus sollte man auf keinen Fall vergessen, eine Rutschleiste als Verbindung zwischen Blockhaus und Anbauteil zu setzen. Diese Holzkonstruktion verbindet die sich setzende Blockhauswand mit sich evtl. nicht setzenden Anbauteilen (in diesem Falle den Carport der auf den Holzständern fußt). Sie ermöglicht die Setzung der Bohlenwand hinter dem stehenden Teil des Bauwerkes. 

Wenn man sich für die Wandbefestigung am Wohnhaus entscheidet, dann ist dies nicht teurer als freistehend. Schließlich spart man einiges an Fundamenten und Stützbalken auf der jeweiligen Seite. Doch Vorsicht vor Kältebrücken bei isolierten Außenwänden.  Sollte man an der betreffenden Hauswand irgendwann Risse bekommen, übernimmt niemand die Garantie.  Unbedingt vorher genau schlau machen, wie die Montage am besten erfolgt, um das Gebäude nicht zu beschädigen. 

In fast allen Fällen wird für das Carport Holz gewählt, zumindest für den Rahmen und das Tragwerk. Und hierbei stehen dem Käufer unheimlich viele Variationen zur Auswahl. Grundsätzlich kann man bei der Auswahl des Holzes zwischen Leimholz oder Vollkonstruktionsholz wählen. Ich empfehle auf jeden Fall Leimholz, da dieses stabiler ist und sich nicht verzieht. Damit ist der Carport auf Dauer stabil.

Beim Dach ist man da schon ein wenig flexibler. Es gibt Holzdächer, Alu-Dächer, Plexiglasdächer und auch Kunststoffdächer. Allerdings gilt für alle Dächer das gleiche, ausreichend Gefälle!! Mindestens sollten Sie 10 Prozent Gefälle des Dachs einhalten. Ansonsten kann das Regenwasser und der Schnee nicht ablaufen und die Konstruktion wird in Mitleidenschaft gezogen. 

Unbedingt die Wetterseite schützen. Dies erfolgt am besten durch eine Seitenwand. Allerdings gibt es auch Holz-Carport Hersteller, die das seitliche Schließen der Bauwerke verbieten, da Windlasten auf den Carport einwirken und im Sturmfall erheblicher Druck von der Seite entsteht.

Bei der Wahl der Seitenwand, wenn dies vom Hersteller erlaubt ist, gibt es auch wieder ganz unterschiedliche Varianten. So kann man eine komplett geschlossene Seitenwand (z.B. durch eine Profilschalung aus Holz) wählen,  oder man kann die Seitenwand einfach durch eine dichte Bepflanzung bewachsen lassen, z.B. mit Hilfe von Rankgittern.  Das bietet zum einen in etwa den gleichen Schutz vor Regen, Sonne, Schnee und Hagel, und zum anderen lässt diese Lösung mehr Licht und Luft durch.  

Das Einbetonieren der Pfosten sollte auf jeden Fall in einer frostfreien Tiefe von ca.  70 bis 80 Zentimetern erfolgen. Zum Verfüllen kann man einfach Estrichbeton wählen. Es empfiehlt sich weiterhin, in die Löcher entsprechend große PE-Rohre zu stellen und diese zu verfüllen. Dies verhindert, dass sich das Erdreich mit dem Beton vermischt, und kleinere Unebenheiten können somit ausgeglichen werden.  Nun in den frischen Beton die U- oder H-Form Pfostenträger einsetzen. Nach ca. 48 bis 72 Stunden (je nach Außentemperatur) kann mit der Montage des Holz-Carport  begonnen werden. Hier unbedingt die Montageanleitung des Herstellers beachten. Kleinste Abweichungen können große Auswirkungen haben.

Was sich bei uns noch als hilfreich herausgestellt hat, ist die Verfüllung mit Kies / Basalt um die Ständekonstruktion herum. Dies sieht nicht nur schön aus, sondern  Wasser läuft auch entsprechend ab und steht nicht um den Balkenfuss herum, der somit schnell morsch werden würde.

1 Kommentar zu "Das Holz – Carport, eine echte Alternative zur Garage?"

  1. Holz Freund | 7. Juni 2017 um 16:28 |

    Ein Carport ist ganz sicher eine tolle Alternative zur Garage. Vor allem aus Holz, passt sich dieser Unterstand hervorragend der natürlichen Umgebung an. Viele Grüße

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