Der Blockhausbau in Eigenleistung – welches Werkzeug wird empfohlen?

Wer bei seinem Holzhaus- oder Blockhausbau mit viel Eigenleistung Geld sparen möchte um mit dem Budget aus Eigenkapital und Baufinanzierung möglichst groß zu bauen, der kommt nicht an einer Grundausstattung von Werkzeugen vorbei. Nicht nur beim Bau, sondern auch in der späteren Instandhaltung ist es wichtig, dass man immer passende Werkzeuge sein eigen nennt. Zwar kann man davon ausgehen, dass der Richtmeister das wesentliche Werkzeug bei einer Richtmeistermontage eines Blockhauses mitbringt, aber da dieser nur wenige Tage am Bau beteiligt ist und vor allem in der Innenausbau Phase kaum erforderlich ist, wird hier für die Bauherren eigenes Werkzeug erforderlich.

Gebraucht kaufen oder leihen spart Geld

Generell kann man sehr viel Werkzeug – vor allem die Elektrowerkzeuge – gut gebraucht kaufen und bei ebay in der Elekrowerkzeug Kategorie ein paar gute Schnäppchen machen. Viele Werkzeuge werden wirklich nur in der Bauphase gebraucht und können somit hiernach wiederum verkauft werden. Oft kann man dann für annähernd den selber Preis verkaufen, wie eingekauft wurde (wenn es bereits gebraucht war). Man sollte aber in jedem Falle zu Qualitätswerkzeug greifen, denn dieses ist zum einen besser im Wiederverkaufswert (geringerer Wertverlust) aber vor allem zuverlässig und präzise. Man möchte ja auch ein entsprechend gutes Ergebnis haben und nicht Schäden am Holz durch minderwertiges Werkzeug. Bei den Elektrowerkzeugen empfehle ich die Marken Dewalt, Makita, Festool (sehr teuer) und bei einigen Dingen Bosch (eher die blaue gewerbliche Serie).

Auch ist es sinnvoll die schwereren Dinge, wie Baumaschinen oder andere Dinge die man für den Außenbereich benötigt, beim örtlichen Baustoffhandel anzufragen. Oft haben diese – vor allem auf dem Land – einen Verleih für Baumaschinen und so kann man den Rüttler für die Hofeinfahrt oder den Betonmischer günstig über ein Wochenende oder die Woche ausleihen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man – wenn man ohnehin sein Baumaterial bei einem Baustoffhändler vor Ort bezieht – hier auch oft umsonst die entsprechenden Baumaschinen geliehen bekommt, denn man möchte sich ja nicht direkt einen gebrauchten Bagger kaufen 🙂

Die Grundausstattung

Zunächst einmal sollte man einen soliden Werkzeugkoffer haben, der mit den üblichen Dingen ausgestattet ist, d.h. diverse Zangen, Schraubendreher, Hammer (150 gr. / 500 gr. / 1 kg Kopf) und Gummihammer. Achten Sie bei dem Hammer darauf, dass mindestens ein Zimmererhammer dabei ist. Mit diesem können Sie auch direkt die fehlerhaft geschlagenen Nägel wieder herausziehen. Dazu sollte man unbedingt ein Handfeilenset haben und einen Satz Schleifpapier. Ein Inbusschlüsselsatz und ein Schraubschlüsselsatz sind unverzichtbar. Vor allem benötigt man große Schraubschlüssel, da die meisten Blockhäuser mit 34er oder 41er Muttern hinsichtlich der Setzung nachgestellt werden. Hier sollte man sich vorher erkundigen, welche Dimensionen der Bausatz erfordert. Die Schraubschlüssel sollte man auch verlängern können (z.B. mit einem Metallrohr), um einen entsprechenden Drehmoment entwickeln zu können.

Ein Bleistift, ein Holzzollstock und ein Bandmaß sind definitiv unverzichtbar. Selbst wer einen Laserentfernungsmesser sein eigen nennt, sollte die manuellen Maßmethoden nicht verpönen. Auch sollte man einen kurzen und einen langen rechtwinkligen Winkel (Metallausführung) haben, um die Ecken sauber auszurichten.

Wichtig sind auch Holzschrauben in allen möglichen Längen und Dimensionen. Hier würde ich immer Schrauben mit Torx Kopf nehmen, da diese am besten mit dem Akkuschrauber drehbar sind. Diese gibt es von allen gängigen Herstellern. Die Schrauben sollten generell nicht rostend gewählt werden, da man ja nie weis, welche davon man im Außenbereich verbaut.

