Doppelblock Blockhaus

Der Doppelblock ist im Blockhausbau eine relativ neue Bauart, die sich in den letzten Jahre sehr schnell etabliert hat und nahezu alle Vorteile des Blockhaus bauens und der diversen Bauweisen vereint.

Im Prinzip werden zwei – meist identische Blockbalken – parallel verbaut und in der Mitte eine Dämmung eingebracht. So entsteht die Doppelblockwand. Oft wird behauptet, dass es innen und außen zu einer unterschiedlichen Setzung kommt (durch unterschiedliche Austrocknung). Dies muss ich hier klar verneinen, denn die Setzung basiert im wesentlichen auf Druck und da die Querträger dann immer nur auf der Wand aufliegen, die sich weniger gesetzt hat, wird diese sofort wieder auf die Höhe der anderen Wand gedrückt. Die Setzung erfolgt als gleichmäßig.

Die Blockbalken – egal ob in Rundholz oder Kantholzausführung – sind dünner als bei der einschaligen Bauweise, was einen Preisvorteil in der Logistik, dem Aufbau und den Rohholzkosten bedeutet. Somit ist der Doppelblock günstiger als die einschalige Bauweise. Zudem kann durch die variable Breite der Dämmschicht auch das Dämmverhalten beeinflusst werden.

Das verwendete Dämmmaterial ist im Doppelblock Blockhaus gegen die Witterung deutlich besser geschützt als durch ein kleines Brett. Regen kommt einfach seltener bis gar nicht in die Dämmung, was die Lebensdauer des Hauses verlängert aber vor allem der Schimmelbildung entgegenwirkt.

Ein Vorteil der Doppelblockwand ist es auch, dass die Installationsebene für Sanitär und Elektro sehr gut zwischen den Blockbohlen verlaufen kann (aber nicht muss).

Anbieter die Blockhäuser im Doppelblock bauen gibt es sehr viele, hier gibt es aber oft Unterschiede in der Dämmung und den Blockecken, sowie natürlich bei den verwendeten Materialien. Ein genauer Vergleich lohnt sich immer.

Ein Doppelblock Blockhaus ist relativ schnell aufgebaut, da die Balken nicht so viel wiegen wie die dicken Blockbohlen bei einschaliger Bauweise. Das macht auch den Transport günstiger und zudem das reine Holzmaterial, denn es werden nicht so dicke Stämme benötigt, um die Blockbohle zu fräsen.

Ein weiterer Vorteil des Doppelblock Blockhauses gegenüber dem mit einem Schalungsbrett gedämmten Blockhaus liegt darin, dass die Dämmschicht besser geschützt ist und zudem der Anstrich nicht so oft erfolgen muss. Alte Farbe kann zudem auch mehrfach abgehobelt oder geschliffen werden ohne wesentlich an Holzmaterial einzubüßen.

Wir selber haben auch ein Doppelblock Blockhaus gebaut. Wir haben zwei 10 cm breite Blockbohlen und dazwischen dann eine 12 cm Perlite Dämmung. Hiermit und in Verbindung mit einer Aufdachdämmung, einer gedämmten Bodenplatte und der Wärmepumpe bei Fußbodenheizung erreicht unser Doppelblock Blockhaus sehr hohe Dämmwerte, die bei uns zu einer KFW-40 Einstufung des Doppelblock Blockhauses geführt haben.

19 Kommentare zu "Doppelblock Blockhaus"

  1. Hallo, generell ist die wärmedämmende Wirkung von dem gesamten Wandaufbau abhängig, d.h. wenn ihr einen Block habt (innen) und dann eine dicke Dämmung, ist kein weiterer Block nötig. Es reicht dann auch ein Schalungsbrett. Schalungsbretter müssen aber ggf. nach einigen Jahrzehnten erneuert werden, ein außenliegender Block ist da was robuster. Aber selbst das Schalungsbrett wird eine Generation ganz locker überdauern.

    Die Zellulosedämmung ist durchaus gängig und wird in allen Bauarten verwendet. Der Stoff ist natürlich, aber die Wärmewirkung lässt nach, wenn es Feuchtigkeit zieht. Hier kann alternativ Holzfaser verwendet werden, die der Zellulose extrem ähnlich ist. Probleme von Bauherren die mit Nordic Haus in den letzten 10 Jahren gebaut haben sind mir aufgrund der Dämmung nicht bekannt. Das wurde auch bei anderen Firmen nie moniert.

