Dachentwässerung: die Materialauswahl

Jeder der einen Neubau plant oder vor der Aufgabe steht eine vorhandene Dachentwässerung zu erneuern, kennt die folgende Fragestellung sehr gut: Welche Dachrinne passt am besten zu meinem Haus? Zink, Kupfer, Edelstahl oder Kunststoff und vor allem auch noch in welcher Form oder sogar Farbe.  Da die Dachrinne rund um das gesamte Dach verläuft, sollte diese schon den Gesamteindruck des Hauses positiv beeinflussen und zudem natürlich funktionell sein.

Neben der Aufgabe, dass Fundament des Hauses vor allzu viel Feuchtigkeit zu schützen, hat die Dachrinne bei mir am Blockhaus noch andere Aufgaben zu erfüllen. Diese  verläuft an meinem Haus über ein Fallrohr in ein Wasserreservoir. Es füllt die Zisterne, versorgt das Schwimmbad und im Haus die Toilette und die Waschmaschine mit Wasser (sehr umweltfreundlich, da durch die Aufbereitung und Weiterverwendung des Regenwasser die Umwelt geschont wird und zudem die Kosten für den Wasserverbrauch gesenkt werden). Auch können wir den Garten mitsamt des Hochbeetes aus der Zisterne wässern – die Pumpleistung kommt aus unserem Hauswasserwerk.

Die  Preisspanne bei Dachrinnen ist je nach verwendeten Materialien sehr hoch.  Es ist ratsam, schon vor dem Kauf das zur Verfügung stehende Budget festzulegen. Vor allem sollte man darauf achten, ob im Preis für das Blockhaus die Dachentwässerung enthalten ist, denn dies ist bei den meisten Anbietern nicht der Fall. Für mich war allerdings in erster Linie der optische Eindruck und natürlich die Haltbarkeit von großer Bedeutung.

Kupfer findet man ausschließlich im oberen Preissegment. Allerdings muss man wissen: Kupfer muss man regelmäßig pflegen, sonst dunkelt es bereits nach kurzer Zeit sehr stark nach. Durch die Oxidierung entwickelt Kupfer eine Patina, die für mich persönlich wenig reizvoll erscheint. Auch ist Kupfer nicht so formstabil wie Zink oder Edelstahl.

Kunststoff und Edelstahl waren für mich von Anfang an keine Alternative. Kunststoff ist schlecht recyclebar und mit der ökologischen Bauweise meines Hauses nicht vereinbar. Zudem bleicht es im Sonnenlicht stark aus und sieht somit nach wenigen Jahren schon alt aus. Die Verarbeitung von Weichmachern im PVC lässt den Rohstoff mittelfristig spröde und brüchig werden und die Sonne kann zudem das Material verformen.

Edelstahl hätte ich gerne für unsere Dachentwässerung genommen, alleine wegen der Lebensdauer und der Robustheit, allerdings glänzt es mir zu stark und kostet auch sehr viel. Edelstahl ist eher etwas für die Wasserrohre im Haus (Zufluss), denn so kann man ganz ökologisch wohnen ohne den ständigen Verdacht auf metallische Ablagerungen im Trinkwasser.

Somit war die Zinkvariante der Dachentwässerung für unser Haus entschieden und eine verzinkte Regenrinne bestellt.

Der Ausdruck „verzinkt“ ist aufgrund der großen Unterschiede im Verfahren nicht sehr aussagekräftig. Ein Fachmann kann wahrscheinlich das jeweilige Verzinkungsverfahren anhand des Kontextes erraten, ich kann das nicht.  Demnach habe ich mich  mal wieder im Internet schlau gemacht und möchte behaupten, das das „Feuerverzinken“ das beste Verfahren für Dachrinnen ist. Die Vorteile der Feuerverzinkung liegen ganz klar in der Widerstandsfähigkeit und der Langlebigkeit. Auch die Wartungsfreiheit hat mich letztendlich überzeugt. Das Verzinken ist schon seit vielen Jahrzehnten bewährt und wird nicht nur am Bau angewendet, sondern auch im Autobau, Maschinenbau und vor allem auch in der Hochseetechnik. Die Verzinkung ist somit eine bewährte Methode auf die man sich verlassen kann und mit der Metall auf Dauer gegen Rost und Korrosion geschützt wird.

Sollte hier mal etwas durch einen harten Gegenstand oder durch Unachtsamkeit beschädigt werden, ist es auch überhaupt kein Problem die unschönen Stellen nach-zu-verzinken. Hier ist im ersten Schritt eine spezielle Grundierung aufzutragen. Diese kann man z.B. im Internet bestellen indem man einfach bei Google „2K Epoxi Haftgrund“ eingibt. Im Nachgang veredelt man die Stelle mit Zink-Aluminium Spray als deckende Farbe.  Um eine mögliche Blasenbildung zu vermeiden, sollte man auf die Verträglichkeit der beiden Komponenten achten. Aber bezüglich der Haltbarkeit sollte es hier keine Probleme geben.

Intensive Pflege benötigen diese Dachrinnen nicht. Lediglich sollten die Abgänge zu den Fallrohren, sowie die Rinne selber regelmäßig von Blättern und anderem Unrat befreit werden, da es sonst zu Verstopfungen in der Rinne führt, Wasser läuft über  und damit ist der komplette Sinn der  Dachrinne für die Tonne. Ich habe vor den Fallrohren ein feines Gitter montiert, damit mir Blätter und andere Kleinteile nicht in die Zisterne gelangen. Somit muss ich auch diese nicht allzuhäufig reinigen.

Kommentar hinterlassen zu "Dachentwässerung: die Materialauswahl"

Hinterlasse einen Kommentar

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*