Ein sehr guter Akkuschrauber mit hohem Drehmoment ist zwingend erforderlich. Ein sollte ein hochqualitativer Bitsatz hierfür angeschafft werden. Manchmal reichen 18V Geräte aus, aber besser geht man wirklich auf ein 24V Gerät mit gutem Durchzug, vor allem wenn man dicke Balken im Blockhaus verbaut. Es hat sich für mich als sinnvoll erwiesen, dass unser Akkuschrauber auch eine Bohrfunktion hat. Ich habe einen Holzbohrersatz, einen Steinbohrersatz (der auch auf die Schlagbohrmaschine passt) und einen Titanbohrersatz, der vor allem für Fliesen und Metall hervorragend ist. Wichtig sind für den Akkuschrauber immer ein Schnellladegerät und zwei Akkus, damit man durchgehend arbeiten kann. Die am häufigsten verwendeten Marken sind Makita, Metabo und Bosch (blaue, gewerbliche Serie).

Welche Werkzeuge für den Hausbau?

Wer sein Blockhaus im Rohbau mit errichtet, der sollte sich zwingend eine Motorsäge (nicht Elektro – die sind alle zu schwach und auf dem Bau unflexibel) anschaffen. Diese sollte eher eine sogenannte Bastelsäge sein, da man hiermit filigran arbeiten kann (sofern man dies von Motorsägen sagen kann). Wir haben eine Stihl Motorsäge mit 37 cm Schnittlänge und kommen hiermit sehr gut klar. Wenn das Haus komplett vorgefräst ist, kann auf eine Motorsäge verzichtet werden, jedoch sind oft im Bereich des Dachstuhls Balken vor Ort zu kürzen oder bei einem Naturstammhaus die Blockecken zu sägen.

Für die Befestigung auf der Bodenplatte oder den Innenausbau im Keller ist eine Schlagbohrmaschine oder ein Bohrhammer unverzichtbar. Wer diese nur selten braucht, kann davon ausgehen, dass der Richtmeister diese mit zur Baustelle bringt. Im weiteren Verlauf lassen sich die meisten Dinge mit einem Akkuschrauber der auch eine Bohrfunktion hat erledigen.

Welche Werkzeuge für den Innenausbau?

Eine (Hand)Kreissäge – ideal mit Führungsschiene – hilft vor allem beim Innenausbau. Hiermit können die Innen- und Außenverkleidungen für die Fenster, Türen und den Dachanschluss sowie auch die Innentüre und teils Innenwände gekürzt oder in der Breite beschnitten werden. Beim Sägeblatt sollte man darauf achten, dass dies für den Innenausbau fein ausgelegt ist, damit keine Risse entstehen. Auch sollte die Kreissäge in der Geschwindigkeit regelbar sein.

Eine gute Stichsäge (hier auf die Arbeitstiefe achten) ist für die Innenverkleidung auch unverzichtbar. Für diese sollten dann schnelle und exakte Sägeblätter enthalten. Hiermit werden die nicht geraden Schnitte getätigt, die immer wieder anfallen. Aber auch Fussleisten (auch aus Metall) im Innenbereich lassen sich mit speziellen Stichsägeblättern schneiden. Ebenfalls kann diese für Fliesen eingesetzt werden, wenn eine Sägeblatt für Keramik verwendet wird.

Ein Elektrohobel hat hier gute Dienste verrichtet, denn hiermit kann man immer Bretter ein wenig dünner machen oder auch sehr saubere Übergänge erzeugen. Ich habe einen sehr günstigen aus der grünen Serie von Bosch gekauft, der sich als robust erwiesen hat und den ich ohne grossen Wertverlust weiter veräußern konnte.

Ein Schwingschleifer oder besser Excenterschleifer sorgt im Innenbereich für das finale Finish der Bretter. Auch können kleine Unebenheiten schnell beigeschliffen werden. Zur Grundausstattung sollte Schleifpapier mit den Körnungen 40, 80, 120, 180 und 240 gehören. Bosch hat hier schöne Modelle mit einer Aufnahme per Klettverschluss für das Schleifpapier.

Für das verlegen der Wandfliesen aber auch für die gleichmäßige Ausrichtung der Verkleidungen im Innenbereich hat mit ein Kreuzlinienlaser sehr geholfen. Fliesen im Bodenbereich sind mit Fliesenkreuzen am besten zu verlegen. Hierzu benötigt man natürlich noch eine Kelle, um den Fliesenkleber aufzutragen.

Was ist noch unverzichtbar?

Um die Bauspuren zu beseitigen war bei uns Holzseife mit Schwämmen und einem Eimer immer der absolute Renner am Bau. Hiermit können die Schlieren an den Balken vom Regen wie auch Dreckspuren beseitigt werden. Auch die vom Anzeichnen mit dem Bleistift stammenden Spuren sind hiermit gut zu beseitigen.

Fazit

Dies liest sich alles teuer, aber wenn man die Dinge gebraucht erwirbt und dann das meiste nach dem Hausbau verkauft, dann hat man wenig Kosten.

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