  2. Hallo Olaf! Wir (meine Frau u.ich) wollen evtl. ein Haus bauen. Wenn dann ein Blockhaus.
    In die Vorauswahl kam Nordic-Haus. Ursprünglich wollten wir für den Wandaufbau einschalige Massivblockbohle. Um mehr Dämmung zu erreichen könnte ich mich auch mit der Doppelblockbauweise anfreunden. Einzig die von Nordic-Haus verwendete Zellulosedämmung
    bereitet mir etwas Bauchschmerzen bezgl. Feuchtigkeitsaufnahme usw. Was meinst du dazu?
    Ich hab schon viele deiner Artikel gelesen. Sehr informativ!!
    Im voraus vielen Dank für deinen Rat!

  3. Also alle diese Rohre liegen unter dem Estrich und nicht in der Dämmung. Das ist wie bei einem Massivsteinhaus.

  4. Habt ihr in der Dämmung Wasser-, Abwasser- oder Heizungs-Rohre verlegt? Oder habt ihr dafür eine zusätzliche Vorwand oder einen Schacht gesetzt?

  5. Hallo, aus der Praxis kann ich das nicht bestätigen. Ich höre dieses „Märchen“ aber immer wieder von Firmen die andere Bauarten verkaufen. Ich finde jeder soll seine Vorteile anpreisen und weniger den Wettbewerbern Nachteile andichten, wie halt für Doppelblock immer wieder die ungleiche Setzung (= Blödsinn) oder Wasser/Schimmel in der Dämmung. Hier habe ich die Unterschiede der Holzhaus Bauarten mit Vor- und Nachteilen beschrieben.

  6. Hallo,

    besteht bei dem Einsatz von Perlit als Zwischendämmung nicht die Gefahr, dass die Temperatur des Perlits den Taupunkt unterschreitet und sich am Boden des Zwischenraums Wasser sammelt bzw. das Holz die Feuchtigkeit nicht mehr abtransportieren kann? Ich gehe davon aus, dass zwischen dem Perlit und den beiden Holzbohlen ein grösserer Temperaturunterschied besteht.

  7. Olaf_S. | 16. Mai 2019 um 11:00 |

    Claus, Perlite ohne Silikonmantel aus dem Grund, weil das Silikon sich nach Jahren ablösen wird. Als nicht natürlicher Werkstoff hat es einfach eine eingeschränkte Haltbarkeit. Perlite kommt meistens aus Italien – da meine Lieferung >10 Jahre her ist, ist hier der Baustoffhandel der bessere Ansprechpartner. Korngröße liegt so um 3 mm – es hat eine bessere Möglichkeit zur Verdichtung und somit Dämmung.
    Du solltest das Holz innen und außen identisch wählen. Sonst bekommst Du nicht nur Setzungs- sondern auch Wärmebrückenprobleme.

  8. Hallo Olaf,
    Recherchiere seit etwa 2 Jahren über Blockhäuser. Da wir im Berner Oberland bauen wollen, sind wir auch gut aufgestellt, da hier viele Handwerker mit Blockbau Erfahrung haben.
    Bis jetzt lande ich auch immer wieder bei der Doppelblockbauweise und Perlite als Füllung.
    Könntest Du eventuell noch genauer ausführen …
    – warum ohne Silikon? Weil es dann mehr Feuchte aufnehmen und abgeben kann?
    – welcher Hersteller liefert das Skandinavische Perlite?
    – welche Korngrösse würdest Du empfehlen und warum?

    Zudem dachte ich daran aussen Lärche zu verwenden und innen die günstigere Fichte oder Tanne. Denkst Du, es gibt dann Probleme mit der Setzung? Nach meinem Ermessen könnte wahrscheinlich sehr gut schon die äussere Lärchenwand die Last aufnehmen; die innere Fichtenwandung würde dann nicht ganz so viel Last aufnehmen, da Fichte weniger dicht ist. Denkst Du, es könnte dann zu Verformungen der Wand kommen und würdest Du eher zweimal die gleiche Holzart empfehlen?

    Vielen Dank,

    Claus

  9. Bei unserem Doppelblock Blockhaus haben wir die Perlite direkt zwischen die beiden Blockbohlen geschüttet und dann verdichtet. Es darf hier keine Folie eingebracht werden, da das Haus ansonsten schwitzt und entsprechend Schimmelpilz entstehen würde. Als Perlite haben wir eine Dämmschüttung aus Skandinavien verwendet, die ohne Silikon auskommt. In Deutschland sind die Perlite Schützungen von Bachl „HY Perlite“ sowie Knauf „Hyperdämm“ bzw. „Hyperlite-KD“ üblich.

  10. Servus Olaf
    Mit grossem Interesse habe ich deinen Beitrag gelesen. Nun möchte ich meiner Mutter auch
    ein Doppel-Blockhaus aufstellen und würde gerne fragen: Welche Perlit Dämmung hast du verwendet?? Einfach eine Schüttung oder doch Platten? Hast du zusätzlich noch eine Folie verwendet?? Gibt es vielleicht eine schematische Schnittdarstellung wie man so etwas bewerkstelligt??
    Vielen Dank für deine Mühe und Gruss aus München
    Gerhard

  11. Olaf Schmitz | 17. Februar 2015 um 07:48 |

    In keinem Haus kommt man an den Dachanschluss nicht dran. Im Holzhaus bzw Blockhaus ist zumeist ein Schalungsbrett zwischen der oberen Blockbohle und der Innenschalung vom Dach. Dieses kann man abnehmen und dann entsprechend von oben in die Dämmung sehen. Im Doppelblock kommt man so auch bequem an die innere Blockbohle von innen heran und kann die Kavel durch den Kanal ziehen.

  12. Hallo,

    zur nachträglichen Installation einer Steckdose von oben.

    Ist die Doppelwand denn oben offen? Da muss es doch irgendwie mit Dach- oder Deckendämmung weitergehen. Komme ich da wirklich noch bei einem fertigen Haus ohne Weiteres an?

  13. Eckehard Schaub | 28. Oktober 2014 um 10:00 |

    Danke, das hilft mir weiter!

  14. Olaf Schmitz | 27. Oktober 2014 um 17:42 |

    Der K-Wert ist gar nicht so entscheidend bei Blockhäusern, weil die Dämmung durch das Holz deutlich träger reagiert und somit unabhängig von der Messung eine bessere effektive Wirkung hat (Beispiel: mit einem 20cm Block kann man normal die Energienorm nicht erfüllen, in Wirklichkeit hat dies aber geringere Heizkosten als ein Steinhaus, dass die Energieverordnung erfüllt. Den K-Wert habe ich nicht, ich weis aber, dass wir extrem gut gedämmt sind und sehr niedriger Heizkosten haben im Vergleich zu unseren Nachbarn in Steinhäusern mit extremer Dämmung.

    Steckdosen kann man jederzeit nachträglich installieren. Die Installation läuft so, dass man in der inneren Blockwand bereits alle ca. 1,5m eine senkrechte ca. 3cm Durchmesser Bohrung hat (von der Bodenplatte bis hin zum Dach). In diese kann man entweder von unter dem Estrich oder vom Dach die Leitungen einziehen und bohrt dann mit einer Lochfräse dort an, wo man die Dose oder den Schalter setzen will. So wird entsprechend ohne sichtbares Kabel installiert.

  15. Eckehard Schaub | 27. Oktober 2014 um 12:01 |

    Hallo,

    weißt Du zufällig, auf welchen K-Wert dieser Wandaufbau mit 2x 10cm Blockbohlen und 12cm Perlite kommt?

    Außerdem würde mich interessieren, wie damit die nachträgliche Installation einer Steckdose o.ä. abläuft … eigentlich doch eher „gar nicht“, oder? Die Kabel bekommt man ja zwischen den Blockwänden nicht durch das Perlite, nehme ich an.

  16. Olaf Schmitz | 18. Februar 2014 um 20:31 |

    In meinen Augen hat jede Bauart und jeder Dämmstoff Vor- und Nachteile. Hier muss jeder Bauherr entsprechend seiner Kriterien eine passende Kombination finden. Viele Bauherren von Blockhäusern entscheiden rein nach Optik oder auch dem Bauchgefühl für den jeweiligen Blockhaushersteller ohne technische, wirtschaftliche oder energetische Dinge zu beachten. Generell sollte man aber nie pauschalisieren und sagen, dass eine bestimmte Bauart keine Vorteile bietet, da dies im Einzelfall durchaus der Fall sein kann.

  17. Olaf Schmitz | 18. Februar 2014 um 20:27 |

    Hallo, es kommt auf den weiteren Wandaufbau und den verwendeten Dämmstoff an. Bei zwei Blöcken und einer Dämmung nur aus Perlite wird keine Hinterlüftung benötigt. Wenn ein Vlies oder eine Folie zwischen den Blockbohlen ist, dann sollte man eine Hinterlüftung haben. Wenn man Holzfaser, Kork oder Zellulose einsetzt sollte man generell hinterlüften.

  18. Erdmute Dübgen | 17. Februar 2014 um 22:23 |

    Wie wichtig ist es, dass bei einer Doppel-Block-Wand die äußere Schale hinterlüftet ist? Kann es bei fehlender Hinterlüftung zu Schwitzwasser kommen?

  19. Jeder erfahrene Blockhaus-Hersteller kann die hier dargestellte Konstruktion planen und den Blockhaus-Holzbausatz produzieren, aber warum sollte man es tun.
    Der Doppelblock im Blockhausbau ist keine neue Bauart und bringt dem Bauherrn auch keine Vorteile!

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